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Die ganze Fahrt lang, herrschte Stille. Nur die leise Stimme des Moderators die aus dem Radio kam, war zu hören. Zu Hause parkte ich mein Auto an seinen Platz, schnallte mich ab und stieg aus. „"Ich kann Mom nicht die Wahrheit sagen. Sie hat sich erst mit der Familie Andersson verstanden. Ich will ihr das nicht kaputt machen." Sagte Aron als er mich stoppte die Tür aufzumachen. Schweigend sah ich ihm in seine blauen Augen. „Weisst du noch, was wir uns versprochen hatten, als wir noch klein waren und Dad uns verlassen hatte?" Er nickte langsam. „Wir verletzen weder belügen unsere Mutter. Halten als Familie zusammen Aron. Vergiss das nicht." Wieder nur ein nicken von meinem Gegenüber und ich öffnete die Tür vor uns. „Sind zu Hause Mom." Unsere Mutter kam mit einem strahlen im Gesicht um die Ecke gebogen und drückte mir zur Begrüssung einen Kuss auf die Stirn. „Wie war der... Oh Gott was ist mit dir passiert?" Das Strahlen verschwand und verwandelte sich in Besorgnis. Kein Sterbenswort verliess sein Mund als er zu Mom hinabschaute. Mit verschränkten Armen sah ich ihn an und nickte ihm zu. „ Zwei Jungs aus der neuen Schule, haben mich wahrscheinlich mit ihrem täglichen Opfer verwechselt. Aber es ist nichts Schlimmes." Versicherte Aron. Mom strich über seine Wange und nickte. „Warum tut man so was bloss? Ich verstehe sowas einfach nicht aber wenn es dir soweit gut geht. Ich hoffe das passiert nicht noch einmal." „Keine Sorge Mom. Ich muss noch Hausaufgaben erledigen." Lächelte Aron und ging neben mir durch, um den Flur entlang zu gehen und in sein Zimmer zu verschwinden. „Mom?" meldete ich mich. Ich muss ihr noch wegen dem Schwänzen erzählen bevor das Telefon klingelt. „Madison?" „Wegen dieser Sache haben Aron und ich den ganzen Nachmittag die Schule geschwänzt, haben über das Thema geredet..." Weiter kam ich nicht weil mich Mom mit einer Handbewegung stoppte. Ihr Gesichtsausdruck sagte schon alles. „Ich verstehe schon Madison. Wenn es nicht noch einmal vorkommt, macht es nichts und ausserdem bin ich stolz auf euch. Die Wahrheit zu sagen ist sehr Mutig danke." Obwohl sie Enttäuscht war, lächelte sie mich aufmunternd an.

Nachdem ich ein paar Stunden in meinem Zimmer vor mich her gammelte, bat mich Mom mit den Hunden spazieren zu gehen. Nun stand ich also vor einem Baum, sah zu den beiden Hunden hinunter die sich beide in der Leine verwickelt hatten und half ihnen dann, nach ein paar Lachanfällen aus diesem Gewirre. Ich kann euch sagen, mit zwei wilden Hunden normal und gechillt zu spazieren war nicht leicht. Abu wechselte ständig seinen Platz. Links, rechts, dann wieder linkst oh nein warte dort drüben hab ich noch nicht geschnupperte und Sailor, Sailor musste bei jedem Menschen der ihr über den Weg lief, anhalten und eine dreistündige Streichelpause einlegen. „Abu man. Alter!" seufzte ich gestresst und stolperte fast über Sailor die auf einmal stehen geblieben war. „Was ist, denn jetzt schon wieder?" Ich sah mich in der Umgebung um und auf Knopfdruck wurde ich wütend. „Was für eine Überraschung." Maison, sein Bruder und der dunkelhäutige, den ich heute noch gar nicht gesehen hatte, kamen auf mich zu. „Wie geht es deinem Bruder?" lachte Maison dreckig und sah zu Sailor runter die schwanzwedelnd vor ihm stand. Travon sein Zwillingsbruder beugte sich zu ihr runter und hob sie einfach hoch. Strich ihr sanft über den Kopf und lächelte zufrieden. Oha der kann lächeln? „Jed der sieht fast so aus wie der von deiner Schwester." Der dunkelhäutige wandte sich zu Travon und nickte zustimmend. „Du hast recht. Wie heisst der kleine Kerl." Fragte er an mich Gewand. Misstrauisch sah ich ihn an um dann mit Sailor zu antworten. Maison der das ganze Augenrollend mit ansah, lehnte sich an die Strassenlaterne. „Und das andere braune Kerlchen?" rief Travon glücklich und liess Sailor runter. „Lass mich raten das ist bestimmt der berühmte Abu. Hab ich recht?" wollte Jed wissen. Mit gerunzelter Stirn nickte ich knapp. „ Abu du gestörter Hund, lass endlich mein Socken los." Kamm es von Jed und ich erstarrte. Erst vor kurzem hab ich das durch das ganze Haus geschrien weil, Abu meinen Socken geklaut hatte und damit durch die ganze Wohnung rannte. „Ich war bei Finn zu besuch." Klärte er auf. Ein bisschen peinlich war das schon, aber ich liess mir nichts anmerken. „Na endlich seid ihr hier. Wird langsam Zeit." Murrend stiess sich Maison von der Laterne ab und ging auf die zwei Gestalten zu. Ohne ein Wort zu sagen nahm ich Sailor in meine Arme und ging neben Alec und Finn durch. „Ach und übrigens. Meinem Bruder gehst es prächtig Maison. Im Gegensatz du dir, hat er das Lachen und die Freude am Leben nicht verloren." Lächelte ich spöttisch. „Na warte kleine." Mit grossen Schritten kam er auf mich zu. „Was Hab ich etwa ins Schwarze getroffen?" Er blieb vor mir stehen und funkelte mich wütend an. „Du kannst froh sein, das du Titten besitzt Kleien." „Wenigstens bist du noch nicht so tief gefallen das du Mädchen schlägst, Respekt an dich Maison aber bei dem bleibt es wohl auch. Unschuldige Personen eine aufgeplatzte Lippe zu verpassen wegen einem dämlichen Befehl eines blondhaarigem Bubis." Mein Blick wanderte zu Finn der Alec eine Hand auf die Schulter legte um in aufzuhalten, mich nicht gleich umzubringen. „Ist so armselig wie dieses Stück scheisse, das dort drüben auf der Strasse liegt." Er sah mich für einen Moment geschockt an, ballte aber seine Hände zu Fäusten um nicht gleich die Kontrolle zu verlieren. „Komm Abu gehen wir nach Hause. Es bringt es nichts." Somit hinterliess ich vier verdutzte Gesichter und Jed der mir lächelnd zunickte.

Ich verletzte Menschen nicht mit Gewalt. Ich beschmutze meine Hände nicht mit Blut. Ich bevorzuge es, sie mit Worten und der gesamten Wahrheit zu verletzten. Der innere Schmerz, heilt nicht so schnell wie ein blaues Auge oder eine Schramme. Wenn man genau den wunden Punkt der Person erwischt, bleibt der Schmerz. Zwar nicht für immer aber es genügt, sich über die Sachen ein paar Gedanken zu machen.

Two SidesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt