Love runs out [ Maze Runner | Newt FF ]

Z E H N

Wir sitzen eine halbe Ewigkeit vor dem Teich und starren das Wasser an, ohne ein Wort zu sagen.

Es wird langsam hell und ich denke mal, dass sich die Tore bald öffnen werden.

Ich halte es nicht mehr aus, ich muss jetzt wissen, ob ich heute ins Labyrinth kann.

''Newt. Können wir das bitte jetzt besprechen? Ich will heute noch ins Labyrinth, es öffnet sich ja bald.''

Er sieht mich eine Weile nachdenklich an und kommt schließlich zu dem Entschluss:

''Du hast recht, die Tore werden sich bald öffnen. Suchen wir Minho und die anderen Läufer.''

Ich nicke dankend und wir stehen auf.

''Dir ist bewusst, dass du dich da in große Gefahr begibst? Bist du dir sicher dass es das Richtige ist?'', fragt er mich zweifelnd und mit schiefem Blick.

''Ja. Ich bin mir sicher.'', erwidere ich ohne zu überlegen.

''Okay. Ich bin mir aber nicht so sicher, was mit dir passiert wenn du wieder zurückkommst, Alby ist bestimmt dagegen und Gally wird's auch nicht so toll finden. Aber wir müssen es versuchen, vielleicht kommen dir Erinnerungen wieder. Ich versuche dich so gut wie möglich zu verteidigen.''

Die Tatsache eine Strafe zu bekommen lässt mich kalt, sie brauchen mich, anscheinend bin ich ja aus einem bestimmten Grund hier.

"Danke. Du kommst also nicht mit?''

Er schaut zum Boden und kratzt sich am Kopf.

''Nein.. tut mir leid ich..'', er atmet tief durch,
"..gehe da nicht mehr rein. Minho wird gut auf dich aufpassen. Suchen wir ihn jetzt mal."

Wieso hat er das gerade so komisch gesagt? Irgendetwas muss mit ihm passiert sein im Labyrinth..

Vielleicht hat es etwas mit seinem Humpeln zu tun.. Ich hacke nicht nach, es wäre mir unangenehm, er will mit Sicherheit nicht darüber reden.

Wir müssen gar nicht lange suchen, Minho steht mit einem anderen Läufer, den ich nicht kenne vor dem Tor.

Wir laufen zu ihnen, was Newt etwas schwer fällt mit seinem humpelnden Bein. Er lässt sich nichts anmerken aber ich sehe dass er Schmerzen hat.

Minho sieht uns und lächelt uns verschmitzt an.

''Ich nehme an du willst uns begleiten, Melody?'', sagt er mit einem lächeln.

Ich deute ein Ja an und Newt flüstert Minho etwas ins Ohr.

''Okay, ich habe nichts dagegen aber du musst ein paar Dinge beachten, wenn du mit uns mit willst: Bleib immer bei uns und folge uns, das wird kein Einzelausflug, das dient nur dazu um eventuell mehr zu erfahren falls du dich an etwas erinnerst. Also, immer bei uns bleiben, klar? Das ist das wichtigste'', sagt er mit sehr ernster Stimme.

''Ist klar.''

''Gut. Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst und mit uns mithalten kannst?''

Wieso zweifeln alle daran?

''Ja, bin ich! Aber frühstücken wäre schon nicht schlecht.'', bemerke ich mit grummelnden Magen.

Minho kramt aus seinem Rucksack eine Box mit mehreren belegten Broten drin heraus und gibt mir eins davon.

''Wir machen immer wieder kleine Pausen in denen wir was essen und die Lage besprechen. Das Brot wird für's Erste reichen als Frühstück.''

Ich beiße in das Brot, dass mit Butter bestrichen, und Schinken belegt ist. Es schmeckt sehr gut, das Brot ist schön knusprig. Auch wenn es nicht recht viel ist, sättigt es mich und gibt mir genügend Energie.

''Achja, das ist übrigens Ben.'', stellt mir Minho den Typ neben ihm vor, der bis jetzt noch nichts gesagt hat.

Wir geben uns die Hand und lächeln uns an. Er ist ein großer blonder Typ, ziemlich standard. Nichts besonderes.

Ein lautes, schiebendes Geräusch das plötzlich über die Lichtung hallt, erschreckt mich und ein starker Wind weht mir meine Haare ins Gesicht.

Die Tore öffnen sich.

''Also, es geht los.'', verkündet Minho.

Newt kommt näher zu mir und umarmt mich. Etwas überrascht erwidere ich seine Umarmung.

''Viel Glück.'', flüstert er mir ins Ohr.

Ich löse mich von seiner Umarmung und schaue ihm mit einem Lächeln tief in seine haselnussbraunen Augen. Sie sind wirklich schön..

''Melody!'', höre ich Minho laut rufen.

Ich wende mich von Newt ab und laufe mit Ben und Minho in Richtung Tor.

Mein Herz klopft wie verrückt. Ich schaue mich noch einmal zu Newt um und schenke ihm ein letztes lächeln.

Wir laufen mit einem lässigem Tempo durchs Tor und wie beim ersten Mal als ich das Labyrinth betreten habe, durchfährt mich ein kalter Schauer, diesmal sogar noch krasser.

Als wäre ich gerade über die Grenze in den eiskalten Tod gelaufen.

©fluffykissen