Love runs out [ Maze Runner | Newt FF ]

Z W E I U N D Z W A N Z I G

''Oh, hey..'', begrüße ich ihn etwas verlegen und setze mich auf.

Er setzt sich neben mich in die Wiese und stützt beide Arme auf seine Knie ab. Er dreht seinen Kopf zu mir und schaut mir in die Augen. Seine Augen faszinieren mich immer wieder. Dieses braun..

''Wie geht es dir?'', fragt er mich und meint diese Frage auch ernst.

Sein Blick verrät mir, dass er sich große Sorgen macht.

''Ich.. komme schon klar. Es macht mich zwar immer noch fertig, aber ich kann mich ganz gut ablenken.'', antworte ich ihm und versuche glaubhaft zu klingen.

Denn nein, ich komme ganz und gar nicht klar. Die ganze Sache setzt mir noch immer stark zu. Ich habe mich mit dem Gedanken abgefunden, hier drinnen eingesperrt zu sein und mich an fast nichts mehr aus meiner Vergangenheit erinnern zu können, aber mit dem Selbstmord von Jacob komme ich überhaupt nicht klar. Ich rede mir immer wieder ein, dass ich es vergessen muss, aber ich kann nicht. Es sitzt zu tief in meinen Gedanken fest, genauso in meinem Herzen. Es ist so, als wäre ein Stück von meinem Herzen brutal herausgerissen worden und jetzt fehlt an dieser Stelle ein riesiges Stück..

Newt mustert mich und nickt schließlich, jedoch mit einem komischen Blick, aus dem ich nichts schließen kann. Sein Kopf dreht sich wieder nach vorne, mit Blick zur Lichtung.

Jetzt wäre der perfekte Moment ihn wegen dem Kuss und allem zu fragen. Nur, was soll ich sagen? Ich bin nicht gerade sehr spontan.. Ich werde beim Gedanken daran sofort nervös, wobei meine Hände ganz schwitzig werden und mein Herz beginnt schneller zu schlagen.

''Newt..?'', überwinde ich mich schließlich zu sagen.

Er dreht seinen Kopf wieder zu mir, diesmal mit einem fragendem Blick.

''Ja?''

''Ähm.. Wir haben noch nicht darüber geredet, was in der Zelle passiert ist... Unser Kuss..", bringe ich heraus und ich merke wie mein Gesicht rot anläuft.

Er wartet ein paar Sekunden bevor er antwortet, schaut mir dabei aber die ganze Zeit in die Augen. Ich glaube er weiß worauf ich hinaus will.

''Melody.. es geht nicht. Ich muss mich an die Regel halten, auch wenn ich mich noch so sehr dagegen wehren will. Es..'', er schaut zu Boden,''..ist einfach schwer.''

''Nein! Diese Regel ist mir sowas von egal! Ihr könnt nicht einfach so eine Regel aufstellen, die etwas mit mir zu tun hat und in gewisser Weise mein Leben hier beeinflusst! Es ist allein meine Entscheidung.'', sage ich wütend.

Sie können nicht mein Leben bestimmen! Ich bin hier sowieso eingesperrt, dann habe ich ja wohl den Freiraum zu entscheiden, ob ich mich mit einem Jungen hier einlasse oder nicht.

Newt schaut noch immer zu Boden und spielt mit einem Grashalm herum.

''Nein.. so ist es nicht. Die Regel ist allein zu deiner Sicherheit und wenn ich mich nicht daran halte, wer weiß vielleicht halten sich andere auch nicht daran..'', sagt er und klingt ganz anders als sonst, so.. aufgewühlt.

''Ja und? Ich kann gut auf mich selbst aufpassen und mich verteidigen falls einer das wirklich mal versuchen würde.'', argumentiere ich.

Er hebt seinen Blick wieder und unsere Augen treffen sich. Ich spüre um so mehr, dass wir auf komische Art und Weise verbunden sind.

Er sagt nichts. Ich glaube ich habe ihn überzeugt.

. . .

''Nein. Es geht nicht.'', sagt er ganz klar und ohne Zweifel in seiner Stimme, was mich so sehr schockt, dass mein Herz sich überschlägt.

Ohne mich noch ein weiteres Wort sagen zu lassen, steht er auf und geht.

''Hallo? Warte!'', rufe ich ihm hinterher und stehe auf.

Er geht einfach weiter ohne sich auch nur einmal umzuschauen.

Ist das gerade sein Ernst?!

Ich laufe ihm hinterher und packe ihn an der Schulter.

''Das ist nicht dein Ernst oder?'', frage ich ihn, mit einer Mischung aus Traurigkeit und Wut in meiner Stimme.

Er dreht sich zu mir um und ich schaue direkt in seine glasigen Augen.

Ein Schauer von Mitleid durchfährt mich. Er will das alles echt nicht, das ist nicht seine Schuld. Ich lasse ihn los und schaue beschämt darüber, so vorwerfend gewesen zu sein, zu Boden.

Ich lasse ihn gehen und merke wie sich auch meine Augen mit Tränen füllen.

©fluffykissen