Another Life/Das fremde Leben

Abschied

Sicht Raph

Als ich aufwachte, waren meine Gedanken sofort bei Rebecca. Ob sie schon einen Plan hatte, was zu tun war? Enthusiastisch sprang ich aus dem Bett und eilte durchs Hauptquartier, auf der Suche nach ihr. Doch ich fand sie nicht. Dafür etwas Anderes.

Lieber Raph,
dies ist ein Abschiedsbrief. Es tut mir Leid, dass es so gekommen ist, doch ich bin kein Teamplayer und muss das jetzt allein durchziehen. Ich fand unsere Zeit toll, obwohl sie durch gewisse Ereignisse getrübt wurde. Ich möchte diese Zeit nicht missen. Vielleicht treffen wir uns eines Tages wieder und können uns noch näher kennen lernen. Ich denke, dass nur die Liebe alle Hindernisse überwinden kann.
Deine  Rebecca

Wütend sprang ich vom Sofa, auf dem ich gesessen und gelesen hatte. War das ihr scheiß ernst? So sah ihr verdammter Dank aus, ein bescheuerter Brief? Es dauerte eine Weile, bis ich wieder einigermaßen klar denken konnte. Dann schossen mir zwei Fragen durch den Kopf.

Was hatte sie bloß vor, wenn sie das ohne uns machte? Was meinte sie mit 'nur die Liebe kann alle Hindernisse überwinden'?

Wieso sprach sie in Rätseln? Ich hatte das Gefühl, dass die ganze Sache gewaltig schief laufen würde und das machte mir Angst.

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Zwei extrem lange Tage waren bis jetzt vergangenen und keiner wusste wo Rebecca steckte. Ich hatte mich in mein Zimmer verzogen und blies Trübsal, Leo meditierte, Donnie experimentierte und Mikey saß vor dem Fernseher.

Plötzlich rief Mikey mit schriller Stimme: "Becs ist im Fernsehen!" Ich sprang auf und rannte ins Wohnzimmer. Wehe Mikey verarscht mich, dann ist er fällig. Als ich dort ankam sah ich zuerst Mikeys entsetztes Gesicht und hörte die Stimme einer Nachrichtensprecherin.

"...eine unbekannte Jugendliche brach letzte Nacht ins TCRI Gebäude ein und wagte sich bis fast an die Spitze des Gebäudes. Als der Nachtwächter sie daran hindern wollte, flippte die Jugendliche völlig aus und beschuldigte den armen Mann, Teil einer Verschwörung zu sein. Sie vermied Körperkontakt mit ihm, was ihr zum Verhängnis wurde. Das Mädchen hatte keine Papiere bei sich. Die Polizei bittet..."

Ich hörte der Frau nicht länger zu, mein Blick galt dem Dach des TCRI und was sich dort abspielte. Ich sah, wie sie während des Ausweichens stolperte und vom Dach fiel. Jemand schrie. Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich derjenige war, der schrie. "Becca! Nein!"

Fortsetzung folgt...