Kapitel 28 - Grausame Zeiten

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„Ich hätte mir bloß gewünscht, dass du mir früher davon erzählt hättest" meinte Dean, nachdem ich ihm die ganze Wahrheit über meine Vergangenheit erzählt hatte. „Ich weiß Dean, aber ich wollte es wohl selbst einfach verdrängen und niemanden da mit reinziehen." Ich redete bloß leise und sah mich in dem leeren Klassenzimmer um. Schuldig fühlte ich mich schon, dassich Dawina und den ganzen Vorfall verdrängt hatte, doch ich hatte wohl gehofft vergessen zu können.

„Verständlich Schatz, aber so etwas will man auch vergessen. Doch du darfst und kannst das nicht!" Ich nickte leicht und lehnte mich an ihn,während er mir die Haare aus dem Gesicht strich. „Ändert das etwas zwi..." Doch Dean ließ mich gar nicht erst aussprechen und drehte mich sanft so, dass ich ihn ansah. „Nein und das hab ich dir auch gesagt. Ich wusste wie kompliziert das mit uns wird, aber ich verurteil dich nicht, dass du etwas so grausames verdrängen wolltest. Außerdem liebe ich dich und lass dich nicht einfach gehen."

Doch drei Tage war Schluss mit Schweigen in Slytherin. Die Unruhe war für uns kaum auszuhalten und es schien schon, als ob das ganze Hausdurch die neusten Vorfälle durchdrehen würde. Ein Mädchen der 7. Stufe wurdevon einem kleinen Mädchen erwischt, wie sie ein schwarzes Mal auf dem Arm verschwinden ließ und wir alle wussten, was dies bedeutete. Doch mir entging auch nicht, dass Draco mich, von da, an jeden Tag beobachtete. Gerade so, als ob er dachte ich würde ihn auffliegen lassen.

Dumbledore und Snape verboten uns darüber zu sprechen, doch das es im Schloss trotzdem rumging war klar. Außerdem fiel auch Dean auf, dass Draco ständig in unserer Nähe war, weswegen wir und ab und zu gern in einen der ungenutzten Klassenräume verzogen. Es war einfach schön dem ganzen ein wenig ausweichen zu können und ganz andere Gedanken zu haben. Vielleicht waren auch gerade diese Aktionen der Grund, warum unsere Beziehung nicht zerbrach wie einige um uns herum. Selbst bei Jack und Faye sah es langsam kritisch aus. Und noch ein positiver Punkt war, dass -R still blieb.

Der März brach an und es wurde wieder ein wenig ruhiger. Die Zahl der verschwundenen Personen wurde kleiner. Viele machten sich schon kaum noch Sorgen, doch das war mehr als nur ein wenig naiv. Ich wusste nicht, wie das weiter gehen sollte und wünschte mir schon jetzt wieder zurück zu sein. Noch nie hatte ich die Schule sogehasst.

Ich stand auf der Lichtung am See und wartete auf Dean. Warklar, dass er sich wieder verspätete. So war er eben, doch ich hatte mich daran gewöhnt. „Cassie!" Eine wütende Stimme rechts von mir. Ich wand mich um und sah zu meinem Erstaunen Victoria, die mich anfunkelte und einen Zettel in der Handhatte. Vielleicht war ich schon paranoid, doch ich war mir irgendwie sicher, dass er von R war.

„Wie kannst du uns und Dean so verarschen? Oder eigentlich nur Dean..." zischte sie und blieb knapp vor mir stehen. Verwirrt und perplex starrte ich sie an. „Was zur Hölle meinst du?" Doch ich bekam zur Antwort nur das Blatt Papier hingehalten. Zu meiner Überraschung war es mal nicht -r, der Lügen über mich erzählte, doch das hier gefiel mir genauso wenig.

Victoria.

Da es niemand anders tut und du deinen Bruder liebst, solltest du endlich mal die Wahrheit über Cassandra Kentwell erfahren. Sie ist eine miese, kleiner, verlogene Slytherin, die keines falls anders ist wie wir. Sie ist schließlich auch nicht umsonsteine von uns. Außerdem...Wer glaubt ihr schon, dass Draco nichts mehr mit ihrhätte. Achte mal auf seine Blicke ihr gegenüber und wie sie diesen ausweicht...

Lydia

Lydia...Das konnte nur meine Freundin Lydia sein. Ich schloss meinen Mund, der vor Entsetzen aufgeklappt war. Miese...kleine...verlogene...Was zum Teufel war in Lydia gefahren? Drehte sie durch? Ich würde Dracos Blickenausweichen, weil wir etwas mit einander hätten? Gerade sie wusste doch, dass Draco mir auf die Nerven ging.

„Victoria...Davon stimmt kein Wort" brachte ich mühsam hervor und sah sie an. Wenn ich ihrem Blick nun nicht auswich musste sie erkennen,dass ich die Wahrheit sagte. „Cassandra. Ich mag dich echt, aber wenn eineangebliche Freundin von dir so etwas schickt...Sorry, aber ich glaube ihr.Vielleicht liebst du Dean, aber dennoch..." Ich unterbrach sie aufgebracht :„Hast du ihm den Brief gezeigt?"

