Na? Überrascht?
Trostlose Dunkelheit umhüllt mich. Stimmen verfolgen mich. Immer mehr Stimmen.
"Du hast uns verraten!"
"Du bist zu nichts zu gebrauchen!"
"Du hast uns verlassen!"
Ich dränge dieses Stimmengewirr in den Hintergrund, um einem leisen Flüstern zu lauschen. Ich horche genau hin, bis ich es anfange zu verstehen.
"Hey, ich weis das es hart ist. Aber bitte. Bitte. Steh auf.", haucht mir eine Stimme ins Ohr. Diese Stimme zieht mich aus der tiefen, trostlosen Dunkelheit hoch in's Licht. Dieser kleiner Anker hilft hinaus.
Langsam öffne ich meine Augen und schließe sie gleich wieder, vom Licht geblendet.
"Emely?", fragt nun eine andere Stimm. Schwach lasse ich mein kopf zur Seite fallen
Erneut öffne ich meine Augen. Unscharfe ineinandergreifende Farben überrumpeln mich. Ich konzentriere mich und lasse mein Blick aus der Ferne in die Nähe gleiten und blinzel so lange, bis ich ein klares Bild vor mir habe. Mein dad sitzt neben mir auf einen Stuhl und wir befinden uns in einen mir unbekannten Raum.
"Dad", krächze ich. Eigendlich wollte ich fragen wo wir sind, doch meine Stimme bricht schon nach diesem einen Wort ab.
"Schon gut. Wir sind in einem Krankenhaus. Nach dem du in der Schule zusammengebrochen bist, haben sie einen Krankenwagen gerufen und dich hier her verfrachtet. Mir wurde natürlich sofort bescheid gegeben. Man weis nicht warum du zusammengebrochen bist, aber man vermutet einen Schwächeanfall.", bringt mich meinen Dad auf den neusten Stand.
"Was ist passiert, ich meine bevor du zusammengebrochen bist.", will nun die Stimme, die vorhin meinen Namen gesagt hat, von mir wissen. Mit gigantischen Kraftaufwand drehe ich meinen Kopf in die andere Richtung. Es dauert einen Moment bis ich das Gesicht wieder erkenne und ihm einen Namen zuordnen kann.
"Ich...", erneut bricht meine Stimme.
"Du...? Emely, ich muss es wissen.", drängt mich Michael.
"Immer langsam mit den jungen Pferden. Sie ist gerade erst wach geworden.", versucht mein Vater auf die Bremse zu drücken.
"Schon gut...", kratzt meine Stimme in der Stimme, "Ich hatte plötzlich tierische Kopfschmerzen. Alles wurde unklar. Und dann brach ich schreiend im Unterricht zusammen.", erkläre ich.
Er schnaubt und kratzt sich im Nacken. Sofort wird mir klar, das es nur mit etwas schlechten zusammenhängen kann, das er so reagiert.
"Michael, was ist los?", frage ich als er auf meine Worte hin nichts erwidert.
"Marcel..."
"Was ist mit ihm?"
"Naja, etwa als du zusammengebrochen bist, ist auch er zusammengebrochen. Nur das er dabei bei uns im Dorf war und trainiert hat.", schildert er mir das Problem.
Verwirrt runzel ich meine Stirn. Ich beschließe meine ganzen Fragen an ihn erst zu stellen, wenn wir alleine sind.
Ich darf heute endlich aus dem Krankenhaus. Nach drei zum sterben langweilige Tage nur im Bett liegen und ausruhen, darf ich endlich wieder gehen. Okay, Will hat mich jeden Tag besucht und unterhalten, aber es ist halt immernoch Krankenhaus. Ich muss mich zwar noch schonen, aber ich darf gehen. Da mein Dad arbeiten muss und ich erst morgen wieder Autofahren darf, hat sich Will bereit erklärt mich zu fahren.
"Komm, ich nimm die.", sagt Will und nimmt mir meine Sporttasche mit Kleidung und Hygieneartikel ab.
"Danke", lächel ich und lasse meine Hand in seine gleiten.
"Da nicht für.", gibt er nur vor sich hinlächelnd wieder.

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The Control 2
FantasyEs geht weiter! Nach dem Emely, Will und ihren Vater zurück gelassen hat, erfährt sie mehr über die Vergangenheit ihrer toten Mutter. Sie hört von Legenden und ist Marcel, einem alten bekannten, versprochen. Als sie das erfährt kehrt sie zurück. Zu...