next morning :)

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Guten Morgen, Mary. Schön geschlafen? Nicht wirklich, antwortete ich mir selbst. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal meinen Pyjama vermissen würde. Mein Kleid war zwar schön leicht und bequem, aber definitiv nicht zum schlafen geeignet. Meine Lederjacke und meine Schuhe, erst recht nicht.

Ich drehte mich zur Seite und konnte einen erschreckten Aufschrei nicht unterdrücken, als mich zwei braune Augen, genauso überrascht anstarrten, wie ich sie. "OMG", schrie ich und fiel mehr als zu sprngen aus dem Bett. "Mary? Was machst du denn hier?" fagte Zayn mich verschlafen. Wo sollte ich denn sonst sein? "Ich dachte du wärst bei Niall oder David." erklärte er. Anscheinend hatte er die Frage vorausgeahnt. "Nein. Ich bin dir extra gefolgt, weil ich nur dirl wirklich vertraut habe." erwiderte ich schnippisch. Gestern hatte er mich geküsst und anschließend geschlagen, ohne sich zu entschuldigen und wie es schien, hatte er das auch heute nicht vor. Reflexartig fasste ich an meine Wange, so wie ich es immer tat wenn ich daran dachte. Seine Augen weiteten sich "Das tust du?" Ich blickte ihn etwas irritiert an, was meinte er!? "Was tue ich?"; "Na, du hast gerade gesagt, dass du mir vertraust." klärte er mich auf. "Ich hab dir vertraut, bis du mich geschlagen hast." entgegnete ich bitter. Sein Blick verfinsterte sich "Warum musstest du mich auch so provozieren?" verteidigte er sich ; "Ich soll dich provoziert haben?"; "Ja, du hast dich meinen Befehlen widersetzt." Hallo!? Ich hob beide Brauen "Wer bist du das ich deine Befehle befolgen soll?!" Er stand auf und zog sich ein T-shirt über. "Ich" sagte er und tippte sich mit dem Finger auf die Brust "bin jemand vor dem man sich fürchten sollte." Was für ein A**** er doch war. Ich hatte mich in ihm geirrt. Er war nicht der für den ich ihn gehalten hatte. War nicht der Zayn, der dich beschützt und dem etwas an dir liegt. Nein, er war Zayn Malik, ein egoistischer und ignoranter Macho. "Du bist jemand, den ich besser nie kennengelernt hätte." flüsterte ich heiser. Die Tränen stiegen mir in die Augen und ich drehte mich weg damit er sie nicht sah.

Zayn's Stimme klang mit einem Mal mitfühlend und bedauernd, nicht mehr wütend oder befehlhaberisch: "Mary..."; "Lass mich in Ruhe, Malik." Mit den Worten wandte ich mich ab und verließ das Zimmer. Wieder ein mal machte es mch wütend, dass ich nur in seinem Apartment bleiben konnte schließlich hatte er mich gekidnappt und hielt mich nun hier fest. Doch auch wenn es absurd klang. Eine kurze Zeit lang war ich gerne bei ihm gewesen. Aber nun wollte ich lieber zurück Nachhause zu meinen Eltern, denen warscheinlich nicht einmal aufgefallen war, dass ich fehlte, die ich aber genau in diesem Moment schrecklich vermisste. Ich blickte aus dem Fenster, in die Richtung in der ich unser Haus vermutete, die Höhe unbeachtet gelassen. Tränen bahnten sich ihren Weg durch mein Gesicht. Mein Gesicht spiegelte sich in der Fensterscheibe und ich erschrak vor mir selbst. Meine Haare waren kraus, da ich sie so lange nicht mehr gekämmt hatte. Mein gesamtes Make-up war wild über mein Gesicht verteilt und meine Augen waren total verquollen, vom Weinen. Das Einzige wo nach ich mich mehr sehnte als nach meinen Eltern war gerade ein Badezimmer, mit Bad oder zumindest Dusche, Spiegel und Toilette.

Zayn erschien hinter mir im Türrahmen. Er trug ein blau-rotes Karohemd und verwaschene Jeans, er sah umwerfend aus, doch ich wusste, dass dieser Anblick täuschte. "Hey Mary, es tut mir Leid." entschuldigte er sich aufrichtig. "Was tut dir Leid?" Meine Stimme sollte hart und undurchlässig klingen, doch sie brach mitten im Satz. Am liebsten hätte ich mich dafür geohrfeigt, doch Zayn beachtete es nicht "Es tut mir Leid, dass ich dich geschlagen hab und es tut mr Leid, dass ich dir die Schuld dafür gegeben habe...das war nicht richtig von mir. Kannst du mir verzeihen?" Er hatte diesen Hundeblick aufgesetzt und seine Stimme klang so bedauernd, dass jeder einfach nur so dahingeschmolzen wäre und auf der Stelle alles vergessen hätte, was er getan hat. Jeder außer mir. Irgendwie rührte mich das zwar schon, aber ich war immer noch verletzt, von seinen Taten. Ich blickte ihn an "Vielleicht." antwortete ich, da ich mir nicht wirklich sicher war ob ich es im Moment konnte. Seine Miene hellte sich etwas auf und er schloss mich in die Arme "Danke, Mary." flüsterte er.

Eine Weile standen wir so da. "Zayn...?" setzte ich an "Hmm" machte er; "Kann ich dein Bad benutzen?" erkundigte ich mich. Ich spürte sein Nicken an meinem Rücken. "Die Tür neben dem Schlafzimmer." erläuterte er mir kurz den Weg. "...Danke" bedankte ich mich und löste mich von ihm. "Mary?" rief er mir noch hinterher als ich gerade die Tür schließen wollte. "Ja?" ; "Du brauchst was zum Anziehen." Sein Blick ruhte auf meinem zerknitterten weißen Sommerkleid und meiner zerissen Lederjacke. "Ich hab aber nichts anderes." antwortete ich wahrheitsgemäß "Ich weiß..." sagte er und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. "Ich kann dir was von mir leihen." kam es von ihm, "und später fragen wir Louis, ob Eleanor dir was mitbringen kann." Ich runzelte die Stirn "Denkst du nicht, dass mir deine Sachen ein bisschen zu groß sind? Und wer ist Eleanor?" Zayn zuckte mit den Schultern "Die müssen einfach passen." erwiderte er "Und Eleanor ist Louis's Freundin. Sie ist echt nett, du wirst sie mögen." Ich nickte und verschwand im Badezimmer.

Nach einer Viertelstunde war ich damit fertig meine Haare zuwaschen, und das verschmierte Make-up aus meinem Gesicht zu entfernen. Kritisch beobachtete ich mich im Spiegel, "Du kleine Heulsuse", schimpfte ich mit mir selbst "wenn du so weiter machst wirst du die Tränensäcke nie wieder los." Dann drehte ich mich zu meinen Klamotten zu. "Die Jacke gehört in den Müll." bestimmte ich schweren Herzens und legte sie von meinen restlichen Anziehsachen weg. Als nächstes musterte ich mein weißes Sommerkleid, das durch mein ganzes Blut aus der Schulter, leider völlig ruiniert war. Vielleicht kriegt man das raus ,keimte ein hoffnungsvoller Gedanke in mir auf. Das glaubst du doch wohl selber nicht, ja gab ich mir Recht und legte das Kleid mit einem Seufzer neben meine Jacke. Na toll, das einzige was heil geblieben waren, war meine Unterwäsche und meine schwarzen Vans.

"Mary?" klopfte es an meiner Tür. Die Stimme gehörte Louis, "Ja?" antwortete ich. "Ich hab...also Zayn meinte gerade du brauchst neue Kleidung und...ach egal ich hab dir ein paar Sachen von Eleanor mitgebracht."; "Wirklich?" meine Stimmung hellte sich ein wenig auf "Danke, Louis du bist meine Rettung." sagte ich und öffnete die Tür ein wenig um die Anziehsachen entgegenzunehmen. Es war ein kleiner Stapel, der aus einer einfachen Jeans und und einem weißen Tanktop bestand. Zum Glück passte alles. Louis stand anscheinend immer noch in der Tür, denn er meldete sich wieder zu Wort "Tut mir Leid, mehr hab ich nicht, aber Zayn meinte ihr geht gleich shoppen." Das Ende des Satzes fand er anscheinend tierisch lustig denn er fing an zu kichern und kriegte sich gar nicht mehr ein..."Zayn geht shoppen." lachte er.

Ich trat heraus und fing ebenfalls an zu lachen. Ich kannte Zayn zwar noch nicht sehr lange, aber die Vorstellung wie Zayn die Verkäufer finster anblickt und seine Meinung zu Kleidungsstücken von sich gab, war einfach zu komisch. 

Zayn erschien in der Tür und guckte uns verwirrt an, "Warum sollte ich nicht shoppen gehen?" fragte er uns. Ich und Louis blickten uns an, aber keiner erwiderte was. "Schon gut." brachte ich schließlich hervor und legte Zayn die Hand auf die Schulter "Gehen wir shoppen." Daraufhin brach Louis erneut in Gelächter aus und hielt erntete einen verwirrten Blick von Zayn "Was ist denn so komisch daran?" fragte dieser sich selbst kopfschüttelnd und folgte mir zur Tür. Um ehrlich zu sein, ich wusste selbst nicht so ganz wieso mich die Vorstellung so sehr belustigte.

Bradford-Badboy *-*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt