Sicht April
Ich lernte zusammen mit Casey. Wir waren im Wohnzimmer und er Fernseher lief im Hintergrund. Als das TCRI Gebäude erwähnt wurde, galt unsere Aufmerksamkeit voll den Nachrichten.
"... ihr zum Verhängnis wurde. Das Mädchen hatte keine Papiere bei sich. Die Polizei bittet um ihre Mithilfe zu ihrer Identifikation, damit ihr besser geholfen werden kann.
Das Mädchen ist soweit stabil, jedoch hat man sie zur weiteren Genesung in ein künstliches Koma versetzt. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Webseite oder im Teletext. Nun folgen weitere Nachrichten mit..."
Die Zeit schien still zu stehen. Entsetzt starrte ich auf den Fernseher und hoffte, dass das alles ein böser Scherz war. Doch einen Lichtblick gab es immerhin. Sie lebt, zwar nur so halb, aber sie lebt.
"Casey, wir müssen da hin!" brüllte ich. "Wohin?" fragte Casey irritiert. "Ins Krankenhaus natürlich! Los jetzt. Da liegt unsere Freundin!" rief ich aufgebracht und zerrte ihn aus der Wohnung.
Außer Atem standen wir nun vor dem Krankenhaus. Jetzt mussten wir nur noch raus finden, wo Rebecca lag. Kurz darauf hatten wir auch schon einen Plan. Wir trennten uns und Casey verschwand im Gebäude.
"Hey Mädchen! Ja, du Rotschopf!" rief ein Männerstimme und ich drehte mich verwirrt zu ihm. Es war ein Polizist. Fast hätte ich mich schreiend aus dem Staub gemacht, doch das hätte nur Aufmerksamkeit erregt.
"Sie müssen mir helfen. Ich glaube, ich kenne das unbekannte Mädchen, die aus den Nachrichten, aber ich bin mir nicht sicher. Kann ich sie sehen?" improvisierte ich drauf los. Ich konnte nur hoffen, dass das gut ging.
"Wie heißt sie denn, deine Freundin?" fragte er freundlich. "Kann ich sie zuerst sehen? Nachher ist sie das gar nicht, dann haben wir umsonst die Pferde scheu gemacht!" redete ich mich raus. Zum Glück verstand er und führte mich zu ihr.
"Aber nur kurz. Ich bin gleich wieder da!" meinte er, als wir vor dem Zimmer standen. Dann ging er weg und ich öffnete vorsichtig die Tür und schlüpfte in den Raum. Ich wusste sofort, dass es wirklich Rebecca war, die da lag.
Reglos und bleich lag sie im viel zu großen Krankenhausbett. Nur das pipsen der Maschinen wies darauf hin, dass Sie noch am Leben war. Ohne die Geräte hätte man sie für tot gehalten. "Oh Marie. Warum warst du nur da oben?" flüsterte ich deprimiert.
"Zeit ist um! Marie also!" hörte ich seine Stimme. Gott Lob. Ich hatte extra ihren unechten Namen verwendet.
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Another Life/Das fremde Leben
FanficBei einer seiner täglichen Joggingrunden findet Raph ein Mädchen bewusstlos auf den Gleisen liegen. Gerade noch so rettet er sie vor einem nahenden Zug und nimmt sie mit nach Hause. Seine Brüder Leo, Donnie und Mikey sind alles andere als begeister...