das Kätzchen

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Auf dem Weg zurück zu dem Apartment, das ich mir mit Niall, Harry, Zayn, Liam und David teilte, schauten Harry und ich in einer Zoohandlung und einer Apotheke vorbei, um dem Kätzchen Essen und Verbandsmaterial zu holen. Außerdem kauften wir noch eine kleine Packung Katzenstreu, damit es während seinem Aufenthalt bei uns nicht auf den Boden pinkelte. Unser Katzenklo hingegen, war eine alte Blechkiste, die in unserem Keller rumstand und die keiner gebraucht, ein richtiges Katzenklo, konnten wir uns nämlich noch nicht leisten. "Sobald ich genug Trinkgeld habe, kaufen wir ihr ein richtiges." versprach Harry. Er arbeitete in einer Bäckerei um die Ecke und verdiente eigentlich recht gut, aber die Miete eines zweistöckigen Apartments im Zentrum Seattles wäre auch mit Zayns Mammuterbe nicht ohne ein Großteil seines Geldes bezahlbar. Zwar zahlten auch David und Liam Miete. Aber da Niall und ich keinen Job und keinerlei vernünftige Qualifikationen hatten, mussten die anderen das für uns aufarbeiten. Mir war das sehr unangenehm, aber es war nichts zu machen. Louis und Eleanor hingegen lebten in einer kleinen Zweizimmerwohnung direkt gegenüber, die Eleanors Vater ihr gekauft hatte, damit sie hier in der Nähe eine Ausblidung zur Krankenschwester ausüben konnte. 

Schon im Treppenhaus unseres Apartments, kam uns dieser Gestank nach verbranntem entgegen. Niall rümpfte die Nase "Igitt, was ist das? Versucht Liam etwa wieder zu kochen?" Ein Lächeln schlich mir ins Gesicht und ich hätte auch gelacht, aber ich wollte meinen Mund, dem Gestank wegen nicht öffnen. "Fui, Darcy. Das musst du nicht riechen." flüsterte Harry dem Kätzchen zu und hielt ihm seine riesige Hand vor das Schnäuzchen, woraufhin es aber zurückwich. Sie schien mit dem Geruch vertraut. "Darcy!?" fragte ich entsetzt "Du willst unsere Katze, Darcy nennen!?" Er zuckte mit den Schultern "Das ist nicht unsere Katze, das ist meine. Wäre ich nicht gewesen läge sie noch immer auf dem dreckigen Boden dieser Sackgasse." erwiderte er schnippisch und hielt 'Darcy' schützend an seine Brust, "Das finde ich nicht fair." beschwerte ich mich "die Katze gehört genauso sehr mir wie auch dir und ich bin nicht mit dem Namen Darcy einverstanden." Harrys Miene verfinsterte sich "Sie wird Darcy heißen." "Nein", entgegnete ich "...Minx. Minx ist der perfekte Name für sie, stimmts Niall?" Niall der an alledem nicht das geringste Interesse zeigte, machte sich gerade an der Haustür zu schaffen und hielt sich dabei eine Hand vor den Mund. "Das ist doch völlig egal. Was ist hier überhaupt los?" schimpfte er, als eine riesige Dampfwolke, aus dem gerade erst geöffneten Apartment kam. Unwillkürlich musste ich husten und wedelt mit der Hand, um den widerlichen Gestank zu vertreiben. "Wir sollten es Liam echt verbieten zu kochen." scherzte ich, während ich mich daran machte, eines der Fenster im Wohnzimmer zu öffnen. "Liam!" rief Niall, er schien nicht in der Laune zum scherzen, im Gegenteil, er wirkte regelrecht besorgt. Unruhig lief er durch die Wohnung. "Liam! Oh mein Gott! Geht es dir gut?" ertönte plötzlich seine Stimme aus der Küche. "Was ist mit ihm?" rief ich alamiert und stürmte zu ihnen. Der Anblick der sich mir bot, war grauenhaft. Auf der Herdplatte stand ein qualmender Topf, die Stühle lagen überall im Raum verteilt, Messer, Gabeln und ein Nudelholz ebenfalls und überall war diese rote Flüssigkeit, war das Blut? Doch das schlimmste war...Liam. Er lag auf dem Boden, Niall war über ihn gebeugt und gab ihm eine Backpfeife nach der anderen, damit er aufwachte, doch er regte sich nicht. Sein einst weißes Tshirt war rotverfärbt und hatte einen langen Riss in der Bauchgegend, durch den man ein Sixpack hindurchsehen konnte. Wenn Niall so weitermachte, würde er gleich nochmal in Ohnmacht fallen, aber vielleicht war er gar nicht in Ohnmacht sonder...tot. Nein, nein das konnte nicht sein, Liam durfte nicht tot sein. "Niall, hör auf!" hörte ich mich wie durch Watte rufen und seine Hand packen "Wenn du so weitermachst..." weiter kam ich nicht, denn auf einmal ergoss sich literweise kaltes Wasser über meinem Kopf und ich verstummte. Ein scharfes Lufteinziehen, dann fluchte ich los "Verdammt, was fällt dir nur ein, du Volldepp!? Warum "spritz" du mich nass!? Siehst du denn nicht, wie ernst die Lage ist!?" schrie ich Harry in sein verängstigtes Gesicht und deutete dabei auf Liam. Ich war so beschäftigt damit meine Schimpftirade über Harry auszulassen, der mich nur mit großen Augen ansah, dass ich das leise Kichern fast überhört hätte. Ruckartig fuhr ich herum, ebenso wie Niall, dessen Hand ich immer noch fest in meiner hielt. 

"Chillax, Mary. Ist doch nur ein bisschen Wasser." lachte Liam und richtete sich vorsichtig auf. Mit großen Augen beobachtete ich das Phänomen. Er war gerade ohnmächtig gewesen, wie konnte er jetzt so einfach aufstehen? Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als er zur Herdplatte rüberging und sie abschaltete als sei nichts gewesen. "Was ist denn hier passiert?" murmelte Liam, während er begann den Kochtopf zu schrubben. Niall und ich wechselten einen verwirrten Blick, "Du weißt es nicht mehr?" fragte Niall entsetzt, dass Liam sich nicht mehr erinnern konnte, wie er die Küche demoliert hatte. Liam grinste blöd "Ich hab wohl ein bisschen zu viel getrunken." "Was ist passiert?" fragte ich besorgt und Niall stand auf, um Liam den Topf wegzunehmen und zum hinsetzten zu bewegen. Liam ließ den Topf in das Spülbecken fallen und setzte sich brav auf einen der herumstehenden Küchenstühle. "Okay, aber ich kann mich nicht mehr an alles erinnern..." begann er "Also, ich stand in der Küche und hab Spaghetti mit Tomatensoße gekocht und auf einmal hats geklingelt. Ich dachte nur so, Niall der Volldepp hat mal wieder den Schlüssel vergessen und hab halt ohne nachzudenken die Tür geöffnet und gerade als ich dann wieder in der Küche war, fing mein ganzer Kopf an zu pochen und ich hatte das Gefühl als würde jemand mich vermöbeln, und aus irgendeinem Grund musste ich an Chase denken...echt mehr weiß ich nicht, ziemlich strange was?" endete er und grinste in die Runde. "Der ist eindeutig noch blau." zischte Niall mir zu und ich nickte, obwohl ich nicht wusste was ich von Liams Geschichte halten sollte. Er hatte doch kaum etwas getrunken oder? Ich meine wenn überhaupt, er war 20, und in Amerika durte man erst ab 21 Alkohol konsumieren. Was ist, wenn das was Liam erzählt hatte stimmte? Wenn das kein Trip gewesen war und inhn wirklich jemand überfallen hatte? Gedankenverloren blickte ich auf die Stelle, an der er zuvor gelegen hatte. Dort befand sich etwas, kleines weißes, ein Zettel. Ich sah mich kurz um, ob mich auch keiner beobachtete. Nein, Niall holte Eis aus dem Kühlschrank und Liam starrte verzweifelt auf den Topf, als wolle er unbedingt weiterschrubben. Vielleicht, hat er auch nur ein Trauma...und versucht die Ereignisse zu verdrängen. Ich nutzte die Gunst des Augenblicks und schnappte mir den Zettel, um ihn zusammen mit Chases Nummer unbemerkt  in meiner Hosentasche verschwinden zu lassen. 

"Darcy" hauchte auf einmal jemand von hinten in mein Ohr und ließ mich zusammenzucken, "Harry!" empörte ich mich und sah in seine grünen funkelnden Augen. Sein Gesicht hatte den Ausdruck eines Kindes, das herausgefunden hatte, wo der geheime Süßigkeitenvorrat lauerte. Ich schauderte, hatte er den Zettel gesehen? Lässig schlenderte er zu dem Kühlschrank hinüber und begann darin herumzuwühlen. "Dary wird das erste Vegetarierkätzchen, stimmts?" fragte er das arme Kätzchen und lächelte mir dabei provoziernd zu. "Wir sind hier nicht in Beverly Hills, Harry. Sondern in Seattle. Hier essen Katzen Fleisch und kein Tofu." verteidigte ich die Ehre, des fleischfressenden Säugetiers, das er 'Darcy' nannte. Er beachtete mich gar nicht, sondern versuchte stattdessen, der armen Katze eine Karotte reinzuwürgen. "Oh Gott, ich geh schlafen!" sagte ich und wandte mich zur Tür "Das alles wird mir hier zu viel" sagte ich auf das Szenario von Harry und Kätzchen deutend. Niall kicherte unterdrückt "Warte Mary." rief er mir hinterher und ich blieb stehen. Er stand von seinem Platz neben Liam auf und kam ein paar Schritte auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Stirn "Gute Nacht." hauchte er und ließ mich dann verwirrt zurück. Hatte er mich gerade wirklich geküsst? Wofür? Und was sollte ich davon halten? 

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Nicht wunder iwie ist ein Teil verschwunden, ich hab ihn jetzt nochmal neu geschrieben, zwar nur halbherzig, aber ich hoffe, er gefällt euch trotzdem. ;)

Bradford-Badboy *-*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt