Kapitel 9

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Ich lebe noch!!!!!
Nach einer gefühlten Stunde geleitet mich Marcel an einen langen Tisch mit Punsch, Wasser und anderen Getränken in großen Schüsseln gefüllt. Etwas irritiert schaue ich diese an und frage mich wie wir uns was nehmen sollen. Es stehen Gläser, als Pyramiden aufgestellt, auf dem langen Tisch. Marcel nimmt zwei und reicht mir eines der beiden. Ich ergreife es lächelnt.

"Was hättest du denn gerne zu trinken?", möchte er mit einme Lächeln auf den Lippen wissen. Er scheint meine verwirrtheit zu erahnen.

"Wasser.", ist meine knappe Antwort. Ich sehe wie sein Blick zum Wasser schweift. Etwas des Wassers löst sich aus der Masse, erhebt sich, teilt sich in zwei und füllt sich in unsere Gläser.

Angeber!

Ich verdrehe die Augen und drinke einen großen Schluck.

Wir stehen schon eine Weile am Rand, trinken, reden...

"Ach Emely... Herzlichen Glückwunsch. ", kommt mir Marcel's Vater entgegen.

Verwirrt ziehe ich die Brauen zusammen.

"Genau, Herzlichen Glückwunsch... Du hast den ersten Tanz nicht verhauen.", macht Marcel weiter und wirft seinem Vater verheißungvolle Blicke zu. Jetzt wendet er sich an seinen Sohn: "Du hast sie noch nicht gefragt?"

"Nein noch nicht.", ist die Antwort auf eine für mich sinnlose Frage.

"Aber der Deal war..."

"Ich weis was der Deal war.", unterbricht meine Begleitung den Mann vor uns. Dieser nickt nur und lässt uns zurück.

Wer ist 'SIE' und zu was wollte mir Marcel's Vater eigendlich Gratulieren. Um wen ging es nach mir in diesem Gespräch. Was wenn.... Was wenn es die ganze Zeit um mich ging? Was wenn ich 'SIE' bin? Was sollte er mich dann fragen?

Wir tanzten, redeten und machten auch einfach mal nichts.

Es brechen schon die frühen Morgenstunden an. Ich bemerke das Marcel, der neben mir steht mindestens genauso erschöpft ist wie ich.

"Wollen wir gehen?"

Er nickt nur zur antwort. Marcel greift nach meiner Hand und wir gehen raus. Vor der Cafeteria angekommen bleiben wir stehen. Meine Hand liegt immernoch in seiner, als er sich vor mir hinstellt.

"Emely... Es tut mir leid... Ich muss dir so viel erklären, aber bitte lass es mich zuende erklären und verurteile mich nicht gleich. Bitte. Versprich es mir.", fordert Marcel mich mit einem mal auf. Ich nicke und bin froh endlich klarheit zu bekommen.

"Können wir zu dir? Da können wir in ruhe reden."

Ich nicke erneut. Mit großen Schritten setze ich mich in bewegung. Ohne auf ihn zu achten, schleife ich ihn hinter mir her.

Er macht einen Schritt über meine Türschwelle. Mir ist auf den letzten Metern aufgefallen, wie nervös er geworden ist,doch ich sage nichts dazu. So habe ich ihn weder in Erinnerung, noch in den letzten 8 Monaten gesehen.

Marcel schließt hinter sich die Tür und läuft in das kleine Wohnzimmer, auf das Sofa zu, auf das er sich im nächsten Moment fallen lässt. Ich setze mich ihm gegenüber auf den Couchtisch, weil ich ihn ansehen will, wenn er mir die Wahrheit sagt. Eine Stille breitet sich zwischen uns aus, eine unangenehme Stille. Diese Stille erinnert an die Ruhe vor dem Sturm.

"Das alles fängt bei deiner Mutter an...", beginnt Marcel zu erzählen, "... Deine Mutter war meinem Vater versprochen. Früher wurden die Stärksten Bändiger einander versprochen, um die vererbung unserer Gabe sicherzustellen. Natürlich wollen wir es weitergeben. Jedenfalls... Deine Mum war schon mit meinem Dad verlobt... Sie waren verbunden. Doch deine Mutter wollte sich nicht anpassen. Sie wollte selbst wählen. Deine Mutter und mein Vater sind... waren die stärksten Bändiger unseres Stammes. Es war klar das, das entstehende Kind stärker als unser Oberhaupt werden wird. Es sollte seine Rolle übernehmen. Da deine Mutter noch um einiges stärker war als mein Vater, war es eigendlich egal wer der Vater des Kindes wird, doch erwünscht war mein Dad. Weil... Laut einer Prophezeiung wir das Kind unserer Familien, stärker als jedes zuvor. Es wird den Stamm in die Zukunft, in eine bessere Zeit, führen. Na ja. Dies soll aber in dieser Generation passieren, daher musst du die Rolle fürs erste übernehmen.

Da deine Mum, aus liebe zu deinem Vater, mein Dad nicht heiratete. Also wurdest du automatisch bei deiner Geburt mir versprochen.", er kann garnicht mehr weiter reden, denn ich unterbreche ihn: "Ich wurde dir versprochen!? Wir sind einander versprochen? Das heist ich soll dich heiraten?"

Ich weis ganz genau wie sich das anhört. Es hört sich so an, als gibt es nichts schlimmeres, als ihn zu heiraten. Doch so ist es nicht. Es gibt schlimmeres, aber es schockt mich gerade, das so über mein Kopf hinweg entschiden wurde.

"Emely, hör mir zu. Am Anfang, als mir gesagt wurde, das ich dich heiraten soll, bin ich ausgeflippt. Mein Dad hat mich lange bearbeitet, bis ich beschlossen habe es für mein Stamm zu machen. Doch dann lernte ich dich wieder kennen, starteten auf Null. Und jetzt denke ich...... es hätte mich schlimmer treffen können.", versucht er mich zu beruhigen.?

Ich atme tief ein: "Darum geht es mir doch gerade garnicht. Es geht darum, dass ich keine Wahl habe. Das ich es tuen muss. Das" Er lässt mich nicht mal ausreden. "Emely du muss das nicht tun. Das liegt alles an dir."

"Marcel, ich muss jetzt erstmal alleine sein. Darüber nachdenken. Bitte geh."

The Control 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt