Kämpf weiter, egal wie verletzt du bist

4.9K 205 9
                                    

"Nein, Chase! Bleib stehen!" rief ich und lief ihm hinter her. Chase reagierte nicht. "Chase!" rief ich erneut wütend und riss die Tür auf. Überall starrten mich rot-weiße Gesichter an, als sei ich verrückt geworden. Warscheinlich dachten sie, Chase ist mein Freund und ich hätte ihn mit einer anderen erwischt oder so. Wenn die wüssten, dass es um Leben und Tod geht...

Doch im Moment war es mir egal, was die anderen dachten. Ich schaute mich um und sah Chase am obersten Rand des Blocks. Fuck! Ist der schnell. Aber Zayn und Harry waren schneller, denn von den beiden war keine Spur zusehen. Was aber wahrscheinlich daran lag, das sie früher losgerannt sind. Chase schien das Gleiche durch den Kopf zugehen, denn auch er blickte sich hektisch um. Ich nutzte die Gelegenheit und rannte ihm hinterher. Und wo war eigentlich Niall? Als Chase mich entdeckte zuckte er zusammen und lief schnell weiter. Ich folgte. In der Zeit in der ich ihn nicht bemerkt hatte, hatte ich ganz schön aufgeholt. Wir rannten durch eine Reihe schimpfender Menschen, die sauer waren, weil wir ihnen die Sicht aufs Spielfeld versperrten. Plötzlich fingen die Leute an zubuhen und zupfeifen. Och bitte, so schlimm ist das doch auch nicht! Ich funkelte wütend zurück, aber der Mann sah nicht einmal mich an. Er sah an mir vorbei auf das Spielfeld. Ich folgte seinem Blick...und da waren sie drei kleine Punkte auf dem Spielfeld. Ein schwarzes Zayn- Streichholzmännchen, ein lockiges braunes Wesen, Harry, und ein blonder, irischer Leprechaun, Niall. Ich merkte, dass auch Chase stehen geblieben war und auf das Feld starrte. Zayn rannte vorne und wich den Fußballspielern geschickt aus, Harry war der Zweite, er hatte einen deutlichen Abstand zu Zayn und Niall, der als drittes lief, war ihm dicht auf den Fersen, aber Harry schlug sich geschickt in dem er in möglichst vielen Schlangenlinien lief. Der Mann hinter mir brüllte mich an "Beweg deinen Hintern, Mädel!" Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen und ich rannte los. Diesmal bemerkte mich Chase nicht und ich stürzte mich auf ihn. "Mpf." stöhnte er auf, als wir auf dem Boden lagen. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Ich hatte soeben einen Kerl, der beinahe einen Kopf größer als ich war, umgelegt. Chase drehten den Kopf zur Seite und sah mir in die Augen "Was willst du?" zischte er wütend. Eigentlich wusste ich das selber nicht, aber nach kurzer Überlegung beugte ích mich zu ihm vor und flüsterte "Gib mir die Waffe." Seine Augen wurden groß "Was willst du mit der Waffe?"; "Ich will, dass du Zayn in Ruhe lässt." erklärte ich drohend "oder..." Doch im nächsten Moment war ich es plötzlich, die unter ihm lag, er hatte uns gedreht. Verdammt! Wieso hatte ich das nicht bedacht? "Oder was?" fragte er und hob triumphierend einen Mundwinkel. Sein Gewicht lastete schwer auf mir, sodass mir das Atmen schwer fiel und ich merkte wie er sich extra schwer machte. Langsam bekam ich keine Luft mehr "Bitte Chase geh runter." presste ich hervor, doch er dachte nicht daran. Sein Grinsen wurde nur noch breiter. Panisch sah ich mich nach Hilfe um, aber die Leute waren so mit Buhen und Pfeifen beschäftigt, dass sie uns noch nicht einmal bemerkt hatten. Selbst die Sicherheitsleute waren nicht mehr da. Wahrscheinlich hatten sie die ganze Truppe nach unten geordert damit sie die drei auf dem Feld schnappten. Ich saß in der Patsche. Es ist schon eine Ironie, dass ich hier nach Luft ringend auf dem Boden liege und um mich herum tausend Leute sitzen, von denen keiner etwas bemerkt. Ich spüre wie mein Kopf rot wird und sehe wie Chase's Grinsen erstarrt und er den Blick abwendet. Er kann es nicht ertragen mich sterben zu sehen, schoss es mir durch den Kopf. Mit letzter Kraft fing ich an um mich zu treten und zu schlagen. Aber es brachte nichts. Meine Lungen brannten und vor meinen Augen verschwamm alles...es war schrecklich.

"Hey ihr da, kein Prügeleien auf der Tribüne." hörte ich die Stimme eines Securitymannes. Ich war gerettet. Ich spürte wie Chase's Gewicht von mir gehoben wurde und merkte wie nun plötzlich doch alle Blicke auf uns lagen. Jetzt gafften sie also doch. Gierig sog ich so viel Luft auf, wie möglich. Ich würde leben und ich würde dafür sorgen, dass Zayn und Niall auch weiterlebten. Ich sah auf das Spielfeld. Mittlerweile hatte der Schiedsrichter das Spiel abgepfiffen und die Security hatte das Feld gestürmt, aber die Drei waren einfach nicht zu schnappen. Zum Glück, jetzt mussten sie irgendwie da raus kommen. Aber wie? Sie brauchten meine Hilfe. Ich sah wie auch Chase und mein Retter das Spielfeld musterten. Ich versuchte Chase's Blick aufzufangen. Er reagierte und wies mit den Augen unauffällig hinter uns zum Ausgang. Sollte ich ihm vertrauen? Immerhin hatte er versucht mich umzubringen. Ich musste. Das war die Einzige Chance, die drei zu retten. Wenn ich jetzt nicht rannte, würde der Securitymann mich allein auf ihr Securityrevier bringen und Chase würde alleine fliehen. Ich rannte los.

Bradford-Badboy *-*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt