Ich bin im Wald, es ist stockdunkel und ich bin alleine. Die Bäume um mich herrum wirken vertraut und fremd zu gleich.
Nun stehe ich da und betrachte meine umgebung genau. Es hat zwar einen Moment gedauert, doch nun erkenne ich alles trotz Dunkelkeit.
Ich bin stark und selbstsicher, doch auch irgendwann, kann auch ich nicht mehr. Meine starke und schlagfertige Art ist nur eine Fassade. Ich bin weich zerbrechlich und allein. Das alles wird mir nun klar. Es ist eigendlich nur eine Kleinlichkeit für mich hier im Wald, doch gerade ist das die ganze Welt. Ich stolpere rückwärts gegen ein Baum und lasse mcih an ihm hinunter gleiten. Die raue Rinde des Stamme lässt mein Oberteil nicht mit hinab rutschen und meine nackte Haut robbt über die Rinde. Ich spüre wie sie meinen Rücken auf reibt, aber ich ignoriere den Schmerz.
Am Boden angekommen, ziehe ich meine Beine an, schlinge meine Arme um sie und vergrabe den Kopf in ihnen.
Mein Körper bebt und Tränen bahnen sich einen Weg aus meinen Augen. Die Nässe auf meinen Armen ist deutlich zu spüren, doch auch diese ignoriere ich gekonnt. Ich gebe mich einfach meiner Schwäche, meiner Trauer hin.
Plötzlich höre ich einen Ast zerbrechen und ich schaue erschrocken auf. Vor mir steht niemand anderes als Will.
Will. Ich habe ihn so schrecklich vermisst.
Mit Tränen in den augen schaue ich zu ihn auf. Er strahlt eine Ruhe und Gelassenheit aus. So WAR ich auch mal, doch jetzt nicht mehr.
"Was machst du hier?", frage ich und versuche mir unauffällig die Tränen von den Wangen zu wischen.
"Das Gleiche könnte ich sich fragen.", lächelt er mich an.
"Ich... Ich weis es nicht. Ich war einfach hier." Nun bekomme ich wieder einen klareren Kopf.
Genau, was mache ich hier eigendlich?
Wie bin ich hier her gekommen?
Warum bin ich hier?
Wie ist Will hier her gekommen?
"Steh auf... Bitte stehe auf." reißt mich eine männliche Stimme aus meinen gedanken. Will streckt mir seine hand entgegen.
"Steh auf... Tu es für mich.", schlurzt diese Stimme erneut aus Will's Mund. Diese Stimme hat mich in den letzten Monaten begleitet und es war ganz sicher nicht die, die aus diesem Mund kommen sollte.
Will fängt an vor mir zu verschwimmen. Ich blinzel, um das Bild klarer zu bekommen. Jedoch merke ich das es nicht an meinen Augen liegt. Er verschwimmt, wie wenn man Wasser auf Tinte gibt.
Plötzlich reißt es mich zurück in eine Dunkelheit, die mir fremd ist. Es dauert nicht lange, bis ich merke, das meine Augen geschlossen sind.
"Emely, tu mir das nicht an. Bitte", schlurzt eine Stimme neben meinem rechten Ohr. Sofort schlage ich die Augen auf. Eine weiße Decke starrt mich an und meine rechte Hand wird fest umklammert. Langsam lasse ich mein Kopf zur Seite gleiten und entdecke ihn, wie er neben mir Kniet und Tränen seine Wange hinab läuft.
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The Control 2
FantasyEs geht weiter! Nach dem Emely, Will und ihren Vater zurück gelassen hat, erfährt sie mehr über die Vergangenheit ihrer toten Mutter. Sie hört von Legenden und ist Marcel, einem alten bekannten, versprochen. Als sie das erfährt kehrt sie zurück. Zu...