Ein zweiter Teil war erst nicht geplant, aber nachdem es sich so viele gewünscht hatten^^ Außerdem wird, was die allermeisten nach dem ersten Teil auch schon erwartet hatten, ein "bisschen mehr" zwischen den beiden passieren.Hoffe, es gefällt euch :**
Die nächsten Wochen verliefen ziemlich ruhig. Es waren Ferien im Studio, weswegen auch Angie nicht arbeiten musste. Violetta und ihre Tante nutzen die freie Zeit und unternahmen sehr viel miteinander. Ansonsten traf sich Angie ab und an mit Pablo oder ihrer Mutter, welche bald zurück nach Madrid fliegen würde.
Wenn Angie im Haus war, achtete sie darauf, nicht mehr Zeit alleine mit Germán zu verbringen als nötig. Es herrschte dann nämlich eine komische Stimmung, die Spannung zwischen ihnen war förmlich greifbar. Nach diesem speziellen Vorfall war nichts weiter passiert und keiner hatte das Thema mehr angeschnitten. Sie hatten es geschafft recht locker und familiär miteinander umzugehen, auch wenn Angie in seiner Nähe sofort angespannt war und sich nichts sehnlicher wünschte, als ihn einfach küssen zu können.
Angie saß neben Violetta auf ihrem Bett. Die beiden hatten sich über alles mögliche unterhalten. Als Angie das aufkommende Grinsen ihrer Nichte sah, wusste sie, dass Vilu nun über ihr derzeit absolutes Lieblingsthema reden würde. "Na, was gibt es neues zwischen dir und Papá?" Angie seufzte genervt auf. Nicht schon wieder! "Vilu, ein für alle Mal. Zwischen mir und Germán ist nichts und da wird auch nichts sein." Sie versuchte möglichst viel Überzeugungskraft in ihre Stimme zu legen. "Wer's glaubt."
Violetta betrachtete ihre Tante mit großen Augen und wissendem Blick. Dass die beiden ihre Finger kaum voneinander lassen konnten, sah selbst ein Blinder. Auf kurz oder lang würde es passieren, da war sie sich ganz sicher. "Warum akzeptierst du es nicht einfach und lässt es zu? Man sieht doch, wie sehr die Luft knistert, wenn ihr zwei euch alleine unterhält." "Das geht jetzt aber zu weit."
Violetta hob bei der versucht strengen Bemerkung eine Augenbraue. "Selbst wenn da etwas wäre.", erklärte Angie nun. "Er ist mein Schwager. Er ist der Mann meiner Schwester. Ich kann mich doch nicht einfach in ihn verlieben, das geht nicht!" Sie wurde immer verzweifelter. "Außerdem empfindet Germán nichts für mich. Er ist sich unserer Situation ebenso bewusst." Violetta konnte nur den Kopf schütteln. Entweder wollte sie es nicht einsehen oder sie war komplett blind!
Sie wollte Angie gerade ihre Sichtweise dazu darlegen, als sie Olga rufen hörten. "Das Abendessen ist fertig." Angie sprang sofort auf. Sie wollte dieser Unterhaltung entkommen und so kam ihr die Nachricht sehr gelegen.
Das Essen verlief sehr ruhig. Ramallo und Olga zogen sich bald zurück und die anderen drei waren an den letzten Bissen. Auch eine Konversation kam nicht wirklich zustande. Violetta entging jedoch nicht, wie ihre Tante und ihr Vater sich mehrfach heimliche Blicke zuwarfen. Das konnte doch so nicht weitergehen!
"So, ich räume mal ab.", beschloss Angie, als ihr Teller leer war. "Ich helfe dir.", bot Germán an und erhob sich.
Schweigend brachten sie das Geschirr in die Küche. Angie sehnte sich schon ihrem Bett entgegen. Sie konnte im Schlaf die Realität für ein paar Stunden ausblenden und ausnahmsweise nicht an ihren Schwager denken. Sie wusste wirklich nicht, wie sie das auf Dauer aushalten sollte.
"Angie?" Sie war gerade auf dem Weg, um den letzten Teller zu holen, als die Stimme von Germán sie aus ihren Gedanken riss. Sie war komplett versunken gewesen, weshalb sie über seinen Ausruf ziemlich erschrak. Da Angie außerdem die Gabe der Ungeschicktheit perfektionierte, kam es, wie es kommen musste und sie stolperte über ihre eigenen Füße.
Anstatt unsanft auf dem harten Boden aufzukommen, spürte sie zwei Hände, die ihre Taille umfassten und sie am Fallen hinderten. Germán! Er zog sie wieder ganz hoch und sie drehte sich um, um ihn anblicken zu können. "Danke.", hauchte sie. Angie konnte nun nicht mehr klar denken. Seine Nähe benebelte ihren Verstand und wenn er nicht bald die Hände von ihrer Hüfte nahm, würde sie unter seiner Berührung noch verbrennen.
