Mein Herz raste angesichts seiner Nähe und ich brachte keinen Ton heraus. Doch das war auch nicht nötig, denn in diesem Moment legten sich seine Lippen auf meine und er küsste mich leidenschaftlich. Diesmal war der Kuss echt, das spürte ich. Diesmal war er noch besser und diesmal wollte ich, dass er nie aufhörte. Aber leider gab es für alles ein Ende und als Zayn sich von mir löste, hätte ich am liebsten entäuscht aufgeseufzt. Er grinste, denn ich atmete schwer. Kein Wunder, bei dem Kuss. Ich grinste zurück "Was?" ; "Nichts." sagte er immer noch grinsend "Ich hätte nur nicht gedacht, dass du so gut küssen kannst." Ich boxte ihn spielerisch in die Brust "Hey!" Dann veränderte sich sein Blick. Er wurde besorgt "Mary, wir sollten zurück ins Apartment. Du hast blaue Lippen und ich mach mr etwas Sorgen um deine Schulter." Ich nickte. Augenblicklich began ich wieder zu zittern und zu bibbern.
Das Wasser war echt eisig.
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Nach etwa einer Stunde Fußmarsch, von der Zayn mich die Hälfte auf seinen Schultern getragen hatte, kamen wir endlich wieder an der "Zentrale"- so nannte Zayn das Hochhaus, in dem er wohnte, an.
"Denkst du es ist eine gute Idee wieder da rein zugehen?" fagte ich ihn. Schließlich waren wir von hier weggelaufen, war es dann nicht eigentlich das dümmste, was wir tun konnten. Zayn setzte mich ab und blickte zu seinem Apartment herüber. "Ich hab meine Freunde informiert, die haben sich um alles gekümmert." entgegnete er. Von dem Moment an, in dem wir das Haus erblickt hatten, hatte er sich wieder verändert, war er wieder härter geworden und leicht abweisend. "Wer sind deine Freunde?" wollte ich wissen, weil ich insgeheim fürchtete weitere Harry's anzutreffen. Ein Grinsen durchzog sein Gesicht "Niall, Liam, Louis und David. Du brauchst dich nicht vor ihnen zu fürchten." Irgendwie beruhigte mich das tatsächlich. Niall war echt nett und Louis auch. Die einzigen, die mir Sorgen bereiteten waren Liam und David. David kannte ich nicht, ich wusste nur, dass er Zayn's erster Freund gewesen war. Liam wollte mich bei unserer ersten Begegnung umbringen. Zayn legte mir die Hand auf die unverletzte Schulter und schob mich in Richtung Hochhaus. Im Haus war es still."Hey Zaynster!" rief eine Stimme so laut, dass ich zusammenzuckte und ein blonder Junge, der nicht Niall war kam um die Ecke gerannt. "Alles sauber." hörte ich Niall hinter mir rufen "Keine Spur von Chase oder Harry." Während Niall und der andere Kerl, Zayn Bericht erstatteten standen Liam und Louis, stumm an die Wand gelehnt und musterten mich finster. Was hatte ich ihnen getan? Ich tat als würde ich es nicht bemerken. "Hey, ich bin David Farrell." stellte sich der Blonde neben Niall vor. "Mary Armstrong." erwiderte ich lächelnd. David war groß, blond und braunäugig. Er sah gut aus, aber war nicht wirklich mein Typ. Ich unterhielt mich eine Weile mit ihm wobei ich herausfand, dass er auf die gleiche Schule ging wie Zayn und dass seiner und Zayn's Vater sich gut kannten, daher war er auch hier. "Louis ist hier, weil er Geld braucht, um sich um seine Geschwister zu kümmern. Liam...frag mich was leichteres und Niall, weil er gut in so etwas ist."; "In so etwas?" Ich hob eine Braue "Bedeutet das so viel wie : Niall ist gut im Morden?"; "Das hast du nicht von mir." entgegnete David lachend und legte sich den Finger an die Lippen.
"Sie ist gerade mal einen Tag hier und wir mussten ihr schon zwei mal, ihren verdammten Ar*** retten." hörte ich Liam zu Zayn sagen "Ich hab von Anfang an gesagt, dass wir sie umbringen sollten."; "Was willst du Liam?" fuhr Zayn ihn an "Was soll ich deiner Meinung nach mit ihr tun?" Eigentlich hätte ich sie nicht hören sollen, sie standen um die Ecke, aber sie brüllten so laut, dass ich jedes Wort verstand. Auch David hörte wie angewurzelt zu und sagte kein Wort. "Du musst sie los werden." meldete sich Liam wieder zu Wort. "Sonst werde ich mich darum kümmern." beendete er den Satz in einem bedrohlichen Tonfall. Dann hörten wir wie Liam in unsere Richtung kam. Als er an uns vorbei lief, funkelte er mich wütend an, sagte aber kein Wort. Ich funkelte zurück, doch er schien unbeeindruckt. Ich sah zu Louis rüber, vor zwei Minuten hatte er mich ebenso wütend beobachtet, jetzt lächelte er mir zu. "Ich weiß nicht, was mit ihm los ist." flüsterte David mir zu, "aber in letzter Zeit hat er echt Stimmungsschwankungen." Ich nickte und beobachtete, wie Zayn gegen die Wand schlug und ebenfalls an uns vorbeilief. Als er gerade an mir vorbeiging packte ich ihn am Ärmel und hielt ihn zurück, doch er entriss sich mir und zischte "Mach es nicht noch schlimmer." Dann stürmte er davon. Das letzte Mal als er mich allein gelassen hatte, hatte ich Harry getroffen. Ein Schauer durchfuhr mich und ich rannte ihm hinterher.
