Sicht Mädchen
Die anderen schauten mich überrascht an, als ich ihnen meine kleine Geschichte erzählte. "Echt? Woher weißt du das so genau?" Fragte mich Raph. "Ein Mädchen? Was für ein Klischee!" bemerkte Casey. "Ich mag Hubertus nicht!" ließ Mikey uns wissen.
Natürlich entsprach mein Märchen nicht ganz der Realität, doch ich hatte es meines Wissens nach ganz gut getroffen. Schließlich war das Ganze Schlamassel um die Jahrtausendwende gewesen und vor fünfzehn Jahren gab es noch kein Twitter oder Facebook.
Damals waren posten, liken und tweeten noch nicht im alltäglichen Leben angekommen. Das gläserne war eher noch milchig verschwommen und dementsprechend rar waren die Informationen. So ähnlich erklärte ich das auch den Anderen.
"Dann gärt das aber schon lange in ihm. Er scheint mir regelrecht besessen davon, seinen Bruder zu stürzen. Kann man ihn dann überhaupt noch irgendwie aufhalten?" gab April zu bedenken. "Sein Bruder hat ihn aus Langeweile kaputt gemacht.
Kann er sich dann überhaupt nach all den Jahren ändern?" Fragte sich Donnie laut. Ich wusste sofort, dass er auf den E-Mail-Verkehr zwischen Hubertus und mir anspielte und schüttelte den Kopf. "Leere Versprechungen. Er ist der geborene Politiker." Meinte ich.
"Dann lassen wir ihn doch ins offene Messer laufen. Schließlich ist er nicht ganz unschuldig daran. Ich zweifle sowieso daran, dass er deine Warnung wirklich für voll nimmt." schlug Casey vor. "Und was ist mit den Kraang? Schließlich wollen die ihn auch am Boden sehen.
Sollen wir wirklich riskieren, dass die Kraang, wie auch immer sie das anstellen wollen, durch Kois Sturz einen ihrer Weltherrschaftspläne in die Tat umsetzen können?" gab Leo zu bedenken. "Mist. Die hatte ich irgendwie verdrängt." Murmelte Casey.
"Was machen wir dann jetzt?" sagte April und brachte damit unsere aktuelle Situation mit einer Frage auf den Punkt. "Also um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung!" log ich eiskalt. In das was ich vor habe, will ich die anderen nicht mit rein ziehen.
Dafür mag ich sie mittlerweile zu sehr. Das musste ich alleine durchziehen. So schwer es mir auch viel. "Ich denke wir sollte noch eine Runde schlafen!" Meinte ich und tat so, als ob ich gähnen würde. April und Casey standen auf.
"Bis später Jungs, Rebecca. Wir müssen leider los zur Schule." verabschiedeten sie sich. Leo, Donnie, Raph und Mikey verzogen sich in ihre Zimmer. Und ich? Ich packte meine wenigen Sachen zusammen und verschwand ins angrenzende U-Bahn-System, dorthin, wo alles angefangen hatte.
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Another Life/Das fremde Leben
FanfictionBei einer seiner täglichen Joggingrunden findet Raph ein Mädchen bewusstlos auf den Gleisen liegen. Gerade noch so rettet er sie vor einem nahenden Zug und nimmt sie mit nach Hause. Seine Brüder Leo, Donnie und Mikey sind alles andere als begeister...