„Das habe ich jetzt vor. Ich..." „Was ist denn hier los?Cassie? Vic? Worüber streitet ihr?" Die Luft blieb mir im Hals stecken, als Victoria nichts sagte, mir den Zettel aus der Hand riss und Dean gab. Mein Herz schlug mir bereits bis in den Hals. Dean las und seine Miene verfinsterte sich. „Warum zur Hölle macht dieses Mädchen das? Wir haben sie aufgenommen, als sie niemanden hatte...Und echt wundervoll, dass du das glaubst Vic." Beim letzten Satz sah Dean seine Schwester wütend an und zog mich zu sich.

Er glaubte kein Wort auf diesem Zettel und ich lehnte mich an ihn. Ich atmete auf und war einfach erleichtert. „Na sorry. Wenn mir so etwas geschrieben wird,...und wenn man dran denkt, dass die was mit Draco ha-..." „Victoria es reicht! Ja hatte sie, aber das ist vorbei und ich vertrau ihr" Noch immer war Deans Blick auf seine Schwester gerichtet und funkelte böse. „Dean sie isteine Sly..." Okey konnten die Beiden mal aufhören erstens über Sachen zu reden, die längst geklärt waren und zweitens, als ob ich nicht da wäre? „Ich bin eine Slytherin und ja ich hatte was mir Draco, aber Victoria meins du wirklich, dass ich Dean verarsche. Ich..."

Begann ich wütend doch brach ab. Mir wurde schwarz vor Augenund ich spürte, wie meine Beine nachgaben. Deans Griff hielt mich oben, obwohl meine Beine wegknickten und sanft wurde ich auf den Boden gelegt, während ich erkannte, was los war...

Ich stand in einemRaum, oder eher Gang, der allein von Kerzen beleuchtet war. Die Kerzen waren an der Wand entlang auf den Boden gestellt.Verwirrt blickte ich mich um. Ich kannte diesen Ort, aber nicht so und ich wusste nicht woher. Cassandra... Eine männliche Stimme hallte durch den Saal, eswar eindeutig ein Ballsaal, doch nirgens war jemand zu sehen. Allein ich war hier und trug ein grünes Kleid aus Samt.

Nichts geschah und so ging ich den Gang, welchen die Kerzen bildeten, entlang zu einer Tür, welche hinter mir lag. Dann wieder...Cassandra...Durch die Tür kam ich in ein kleines Wohnzimmer mit schwarz-roten Möbeln. Es war altmodisch eingerichtet und auch hierspendeten bloß die Kerzen auf Boden und an der Wand Licht. Der Raum war leer. Warum musste ich auch ausgerechnet jetzt eine verdammte Vision haben?

Urplötzlich bewegte sich etwas rechts von mir und wieder ertönte mein Name, doch dieses Mal klar und deutlich. Ich kannte dieses Gesicht, doch auch hier blieb mir verborgenwoher...Dieser Ort, dieser Mann, welcher ungefähr 40 sein musste...Ich wusste esnicht. Es war wie eine Lücke in meinen Erinnerungen. „Du wirst dich schon noch dran erinnern Kleine. Mach dir keine Sorgen. Du und deine Freunde werden leben..."

„Cassie...Cassie?" Ich schlug die Augen auf und spürte Deans Wärme. Er drückte mich an sich und ich spürte, wie er sich entkrampfte. Ich saß mit dem Kopf an seiner Brust auf dem Boden. Ich atmete tief durch und setzte mich komplett auf. Victoria sah mich wie versteinert an. Ich sah auf meinenUnterarm, der wie Hölle brannte.

Ein Aufschrei löste sich aus meiner Kehle und ruckartigstellte ich mich auf die Füße. Warum...Warum war dort dieses Zeichen?...Doch als ich wieder hinsah, war es verschwunden. „Cassie alles oke?" Dean stand sofortwieder neben mir. Ich nickte leicht und brachte ein kleines Ja heraus, doch gut ging es mir ganz und gar nicht.

Was sollte mir diese Vision zeigen? Ich würde es alles noch erfahren? Und woher kannte ich diesen Raum und diesen Mann...Warum sah ich das Zeichen der Todesser auf meinem Arm? So in Gedanken versunken, bekam ich nicht mit, dass Dean Victoria wegschickte und als ich ihn ansah, war seine Miene besorgt. „Vision?" Ich nickte leicht. Er war der Einzige mit dem ich reden konnte, außer Claire...Sollte ich es ihr auch sagen? Wahrscheinlich!

Ich erzählte Dean alles und er war nicht weniger verwirrt als ich, doch als ich zu der Sache mit meinem Arm kam, schwieg er nicht weiter.„Cassie es wird immer krasser...Das ist nicht normal. Was ist da, was du nichtweißt?" Ich zuckte unwissend mit den Schultern und schmiegte mich an ihn,vergrub mein Gesicht an seiner Schulter, während er mich beruhigte.

Cassie Kentwell [2] - The Change [HP-FF] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt