Vorbereitungen

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Sicht Mädchen

Die halbe Nacht hatte ich jetzt an meinem Trojaner gebastelt und nun war ich endlich zufrieden damit. Geschickt platzierte ich ihn für mein Opfer und seufzte erleichtert auf. Jetzt hieß es erstmal warten.

Keine zwei Minuten konnte ich mich entspannen, denn mit der Ruhe war es schlagartig vorbei, als... "Becs. Becs. Du wirst uns nicht glauben, wenn wir gerade belauscht haben." Das war eindeutig Mikey.

"Keine Ahnung, aber ihr werdet es mir bestimmt gleich sagen." Meinte ich seufzend. "Es waren dein Oberhacker und Kraang Sub-Primus." offenbarte mir Raph und erzählte mir auch gleich, was sie erfahren hatten.

Ich bekam große Augen. Warum wollte er ausgerechnet Hubertus Koi am Boden sehen? Und wieso waren die Kraang an eben jenem im gleichen Sinne interessiert? Je mehr ich erfuhr, desto mehr Fragen hatte ich.

"Was wirst du jetzt machen?" Fragte mich Donnie. "Also der Trojaner ist fertig und wartet auf eine Reaktion. Und ich werde Herrn Koi jetzt warnen." Sagte ich und begann sofort drauf los zu tippen.

Warnung!
Aus sicherer Quelle habe ich erfahren, dass Sie das nächste und letzte Ziel der Hackerangriffe sind. Falls Sie ihr Vermögen "behalten" möchten, würde ich ihnen raten, es bis spätestens morgen Nachmittag an eine Person, die ihnen sehr wichtig ist, zu überschreiben. Dies ist leider Gottes kein Scherz.
Eine Freundin
PS: Was haben Sie bloß verbrochen, um so gestraft zu werden?

Zufrieden betrachtete ich mein Werk und versendete sie per Mail. Kaum hatte ich auf 'Senden' geklickt, pingte die Meldung auf, dass mein Trojaner erfolgreich war. Ich war drin.

Voller Eifer spähte ich den PC aus, der mir in den letzten Wochen so vertraut geworden war. Dann bekam ich eine Nachricht, von Herrn Koi persönlich.

Wer sind Sie? Was sagt mir, dass ich Ihnen vertrauen soll?

Zwei Fragen, die so typisch für ihn waren. Darum schrieb ich folgendes.

Erinnern Sie sich an den Waisenhausbesuch im November vor drei Jahren. Sie haben von Ehre und Mut, das Richtige zu tun gesprochen. Ich war die Kleine, die Sie gefragt hat, ob sie das selber bis jetzt auch geschafft haben. Sie sind mir bis heute eine Antwort schuldig. Aber im Anbetracht der jüngsten Ereignisse bezweifele ich das.

Ich glaube Ihnen und ich hoffe, dass ich Ihnen vertrauen kann. Ja, ich habe Sachen getan, auf die ich nicht sehr stolz bin.

Wenn Sie das in Ordnung bringen, werde ich Ihnen helfen.

Das werde ich tun. Danke.


Another Life/Das fremde LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt