MY OWN LITTLE FAMILY?

№ 4

Hallöchen...wie immer viel Spaß beim Lesen!❤

Wie findet ihr die Story bis jetzt?
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Schweigend laufen Anna und ich die Straße entlang. Eigentlich wollten wir mit der Straßenbahn fahren, aber ich brauche frische Luft und zwar ganz viel davon. "Du kannst es noch nicht ganz glauben was?" fragt mich eine grinsende Anna. Ich lache auf und schüttle meinen Kopf. "Und ich denke mal, dass das auch noch etwas dauern wird. Ich meine, ich habe vor einer viertel Stunde erfahren, dass ich in sechs Monaten Mama werde. In sechs Monaten! Das klingt zwar so lang, aber ist gleichzeitig auch irgendwie so kurz. Wenn man sich überlegt, was man noch alles machen muss...Wohnungen raussuchen, Möbel und Babysachen kaufen, alle möglichen Kurse machen, das ganze staatliche Zeug..." rattere ich herunter. Mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke, was noch alles zu erledigen ist. "Also jetzt mach hier mal halblang...sechs Monate sind schon noch eine ganze Weile hin und da du das alles nicht alleine machen musst, hast du noch mehr Zeit." ich nicke und starre wieder stumm auf den Weg vor uns, auf den auch Anna ziemlich nachdenklich blickt.
"Was ist los?" fragen wir Beide wie aus einem Mund und müssen kichern. "Fang du an" spreche ich schnell aus und bleibe neben ihr stehen. "Was hast du vorhin damit gemeint, dass du dir eine Wohnung suchen willst?" "Wie was soll ich damit gemeint haben?" frage ich mit gerunzelter Stirn. "So wie ich es gesagt hatte. Ich werde mir eine Wohnung für das Kleine und mich suchen." "Aber warum willst du denn aus der WG ausziehen? Du hast dort Flo, Nick und mich immer um dich herum, die dich unterstützen!" erklärt sie mir. "Genau das ist es ja...ich habe dann irgendwie...wie soll ich sagen...naja, was ist wenn ich dann mal meine Ruhe haben will oder-" "Du hast doch dein eigenes Zimmer!" fällt Anna mir ins Wort. "Ja ich weiß, aber denk daran, dass ich dann nicht mehr alleine bin. 17 Quadratmeter sind für eine Mutter und ihr Kind doch etwas zu klein oder? Und irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo sich jeder von uns eine eigene Wohnung suchen wird. Schau dir mal Flo und Lara an...die Beiden sind, wenn sie sich treffen, eh nur bei ihr. Heißt also, dass es nicht mehr lange dauern wird, ehe er auszieht. Denn ich glaube wohl kaum, dass wir später zu neunt, mit 70 Jahren in einer fünf Zimmer WG leben werden." Jetzt kann sich auch Anna das Lachen nicht mehr verkneifen. "Ja du hast recht..." seufzt sie.
"Und was hast du vorhin so nachdenklich geschaut?" Nun seufze auch ich. "Ich weiß nicht ob etwas bringt. Ich weiß nicht, ob es wirklich etwas bringen würde IHN zu suchen. Ich meine, schau dir an, auf welchem Niveau ER und auf welchem WIR stehen. Und außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er mir glauben würde, dass er der Vater von dem Zwerg ist. Geschweige denn, dass er sich noch an mich erinnern könnte. Dadurch, dass wir betrunken waren, stehen die Chancen gleich null." Kurze Zeit herrscht wieder Stille. "Wir reden dann einfach mit den anderen Beiden darüber und dann kannst du immer noch darüber entscheiden, ob du ihn suchen willst oder nicht."

In der WG werden wir schon freudig von den Chaoten Flo und Nick begrüßt. Wieder einmal sieht es hier drinnen aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Überall liegen Nudeln und selbst an der Wand kleben ein paar davon, nur mit dem Unterschied, dass sich daran extra noch Tomatensauce befindet. "Ach du Scheiße Jungs, was habt ihr mit unserer Küche angestellt?" fragt Anna mit großen Augen. Beide kratzen sich verlegen im Nacken und fangen dann gleichzeitig an, sämtliche Variationen zu erzählen, wie das Essen and der Wand gelandet ist, was wir Mädchen uns amüsiert anhören. "So...und jetzt die Wahrheit bitte..." beten wir sie. "Wie schon gesagt...die Katze vom Nachbarn kam durch das offene Fenster, hatte Hunger und hat sich halt die Nudeln aus dem Topf geschnappt und ist dann damit durch die Küche gerannt." klärt uns Nick auf. Mit verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen mustern wir die Beiden, an denen sich auch überall rote Flecken befinden. "Und dann hat die Katze euch damit vollgeworfen, weil ihr in die Küche gekommen seid, da ihr komische Geräusche gehört habt richtig?" Ein schnelles Nicken der Jungs beantwortet meine Frage. "Ihr wisst aber, dass Katzen keine Küchen wischen und streichen können und das somit ihr machen müsst." Wieder nicken Flo und Nick, diesmal aber so, dass man eine Kopfbewegung kaum sehen kann. "Na dann...auf geht's ihr beiden!" Mit einem Brummen wenden sie sich von uns ab und verschwinden in der Abstellkammer, um mit Lappen und Eimer bewaffnet, wieder zurückzukommen.
"Siehst du, hier kann kein Kind aufwachsen." flüstere ich Anna ins Ohr, bevor ich in meinem Zimmer gehe.