Egoist Raphael

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Sicht Raph

Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, hätte ich mich ohrfeigen können. Ich war echt ein Esel. Anstatt mich mit ihr zu freuen, dass ihre Erinnerungen langsam wiederkamen, ließ ich sie allein.

Doch ich konnte nicht mehr länger bei ihr sein. Bald würde sie sich wieder an ihr vorheriges Leben erinnern und gehen. Das alles hier hinter sich lassen und ihr altes Leben weiter leben. Ich hatte darin keinen Platz mehr.

Wie ein Irrer drosch ich auf diese dumme Strohpuppe ein, um Frust abzubauen. "Ey, was geht denn bei dir ab Raph?" Brüllte Mikey. Ich ignorierte ihn und machte einfach weiter. "Was gibt es neues von Marie?" Nervte er mich weiter.

Ich fuhr zu Mikey herum und bekam, bevor ich ihm eine Antwort geben konnte, die Puppe in die Seite gerammt. Wusch lag ich auf dem Boden und Mikey lachte sich kringelig. Ich war auf hundertachzig. Mindestens.

"Mikey. Halt deine verdammte Klappe." Knurrte ich wütend, während ich mich aufrichtete. "Das ist aber wirklich witzig." Japste er. "Das wirst du noch bereuen." Meinte ich und stürzte mich auf ihn. "Hilfe." Brüllte Mikey sofort.

"Jungs! Was soll das?" Rief April. "Ich mache Mikey fertig." Rief ich ihr zu, während ich weiter mit ebendiesem rang. "Hör sofort damit auf, Raph!" Befahl sie mir. Ich ließ widerwillig von Mikey ab und schaute April grimmig an.

"Wo sind die anderen?" Fragte sie und ignorierte meinen Blick einfach. "Den Partybus reparieren." Meldete sich Mikey zu Wort. Ich wendete meinen Blick zu Mikey. Wenn Blicke töten könnten.

"Was ist eigentlich mir dir los? So wütend habe ich dich ja noch nie gesehen, nicht mal auf Mikey." Fragte April. Musste das jetzt sein? "Einmal ist immer das erste Mal." Meinte ich lapidar. "So ist er schon seit ein paar Tagen." Merkte Mikey an.

Kann er nicht einfach still sein? War das so schwer für ihn? Ich drehte mich um und wollte einfach nur noch weg, doch was April dann sagte, ließ mich erstarren: "Es ist wegen Marie, oder? Du magst sie."

Dann platzte mir der Kragen. Ich fuhr herum und brüllte: "Sie heißt Rebecca." April zuckte überrascht zusammen, dann sah ich Erkenntnis in ihren Augen aufblitzen.

Was wusste sie? "Das ist doch toll. Dann weiß sie sicher bald wieder alles." Sagte sie und fuhr fort: "Und genau da liegt das Problem. Du willst nicht, dass sie geht, weil du in sie verliebt bist." Ich musste schlucken.

Another Life/Das fremde LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt