"Na? Wieder da, Schlampe?", dröhnt eine Stimme über den Schulparkplatz, als ich gerade mein Motorradhelm absetze. Gereizt schnaube ich, als mich ein kleiner Schauer durchfährt. Geflissentlich ignoriere ich diese Aussage und fahre mir mit meiner Hand durch die Haare. Den Helm klemme ich mir, so wir immer, an meine Tasche und laufe einfach weiter. Schnelle laute Schritte folgen mir, doch auch diese ignoriere ich einfach. Plötzlich reißt mein Jemand herrum und schreit mich an: "Ich rede mit dir Miststück! Wo warst du?". Jim"s Finger bohrt sich in mein Dekolleté.
Fest die Zähne zusammengebissen, zische ich ein "Finger weg", doch er bleibt. Tief atme ich ein, so das sich sein Finger sich noch tiefer in meine Haut gräbt, und schließe für einen Moment meine Augen.
"Jim, tu UNS einen Gefallen und verpiss dich.", sage ich mit erhobener Stimme"Den Gefallen tu ich DIR ganz sicher NICHT.", antwortet er mit einem Selbstsicheren Grinsen.
Ich weis nicht, warum er sich schon wider mit mir anlegen muss, aber langsam reicht es mir. Auf dem Parkplatz ist nicht viel los. Doch die Paar Leute, die da sind, lassen sich nichts von uns entgehen. Ich mache einen Schritt zurück, um Anstand zu gewinnen.
"Hat da Jemand sein loses Mundwerk verloren?", taucht ein sigessichers Lächeln auf seinen Lippen auf. Erneut beiße ich die Zähne fest zusammen. Ich habe heute weder den Nerv, noch die Geduld mich mit ihm abzulegen.
"Ich wusste es du, kleines, schwaches Weib.", mit disen Worten dreht er sich um und geht zu einer Gruppe von Jungs, die mit ihm in schallendes Gelächter ausbrechen.
Mit einer schnellen drehung wende ich mich dem Schulgebäude zu und laufe, renne schon fast, die Treppen zum eingang hoch. Als die Tür hinter mir ins Schloss gefallen ist, verlamgsame ich mein Tempo und spaziere zu meinem Schließfach. In der Tür hängt ein neuer Stundenplan, der anscheinend für das neue Schuljahr ist. Da ich fast das ganze Schuljahr gefehlt habe und naja... Ich Stamm gelebt habe, muss ich das Jahr wiederholen, während die anderen jetzt im Abschlussjahr sind.
Meine Kräfte haben mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Ohne sie, gäbe es weitaus weniger Probleme.
"Emely, du bist heute schon da? Ich dachte du kommst erst morgen wieder. Hat dein Vater zumindest gesagt.", erklingt die angenehme Stimme von Will hinter mir. Mein Körper fühlt sich nun ein kleinen wenig wärmer an.
Ich habe das alles so vermisst, als ich nicht mehr bei ihm war. Diese angenehme wärme und dieses unvergleichbare Gefühl der Stärke.
"Emely?", will klingt besorgt, als er seine Hand in meine gleiten lässt. "Hmm", gebe ich sehr intelligent von mir und verschrenke meine Finger mit seinen. Mit der anderen Hand schließe ich die Tür meines Schließfach's. Und dreh mich zu Will. Dieser beugt sich zu mir runter und küsst mich kurz.
Überrascht schaue ich ihn an: "Sind wir zusammen?"
"Wenn du willst.", lächelt er und schaut auf unsere ineinander verschlungene Finger.
"Ich will schon, aber", ich sehe wie sein lächeln verblasst," es ist komplizirt.", sage ich und fühle mich dabei verdammt unwohl in meiner hat.
"Kein aber! Willst du mit mir zusammen sein? Ja oder Nein?"
Ich nicke und füge kleinlaut hinzu: "Ich will mit dir zusammen sein, nur ich bin einem Anderen versprochen. Und wir haben uns geküsst."
Will's Augen weiten sich kurz, doch dann beugt er sich erneut zu mir runter und küsst mich. Seine Lippen liegen auf meine und beginnen sich zu bewegen. Überrascht erwiedere ich den kuss und erlaube seiner Zunge sogar einlass als sie darum bittet. Das angenehme warme Kribbeln vom anfang wird durch eine unangenehme hitze ersetzt. Sie breitet sich aus meinem tiefsten inneren bis zu meiner Nasenspitze aus.
Komplett außer Atem reißt er sich von mir. Nicht um mich anzusehen, sondern um von mir los zu kommen. Verletzt wende ich den Blick ab und lasse meine Hand zu meinen Lippen gleiten.
"Es tut mir leid.", flüstere ich in die unangenehme Stille zwischen uns und knete meine Hande, die er kurz zuvor losgelassen hat.
"Emely...", er legt seine eine Hand auf meine in Leder verhüllte Schulter und die Ander an meine in Stoff verhüllte Hüfte.
"...Es... Tut mir leid.", keucht er noch immer schwer atmend vom Kuss. Ich ziehe fragend meine Augenbrauen zusammen.
Wofür entschuldigt er sich?
Liebt er mich nicht?
War es für ihn ein Fehler?
Hat er es sich anders überlegt?
Sofort kriege ich zweifel. Zweifel an mir.
"Ich liebe dich."
"Warum reißt du dich dann von mir, als hättest du angst, ich würde dich gleich auffressen? ", schaffe ich es nich bissig raus zu bringen.
"Weil dein Körper sich aufheizt. Weil dein Körper nicht mehr warm ist, wenn ich dich länger berühre, sondern richtig heiß wird.", ich höre das er nicht sagen will, das ich ihm weh tu, doch genau das tat ich hier.
"Ich... E es tut mir leid.", flüstere ich voller reue und scharm.
Das klingeln zur ersten Stunde erlöst mich aus dieser unangenehmen Situation.
Im ersten moment wollte ich ihn berühren. Ihn küssen, doch ich verharre in meiner bewegung und gehe mit einem leisen Abschied.
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The Control 2
FantasiEs geht weiter! Nach dem Emely, Will und ihren Vater zurück gelassen hat, erfährt sie mehr über die Vergangenheit ihrer toten Mutter. Sie hört von Legenden und ist Marcel, einem alten bekannten, versprochen. Als sie das erfährt kehrt sie zurück. Zu...