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«Wir machen was?» platzte es aus mir raus als Markus mir in Ruhe erklärte, wo es genau hin ging. «Warum hast du mir das nicht eher gesagt. Ich will keine Toten Tiere ausnehmen müssen. Sehe ich so aus als würde ich sowas machen? Aleksander müsste doch sowas sehen.» Markus kratze sich am Hinterkopf und sah mich entschuldigend an. «Tut mir leid. Du hast keine Schuld.» beruhigte ich mich wieder und guckte zu Finn der sich prächtig mit Alec unterhielt. Er musste meinen stechenden Blick wohl auf sich gespürt haben. Sein Augen trafen meine und er grinste frech. "Ich schupse ihn irgendeinmal auf eine befahrene Strasse. Ich schwörs dir.» Ich ballte meine Hände zu Fäuste und der tätowierte Typ neben mir fing an zu lachen. «Ach Madi. Du machst echt gute Witze.» 

In der Ferne konnte man schon eine mittelgrosse Hütte, mit einem Lagerraum sehen und ich schluckte. Ich will keine toten Tiere sehen. Ich kotz dem die Bude voll, kein Scherz. «Geht es dir gut Madison?» «Mir geht es prächtig Arschloch. Was soll das eigentlich?» Unschuldig stellte er sich vor mich hin und lächelte. «Ich hab doch gesagt, dass ich mich rächen werde.» Er zeigte auf sein Handgelenk. «Die Bissspuhr sieht man übrigens immer noch. Du hast ziemlich fest zugebissen.» «Zurecht. Ich hoffe dir ist nun klar, dass man mir das Handy nicht einfach wegnimmt.» Erlegte seinen Arm um meine Schulter und zog mich näher zu sich ran. «Wie auch immer. Ich hoffe du hast einen starken Magen meine kleine denn jetzt wirds lustig.»

Er führte mich zu Aleksander, der die Tür für die Hütte aufschloss und uns hereinbat. Es war mollig war in der Hütte und ich zog automatisch meine Mütze vom Kopf. «Fühlt euch wie zu Hause.» sagte er und zog sich seine Jacke aus. «Die Jacken könnt ihr hier aufhängen.»

Er gab uns nacheinander eine saubere, weisse Schürze und Einweghandschuhe und zeigte uns, dass wir ihm folgen sollten. Ich guckte mich beim Gehen in der Wohnung um und war erstaunt. Klein aber fein würde ich sagen. Es gab alles was man zum Leben brauchte. Die Küche besass nur das notwenigste sowie ein Gasherd mit einem Ofen, ein Spülbecken und einen kleinen runden Tisch mit drei Holzstühlen. Viele Bilder hingen an den Wänden von spielenden Kindern, von einem süssen, Teddy Hundwelpe und von Aleksander mit einer wunderschönen Frau an seiner Seite. Seine Frau vermute ich mal aber im ernst jetzt. Würde es auffallen wenn ich das Bild mit dem Hund einfach einstecken würde? «Ich bin euch wirklich dankbar Leute, dass ihr mir hilft. Meine Frau, die mir sonst immer hilft, liegt krank im Bett.» Erklärte er sogleich und ich runzelte die Nase. Wie näher wir der Tür kamen, wie intensiver wurde dieser Geruch und es stank widerlich. «Riechst du es?» hörte ich Finn fragen. Ich nickte stumm und folgte Aleksander weiter. Man konnte spüren, dass es kühler wurde zwar nicht so kalt wie draussen, sondern eher diese angenehme kühl. Ich schloss für einen Moment meine Augen als Aleksander die Tür öffnete und alle nacheinander hinein sprudelten. Mir blieb die Spucke weg als ich sah, was genau auf mich zukommen wird. «Am besten, ich erkläre euch mal, wie man am besten vorgeht.» Er erklärte Schritt für Schritt, wie man zum Beispiel einen Fisch oder andere Tiere die hier von der Decke hingen zuerst Häutete und dann Tischfertig zubereitete. Ich konnte nicht richtig zuhören, da ich mich eher darauf konzentrierte nicht gleich alles voll zu reihern. «Alles okay?» die sanfte Stimme von Markus drang in mein Ohr und ich nickte. «Mir geht es gut, denke ich.»

Ich war froh als ich diesen Ort des Grauens endlich verlassen konnte. Mir war bewusst, dass man hier nicht einfach in einen Supermarkt spazieren konnte und beliebiges, abgepacktes Fleisch kaufen konnte, sondern sein Essen selber jagen und zubereiten musste. Ich war froh das ich sowas nicht machen musste. «Und bist du jetzt glücklich?» fragte ich Finn der gerade aus dem ekelhaften, gekühlten Raum hinaus kam. «Nein aber ich bin stolz auf dich.» Er tätschelte meinen Kopf und lächelte. «Wow Danke.»

Als Dankeschön für die Mitarbeit, servierte Markus uns einen selbstgebackenen Schokoladenkuchen von seiner Frau und eine heisse Schokolade. Der Kuchen war echt super lecker und frisch. Die Schokolade verging richtig auf der Zunge wenn man abbiss doch eins nahm mich wunder. Von wo haben die bitte sehr die Schokolade her?

Heil kamen wir beim Dorf an und konnten schon die anderen sehen, wie sie einfach nichts taten. Die meisten sassen gechillt auf einem Stuhl und genossen die Sonne, ein paar spielten Fussball naja sie versuchten es zumindest es so aussehen zu lassen und ich, ich durfte die weissen Einweghandschuhe, rot färben. «Und wie war es?» fragte Fanny sogleich mit angeekelten Gesichtsausdruck als ich mich mit Markus zu ihnen gesellte. «Willst du das wirklich wissen?"

Wir verbrachten noch zwei Stunden damit nichts zu tun um anschliessend gegen 17:00 Uhr zurück zu unseren Hütten zu laufen. Wir durften nach dem Abendessen den letzten Tag ausklingen lassen, wie wir wollten und das liess ich mir nicht zwei mal sagen.

Two SidesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt