№ 31

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Schönen Tag euch allen.❤
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"Ja eh gerne." Yvonne beugt sich zu ihrem Sohn und drückt ihm einen Kuss auf die Stirn. "Sei fein brav bei Onkel Marco und Tante Magdalena." Nico nickt -noch nicht ganz anwesend- und winkt seiner Mama hinterher, als sie gerade das Zimmer verlässt.
Kurze Zeit später tritt Melanie durch die Tür. "Ich hab gehört, ihr spielt Babysitter. Ich hätte da noch jemanden."
Mit der schlafenden Mia auf dem Arm kommt sie wieder, um ihre Tochter neben Nico auf meinen Bauch zu legen. "Ein paar Wechselklamotten und Windeln sind in der Wickeltasche im Wohnzimmer, Kutsche und MaxiCosi sind in Yvonnes Garage." Mit diesen Worten verschwindet sie und lässt uns etwas überfordert zurück.

"Marco steck das Handy weg." Er versucht Nico, Mia und mich zu fotografieren, obwohl er genau weiß, wie ich es hasse, fotografiert zu werden. Ich würde mich ja wehre, aber aufgrund der -wieder einmal - schlafenden Kinder auf mir geht das leider nicht. "Man Schatz..." "Ich brauch doch ein schönes Hintergrundbild." schmollt er und kurz darauf werde ich von einem hellen Blitz in meinem Gesicht geblendet. "Ha!" freut er sich, während ich versuche den schwarzen Punkt vor meinem Auge verschwinden zu lassen. "So jetzt hast du dein Bild und könntest mir mal helfen aufzustehen." Tatsächlich nimmt er vorsichtig Mia auf den Arm, die wie auch Nico seelenruhig weiter schlummern. "Dann pack ich mal ein paar Sachen für den kleinen Mann ein."

"Yvi hast du Mias Wickeltasche gesehen?" ruft Marco durch die geräumige Wohnstube und läuft bereits zum dritten Mal um die Couch herum. "Wie oft denn noch? Im Bad!" schreit sie zurück, woraufhin Nico langsam aufwacht. "Na auch mal wach kleiner Mann." "Ich bin nis klein." gähnt er und lässt seinen Kopf gegen meine Schulter fallen. "Baby son da?" Belustigt schüttle ich den Kopf und streiche ihm über seine blonden Haare. "Das dauert noch etwas."

Nach einem kurzen Abschied von Marcos Schwester Manuela -ja seine Eltern sind gegangen, als ich geschlafen habe- haben wir den Kindersitze, wie auch den MaxiCosi in Yvonnes Auto befestigt und die Beiden darin angeschnallt. Während Nico wieder völlig wach ist und munter mit seinen Autos spielt, liegt die Kleine mit geschlossen Augen unter der warmen Decke und brabbelt im Schlaf vor sich hin. Sie erinnert mich in dieser Sache wirklich an Marco. In manchen Nächten, fängt er wie aus dem Nichts an, unverständliches Zeug zu reden. Naja...reden kann man es nicht wirklich nennen, eher kommen einzelne Wörter durch seinen Mund.
"Warum grinst du so doof?" kommt es vom Sitz neben mir. "Nichts nichts." schmunzle ich und wende meinen Blick wieder auf seine Nichte.
"So da währen wir. Wünsche euch Vieren noch einen schönen Abend. Ich hole den kleinen Stinker morgen Nachmittag nach der Arbeit ab, wenn es euch nichts ausmacht." "Nein alles okay. Machs gut Schwesterherz." verabschiedet sich Marco und holt derweil die Kutsche aus dem Kofferraum. "Wie geht's dem Kleinen eigentlich?" werde ich von Yvonne gefragt, die gespannt zu mir, zwischen ihrem Sohn und Mia, auf die Rücksitzbank sieht. "Soweit alles bestens. Hälfte ist in zwei Wochen geschafft." lache ich und lehne mich zu ihr vor, um sie zu umarmen. "Ich muss dann auch. Dein Bruder wartet ganz ungeduldig."
Mit der Babyschale in rechten und Nico an der linken Hand begebe ich mich zur Haustür, vor der ein ungeduldiger Marco steht. "Bring du die Kutsche in die Garage und die Sachen erstmal ins Gästezimmer. Ich mach uns derweil einen Tee."
Die Temperaturen sind von einem auf den anderen Tag fast um die Hälfte gesunken und der Sturm macht es noch kälter. Schade eigentlich, dass Marco keinen Kamin in seine Haus hat. Ich finde so etwas immer gemütlich, wenn man als Familie davor sitzt, die lodernden Flammen beobachtet und sich erzählt, wie der Tag war, oder was einen bedrückt. So ein Kamin hat irgendwie etwas beruhigendes an sich. Das Knistern vom Holz und die gleichmäßige Wärme.

"Kommt ihr, Tee ist fertig!" Wenige Sekunden später vernehme ich lautes Getrampel auf der Treppe und lautes Kichern. "Tante Mada Ondel Marco will mich nicht durslassen." Und tatsächlich steht mein Frau mit verschränkten Armen vor der Treppe und sieht seinen Neffen mit bösem Blick an. "Marco lass den Kleinen durch, sonst wird der Tee kalt." "Nein!" schmollt er und dreht sich zu mir. "Der hat mich nicht mit Lighting McQueen fahren lassen." Okay, das War jetzt eindeutig zu viel. Mit einem Lachkrampf setze ich mich auf die Treppe und halte mir den Bauch.

"Baby alles in Ordung?" fragt mich ein aufgebrachter Marco und starrt auf meine Hände auf meiner kleinen Kugel. "Oh mein Gott, du weinst ja sogar. S-soll ich einen Arzt rufen?" "Ja wäre vielleicht besser. Aber dann für dich." Er hat wahrscheinlich nicht wirklich mitbekommen, dass die Tränen und die Bauchkrämpfe vom Lachen kamen. Mit verwirrten, aber gleichzeitig auch immernoch besorgtem Blick sieht er mich an. "Du bist wütend auf deinen kleinen Neffen, weil er dich nicht mit dem Rennauto spielen lässt, mit dem du spielen willst? Aber sonst alles gut bei dir?" "Das ist nicht lustig. Ich habe den Film davon bestimmt schon drei oder vier mal gesehen und Lighting McQueen ist halt nun mal der Coolste von Allen."
Ohje wo bin ich hier nur gelandet?

MY OWN LITTLE FAMILY?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt