Ein Märchen

193 9 0
                                    

Sicht Raph

Ich sah ihn zu, wie sie verbissen auf den Laptop starrte und ihre Finger über die Tastatur glitt. " Ich verstehe es einfach nicht. Wo liegt bloß die verdammte Verbindung zwischen den beiden?" Murmelte sie immer wieder.

Ich wollte ihr helfen, doch wie? "Gemeinsamkeiten?" meldete sich April zu Wort. Seit wann war die denn hier? "Das gibt es doch nicht!" schrie Rebecca auf. "Was ist los?" fragte ich sie. "Kommt alle her, ich weiß was los ist!" sagte sie aufgeregt.

Als wir alle zusammen saßen, begann Rebecca aufgeregt zu erzählen. "Also. Es ist so. Als mir mein Ex-Chef das Angebot gemacht hat, hat er mir seinen richtigen Namen nicht genannt.

Er meinte ich solle ihn mit seinem Künstlernamen ansprechen: Die Kralle. Jetzt stellte sich mir die Frage, was hat Herr Koi ihm angetan, dass er ihn vernichten will? Eigentlich ist es so einfach.

Wenn man weiß, wo man suchen muss. April hat mich mit ihrer Frage wach gerüttelt, sodass es nur eine Frage der Raffinesse war, bis ich des Rätsels Lösung auf der Spur war. Es begann schon in früher Kindheit.

Vor nicht allzu langer Zeit erblickten die Zwillingsbrüder Andreas und Hubertus das Licht der Welt. Zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Eine blond, schmächtig und eher still.

Der Andere braun haarig, gut gebaut und charismatisch. Der blonde Andreas hatte kaum eine Chance gegen seinen kleineren Bruder Hubertus und musste einiges über sich ergehen lassen. Hubertus war der Star der Familie.

Er bekam alles was er wollte und ärgerte seinen Bruder trotzdem die ganze Zeit. Einfach, weil er es konnte. Doch eines Tag es ging er zu weit. Andreas hatte sich im zarten Alter von fünfzehn verliebt.

Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und sprach sie an. Es kam zu einem Date, zu dem sie tatsächlich erschien. Völlig überwältigt davon, einmal im Leben, Glück zu haben, gestand er ihr seine Liebe. Doch sie reagierte anders, als erwartet.

Sie bekam einen Lachanfall und gab zu, dass Sie gar nicht auf ihn stand und dass sie nur aus Mitleid und im Auftrag von Hubertus gehandelt hatte um die Aufmerksamkeit von eben diesem zu bekommen.

Blind vor Wut schwor Andreas Rache. Kaum, dass er alt genug war, zog er aus und rüstete sich für einen heimlichen Feldzug gegen seinen Bruder. Seine Mission hatte oberste Priorität. Jeder, der sie gefährdet hat musste verschwinden.

Deshalb bin ich auf den Gleisen gelandet. Ich war im Weg!"


Another Life/Das fremde LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt