7:00 Uhr. Pünktlich wie immer stupste ich Fanny, die noch seelenruhig vor sich her schlummerte, in die Wange. "Ich bin wach." Murmelte sie und öffnete gähnend ihre Augen. Sie stand schwankend auf und folgte mir ins Badezimmer, wo Monik uns mit der Zahnbürste im Mund zu nickte. "Ich kann nicht mehr." Stirnrunzelnd, schaute ich durch den Spiegel, das heulende Mädchen an, das gerade das Badezimmer betrat. "Nur noch zwei Tage." Sagte das andere Mädchen, das wahrscheinlich ihre Freundin sein musste. Meine Augen trafen die von Monik die schmunzelnd ihr Haar kämmte. "Jammern hilf da auch nichts Schätzchen." Mischte sich Fanny in das Gespräch ein. "Was geht dich das an?!" Kam es patzig von der Heulsuse. Och nee auf Zankerei hatte ich jetzt echt keinen Bock, weshalb ich mich mit schnellen Schritten aus dem überfüllten Badezimmer verpisste und mich anzog, um endlich meinen leeren Magen füllen zu können.
"Eine Idee was wir heute machen?" fragte Markus und überreichte mir das Marmeladenbrot, das er für mich schmierte. "Schon mal aufgefallen, dass du jeden Tag dieselbe Frage stellst und ich dir immer gleich Antworte?" Ich biss ins Brot und schaute ihm kauend dabei zu wie er stirnrunzelt sein eigenes Brot schmierte. "Wirklich?" "Ja sonst hätte sie nicht so blöd gefragt oder?" "Warum bist du heute so schlecht gelaunt?" wandte ich mich an Fanny die mich fragend anschaute. "Ich bin nicht schlecht gelaunt."Ich beliess es dabei und hörte Mr. Shore zu der um unsere Aufmerksamkeit bat.
"Also ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch meine lieben Schüler. Die schlechte Nachricht ist, dass wir schon morgen früh ins nächste Land fliegen müssen und die gute Nachricht ist, dass wir heute das letzte Mal ins Dorf gehen werde und den Tag mit Aleksander und seinem Sohn verbringen werden." Lautes Geklatsche und gejubel ertönte im Saal. Ob sie sich nun über die zwei Männer oder über die Abreise von hier freuten, war unklar. Also ich freute mich ja eher auf die morgige Abreise denn diese eiserne Kälte raubte mir allmählich meine Kraft. «Das heiss so viel wie...» Er sprach laut um die Lautstärke im Raum zu übertönen, was ihm nach weiterem herum Gebrülle auch gelang. Alle Augen lagen wieder auf ihm. «Das ihr erstmals Frühstückt und nachdem packt ihr eure Koffer so, das ihr das nötigste für heute Abend noch zur Verfügung habt. Wir müssen morgen früh los.» Er sah sich kurz im Raum um und redete weiter. « Wir essen hier zu Mittag und dann gehen wir um 13:00 Uhr los Richtung Dorf. Ramon und Aleksander werden und dort empfangen.» «Klingt Spassig.» schmatzte Markus vor mir und Monik stimmte ihm nickend zu. «Der letzte Tag also... Ich bin gespannt wo es als nächstes hingeht.»
«Okay. Leute, ich finde mein zweiter Handschuh nirgends. Ich dreh hier gleich durch!» Lachend setzte ich mich auf das Bett, das mir die paar Tage Zustand und hielt mir den Bauch. «Was lachst du so behindert? Hilf mir lieber beim Suchen.» Sie schmiss mich mit dem Handschuh in ihrer Hand ab und kniete sich vor ihren Koffer. Sie räumte ihren schon fertig gepackten Koffer wieder aus, bis sie auf einmalerleichtert ausatmete und ihren verlorenen Handschuh in die Höhe streckte. «Fehlalarm er lag die ganze Zeit neben meinem Koffer. Och jetzt hab ich den ganzen Mist umsonst ausgepackt man.» Monik und ich guckten uns blos kopfschüttelnd an. Sie zog den Reissverschluss zu und stand zufrieden auf. «Soo und was machen wir jetzt noch bis zum Mittag?» fragte sie. «Mittagessen beginnt genau in einer Stunde.» Die blondhaarige schaute mich mit grossen Augen an. «Hab ich so lange gebrauch um einen Koffer zu packen?»
Es war wirklich super Wetter. Die Sonne wärmte meinen Körper unter dem Skianzug extrem. Nicht gleich so, dass man wie ein Wasserfall schwitzte, sondern so, dass man es mollig warm hatte. Ich schloss geniesserisch meine Augen, hielt aber dennoch mit der Gruppe schritt. «So hätte es die ganze Woche sein dürfen.» «Werde ich dich eigentlich auch mal los?» Ich öffnete meine Augen und schaute zu Finn der schmunzelnd neben mir herging. «Nein.» «Hab ich mir schon gedacht.» «Und gespannt wo es als nächstes hingeht?» Seufzend schaltete ich einen Gang zu und überholte sogar ein paar meiner Klasse. «Ignorierst du mich schon wieder?» «Nein. Ich habe einfach keine Lust mit dir ein Gespräch anzufangen.» «Ist das nicht das gleiche?»
Endlich beim Dorf angekommen, setzte ich mich auf den nassen, von der Sonne aufgetauten Schnee. Wir waren zu früh und durften jetzt auf Aleksander und dessen Sohn warten. Nach ein paar Minuten kamen sie dann mit einem breiten Grinsen auf den Lippen auf uns zu gelaufen, begrüssten uns mit einem Guten Tag allerseits. Sie erklärten uns sogleich was sie sich für heute ausgedacht hatten und da es das gleiche war, das uns Mr. Shore auch schon erzählt hatte, fing ich an ein bisschen Schnee zusammen zuschaufeln und einen Schneeball zu formen, um ihn anschliessend gegen Moniks Bein zu werfen. Sie schaute mich überrascht an und streckte mir ihre Zunge raus. «Also, wer möchte mit mir mit kommen und wer will mit Ramon hier bleiben?» Fast alle streckten ihre Hände in die Luft und wollten hier bleiben. Da ich nicht zugehört hatte und wusste um was es genau ging, wollte ich mich Fanny und Monik anschliessen, wurde aber von Finn zur anderen Gruppe gezogen. «Sie möchte hier mit machen.» Ich schaute fragend zu ihm hoch und ich musste feststellen, dass ich das einzige Mädchen in der sechstelligen Gruppe war. Meine zwei besten Freundinnen guckten mich schon fast schockiert an und ich zuckte mit meinen Schultern. Sogar Markus der sich neben mich stellte und Finn böse anguckte, fragte mich ob ich wirklich sicher war und hier mit machen wollte. Ich wusste ja nicht einmal um was es hier ging. «Was machen wir überhaupt? Ich habe nicht zugehört.» Doch bevor er mir antworten konnte, meldete sich Aleksander zu Wort. «Na dann legen wir los. Folgt mir bitte.»
DU LIEST GERADE
Two Sides
Teen FictionMadison Gronns lebt mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder, im wunderschönen Arizona City. Besucht wie jeder normaler Teenager die High School und hat wie jeder Mensch auf Erden, gewisse Probleme. Doch Madisons leben ist alles, ausser langweilig...