Plötzlich flog die Tür auf und Olga kam mit einem Tablett reinmarschiert. Die beiden fuhren erschrocken auseinander und Germán trat zusätzlich ein paar Schritte zurück. Er schien allmählich zu realisieren, was er fast getan hätte und man konnte ihm ansehen, dass es ihm unangenehm war. So schnell würde sich das also nicht wiederholen. Na toll!
"Tut mir leid, wenn ich euch gestört habe.", sagte Olga mit einem wissenden Grinsen auf dem Gesicht. Angie lief auf der Stelle rot an. "Nein, nein, du hast überhaupt nicht..." "...gestört.", beendete Germán, da Angie von einem erneuten Hustenanfall geplagt wurde. Sie bemerkte außerdem, wie sie zusätzlich kaum Luft durch die Nase bekam. Das wurde ja immer besser! Mittlerweile musste sie wirklich alle Symptome haben, die man nur kriegen konnte.
"Naja, hier ist etwas Essen und ein neuer Tee für dich, meine Liebe. Wenn du das schön aufgegessen hast, geht es dir bestimmt bald wieder besser." Olga stellte es auf dem Nachttisch ab und warf ihr einen mehr als mitfühlenden Blick zu. "Dankeschön.", flüsterte Angie heiser. Was würden sie nur ohne Olga tun?
Diese verließ den Raum nun wieder und Angie begann, zumindest ein bisschen was, herunterzukriegen. Sie fühlte sich dabei schrecklich von Germán beobachtet. Er stand schweigend da und sah zu, wie sie nach einem kleinen Brot und etwas Obst das Handtuch warf. Das musste auch reichen!
Angie kramte nun ein Päckchen Taschentücher aus der Nachttischschublade heraus und ließ sich wieder in die Kissen sinken. "Wie geht es dir?", fragte Germán, der wieder an der Bettkante Platz nahm und ihr zärtlich einzelne Haarsträhnen hinter das Ohr strich. "Müde.", meinte sie matt, denn auch, wenn sie bis vor kurzen geschlafen hatte, holte die Müdigkeit sie nun erneut ein.
"Gut, dann bleibe ich noch etwas bei dir sitzen und du schläfst etwas." Angie lächelte ihn dankbar an. Sie fand es süß von ihm, dass er sich so um sie kümmerte. "Gute Nacht", gähnte Angie und schloss die Augen. "Träum was schönes.", antwortete Germán und das letzte, was sie mitbekam, bevor sie in den Schlaf glitt, war, wie Germán sanft ihre Hand ergriff und sie leicht drückte.
Es war heiß, unglaublich heiß. Eine enorme Hitze schien sie zu verbrennen und sie glaubte, ihr Körper stand in Flammen. Ein Feuer schien sich langsam durch ihre Adern zu fressen und sie langsam aber sicher verglühen lassen. Warum war es nur so verdammt heiß?
Angie wand sich schlafend in ihrem Bett hin und her. Die meisten Decken waren bereits auf dem Boden gelandet, doch es schien nicht zu helfen. Sie wurde immer unruhiger, zuckte mittlerweile unkontrolliert und rollte sich von einer auf die andere Seite und wieder zurück, weil es einfach nicht besser wurde.
"Angie... Angie." Sie vernahm eine Stimme, doch sie war noch zu undeutlich. "Angie, wach auf." Die Stimme wurde lauter. "Angie!"
Mit einem Ruck riss sie die Augen auf und fuhr hoch. Es war noch alles ganz verschwommen, doch als sie ihre Gedanken halbwegs geordnet hatte und wieder klar sehen konnte, erkannte sie Germán neben sich. Er musste sie aufgeweckt haben.
"Angie. Endlich bist du wach." Germán schien sichtlich erleichtert darüber und sie fragte sich, wie lange ihr schon dermaßen heiß war. Apropos...
Ihr Körper war nun vollkommen wach und sofort spürte sie ein heftiges Dröhnen im Kopf und eine unsägliche Hitze von ihr ausgehen. Plötzlich durchzuckte ihren Körper ein schrecklicher Schmerz und sie krümmte sich etwas zusammen. "Angie!", keuchte Germán und drückte sie wieder zurück in die Kissen, doch das machte die Sache auch nicht besser. Angie wand sich hin und her. "Mach endlich dieses Decken von mir weg.", zischte sie, unter großer Anstrengung nicht völlig die Fassung zu verlieren.
Germán reagierte sofort. "Mir ist so warm. Ich habe das Gefühl, ich verbrenne. Und mein Kopf tut höllisch weh. Das Pochen zieht sich durch meinen ganzen Körper. Mach doch was.", klagte Angie unter zusammengebissenen Zähnen.
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