Liam sah mich an, er wusste was das bedeutete, Zayn würde kommen und mich befreien und er würde wieder alleine hier bleiben, "Komm schon, Liam. Ich lass dich nicht alleine hier zurück." versuchte ich ihn aufzuheitern, Liams Blick fiel auf den Boden "Wenn du meinst..." murmelte er deutlich pessimistisch. "Ja, und ich bin mir sicher, Zayn verzeiht dir, ihr seid immerhin beste Freunde." Ich wollte nicht, dass er schon wieder sauer auf mich war. Es war nicht meine Schuld, wenn er und Zayn sich stritten. Obwohl, genauer gesagt, eigentlich schon, der Streit handelte schließlich von mir..."Waren, Mary. Wir waren mal gute Freunde. Das ist Vergangenheit." Und da war er wieder. Der alte Liam, so wie ich ih kennengelernt habe, kalt, abweisend und mörderisch. Er wandte sich ab und ging. Aber ich hielt ihn zurück "Ich lass nicht zu, dass er dich hier drin verrotten lässt." Er drehte sich zu mir um und zuckte mit den Schultern "Wie denn, Mary? Du bist bloß ein Mädchen! Du bist klein, schwach und du kannst dich nicht wehren. Du bist hilflos! Das einzige was du hast ist deine Lebensmüdigkeit und dein abnormal starker Wille. Damit kommst du nicht weit..." Autsch! Das saß. Aber Liam hatte Recht, ich war klein, ich war schwach und einfach nur ein Klotz am Bein eines jeden. Immer musste ich gerettet werden. Noch nie hatte ich jemanden gerettet. Das Einzige was mich auf gewisse Weise stark machte, war meine Sturheit und mein Mut.
Ich spürte, dass ich beobachtet wurde und drehte mich um. Es war Clay. "Was willst du?" fauchte ich genervt und blickte sie wütend an. Sie hatte ein breites Grinsen aufgesetzt "Scheint, als wärst du ein ganz schöner Loser, was?"; "Ach, halt die Klappe!" rief ich zurück und ging zurück in die Ecke aus der ich gekommen war und starrte stur geradeaus auf die Tür. So verging der ganze restliche Tag. Ich saß da und wartete, dass irgendetwas geschah, dass Zayn auf einmal die Tür aufbrach oder so etwas, aber nichts dergleichen passierte. Am nächsten Morgen wurden wir für fünf Minuten an die frische Luft gelassen. Es tat gut mal wieder den Himmel zu sehen und den frischen Wind zu spüren, aber irgendetwas stimmte nicht. An den 10 Meter hohen Backsteinmauern mit dem Stacheldrahtzaun an der Spitze, meinte ich immer wieder Schatten zu erkennen. Was war da los? Bevor ich der Sache genauer nachgehen konnte wurden wir allerdings wieder reingeholt. Es sollte Abendessen geben. Aber die Sache mit den Schatten ließ mich irgendwie nicht los. Irgendetwas stimmte da nicht und als ich mich ein letztes Mal umdrehete wusste ich auch was es war. Oben auf der Mauer stand jemand und blickte mich an, doch bevor ich ihn erkennen konnte wurde ich von der Menge weggedrängt.
Es gab eklige, undefinierbare Pampe zum Essen, aber ich hatte Hunger und würgte das Essen hinunter. Um mich herum hörte ich die anderen Häftlinge miteinander tuscheln. Aber ich war mit den Gedanken ganz wo anders. Wer war das gewesen? Was wollte diese Person damit erreichen auf eine Mauer zu klettern? Warum hatte niemand sonst sie gesehen? Hatte ich Haluzinationen? So viele Fragen und keine Antwort...Ein Klingeln ertönte und ich folgte dem Strom zurück in die Zelle. Ich musste möglichst bald Antworten finden und der Einzige, der mir helfen konnte, war Liam. "Hast du Liam gesehen?" fragte ich Drew, der wieder ein mal an seinem Walkie-Talkie herumhantierte. "Der sitzt am Fenster." antwortete er. Ich bedankte mich, Fenster war nicht wirklich das passendste Wort, es war eigentlich mehr ein verriegelter Schlitz knapp unter der Decke, aber es war klar, was damit gemeint war. Liam saß im Schneidersitzt davor und blickte starr nach oben. "Was ist los?" Ich setzte mich neben ihn und tat als wäre nichts geschehen, als hätte er mich nicht beleidigt oder als schwach bezeichnet.So war er halt und es brachte mich auch nicht weiter, sauer auf ihn zu sein. Er blickte mich verdutzt an, aber ich ignorierte es "Ich habe Angst sie zu verpassen." antwortete er abwesend. "Wen meinst du?" wollte ich wissen, "Wer auch immer dich befreien kommt."erwiderte er schnell. "Und wie kommst du darauf, dass sie ausgerechnet heute kommen" erkundigte ich mich bei ihm. Er stöhnte auf "Tu doch nicht so, du hast ihn auch gesehen." Eine Weile sagte ich nichts. Ich hatte also keine Halluzinationen "Weißt du wer das war?" Es war bestimmt Zayn. Er schüttelte den Kopf "Nicht genau, aber es war jemand von uns." Sag ich doch, es musste Zayn sein! Wieder Schweigen. Nun blickte auch ich starr aus dem Fenster, irgendetwas würde geschehen, aber was? "Mary, du musst etwas tun." kam es nach einer Weile von Liam. "Und was?" wollte ich wissen. "Du musst den Schlüssel von der Wache klauen." antwortete er unverblümt. "Was!?" Er runzelte leicht die Stirn "Du hast schon richtig gehört, Schlüssel klauen." "Und wieso machst du das nicht?" fragte ich mich mit großen Augen. Ich? Sollte einen Schlüssel von einem der Gefängnisswärter klauen? Er war doch hier der Krimimnelle. Und da ging es mir auf: Es war ein Test! Er wollte testen ob ich wirklich gut genug für Zayn war. Liam lächelte, er wusste, dass ich auch ohne seine Hilfe auf die Antwort gekommen bin.
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Bradford-Badboy *-*
FanfictionAls Mary von der einer Party nach Hause gehen will, wird sie unwillkürlich Zeuge eines Mordes. Der Junge, Zayn, entdeckt sie und nimmt sie mit zu seiner Bande, damit sie nichts weiter verraten kann. Nach und nach versteht Mary, Zayns Tat und sie näh...