Sein Weg führte mich in zwei Stockwerke tiefer, an eine kleine graue Tür, die die Aufschrift "Trainingsraum" trug. Vorsichtig drückte ich die Klinke runter und öffnete die Tür einen Spalt. Ich wusste zwar nicht was ich erwartet hatte, aber sicher nicht einen Raum, der so aussah, als stamme er vom Set eines Stuntfilms. Überall waren verschieden große Matten aufgetürmt, zerschundene Schaumstoffpuppen standen im Raum verteilt und mehrere Boxsäcke hingen von der Decke runter. Doch am meisten schockierte mich der Waffenständer mitten im Raum. Meine Kinnlade klappte herunter. Heilige Mutter Gottes, hier lernten sie also das "korrekte Morden".
Ein Schrei riss mich aus den Gedanken und mein Blick fuhr in die Richtung aus der er kam. Es war Zayn, der verbissen und mit bloßen Händen auf einen der schweren Sandsäcke einschlug. Er hatte sich seines nassen Oberteils entledigt und sein durchtränierter Oberkörper glänzte vom Schweiß. "Du solltest nicht hier sein ,Mary." rief er und versetzte dem Sandsack einen starken Stoß. "I-ich...aber..."began ich zu stottern, bekam aber keinen vernünftigen Satz zustande. Wie auch? Wieso war ich ihm hinterhergerannt. Wieso war ich nicht bei Niall, David oder Louis geblieben? Weil ich mich bei ihm am sichersten fühle. Flüsterte eine leise Stimme in meinem Kopf. "Verschwinde!" fuhr er mich an. Badboy war wieder zurückgekehrt. Die Wut in seiner Stimme war ansteckend "Nein!" entgegnete ich genauso wütend und stellte mich mit verschränkten Armen in die Türschwelle. "Hau einfach ab, Mary!"; Ich blieb stur "Vergiss es!" Zayn ließ vom Boxsack ab und war mit fünf schnellen Schritten bei mir "Ich hatte gesagt, du sollst von hier verschwinden." zischte er mit bedrohlich leiser Stimme wobei er mir gefährlich nahe kam, "Und ich sagte "Vergiss es!" " raunte ich ihm ins Gesicht. Der Schmerz folgte unmittelbar auf den Schlag. Meine Wange brannte und meine Augen füllten sich mit Tränen "Du mieses..." fluchte ich und rannte, schluchzend davon.
Ich rannte einfach ohne zu stoppen. Ich wusste selbst nicht wohin. Irgendwann ging mir die Puste aus und ich ließ mich erschöpft auf den Boden sinken, während ich meine immer noch schmerzende Wange hielt. Tränen überströmten mein Gesicht. Ich musste schrecklich aussehen, klitschnass, heulend in zerfetzter, blutverschmierter Kleidung. Aus meiner Wut wurde Verzweiflung. Wenn ich nicht hier im Flur übernachten wollte, und das wollte ich garantiert nicht, dann musste ich zurück in Zayn's Apartment, auch wenn das der Ort war an den ich gerade am allerwenigsten wollte. Mein Verstand sagte mir ich sollte lieber nicht schutzlos auf einem Flur rumliegen, in einem Haus, wo es nur so von Kriminellen wimmelte. Also schleppte ich mich müde zum Fahrstuhl, fuhr in den 7ten Stock hoch, öffnete die Tür zu seinem Apartment und ließ mich auf das nächstbeste Bett fallen. Die Gestalt neben mir stöhnte genervt auf, doch ich bemerkte es nicht ein mal, dass jemand neben mir lag. Sofort schlief ich ein. Hätte ich gewusst, dass diese Gestalt nur eine Boxershorts trug und dass es sich bei ihr um Zayn handelte. Wäre ich nie und nimmer so friedlich eingeschlafen. Doch Tatsache war, ich wusste es nicht und so fielen mir innerhalb von Sekunden die Augen zu...
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Bradford-Badboy *-*
FanfictionAls Mary von der einer Party nach Hause gehen will, wird sie unwillkürlich Zeuge eines Mordes. Der Junge, Zayn, entdeckt sie und nimmt sie mit zu seiner Bande, damit sie nichts weiter verraten kann. Nach und nach versteht Mary, Zayns Tat und sie näh...