Kapitel 17

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Selena

"Ist bei dir alles okay?"

Ich schluckte. War es das? Wie soll ich diese Frage beantworten? Vorhin am Strand war es mir total unangenehm, weil er es buchstäblich gerochen hat, dass ich eine Schwäche für ihn habe.

"Mir geht es gut."

"Ich glaube dir kein Wort."

Er sah mir tief in die Augen, als suche er für eine wahre Antwort. Was will er hören? Dass er mir den Verstand raubt? Ich sagte nichts. Ich starrte ihn zurück an und es brachte mich um. Ich kann hier nicht nur so rumsitzen und alles verdrängen. Es mag ein Fehler sein, aber es ist mir gerade ziemlich egal. Ich stand auf und auf ihn zu. Er sah mich fragend an, als ich mich auf seinen Schoss setzte und meine Arme um seinen Hals schlang. Ich küsste ihn und bereute es kein bisschen. Er erwiderte direkt und schlang ebenfalls seine Arme um mich. Unsere Oberkörper waren aneinander gepresst und Justin kann nicht sagen, dass es ihm nichts bedeuten würde. Auch wenn es nicht Liebe ist, da ist etwas, aber dieses etwas reicht vollkommen aus. Ich spürte seine Hände wieder an meinem Po und wie er aufstand und mich trug. Er ging ohne den Kuss zu unterbrechen auf unser Bett zu und legte mich dorthin, ehe er sich über mich beugte zog er sich sein Shirt aus und küsste mich wieder. Ich strich über seine Muskeln und ging mit meiner Hand etwas in seine Hose. Er hatte die Augen geschlossen und stöhnte etwas. Er zog auch mir mein Shirt aus und nun war ich etwas unsicher. Er küsste meinen Hals und es fühlte sich unglaublich gut an ihn zu spüren, aber sollte ich jetzt schon so weit gehen? Er würde mich doch fallen lassen. Ich kann ihm morgen nicht sagen, dass es nichts bedeutet hat, da wir verheiratet sind.

"Justin...- Stop."

"Was ist los?"

Er stützte sich ab und sah mich an. Ich musste wegen seinem intensiven Blick schlucken. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich die Lust in seinen Augen nicht sehen würde.

"Ich...- Ich will das noch nicht."

"Ähm... Okay."

Er ließ sich neben mich fallen und deckte uns beide zu. Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm um und schloss direkt meine Augen. Ich wollte diesen Moment vergessen.

Ich öffnete meine Augen. Es war dunkel und es strich ein kalter Windzug durchs Zimmer. Ich setzte mich auf und sah neben mich. Justin war nicht dort. Ich schlug die Decke weg und nahm Justins Shirt, welches noch immer auf dem Boden lag und lief in die Richtung der Tür. Die Tür stand offen. Ich musste mich anstrengen um etwas genaues zu erkennen, als ich auf der Terrasse stand. Ich sah Umrisse am Meer und entschied dorthin zu gehen. Als ich relativ nah war, erkannte ich, dass es sich um Justin handelte. Er saß dort halbnackt im Sand und starrte aufs Meer.

"Justin? Was machst du hier?"

Ich setzte mich zu ihm.

"Es ist doch total kalt."

"Mir ist nicht kalt."

Er sah mich nicht an, starrte sondern weiter auf das rauschende Meer. Ich seufzte und näherte mich an ihn. Ich sagte nichts, weil ich nicht wusste, was ich genau sagen sollte. War Justin so ein emotionaler Mensch? Ist er so drauf, weil ich doch keine Lust auf Sex hatte?

"Vielleicht war es ein Fehler."

"Was?"

Ich setzte mich aufrecht hin und sah ihn an.

"Wir hätten es doch nicht probieren sollen. Das wird nichts."

Ich schluckte.

"Wenn du meinst."

Ich wusste nicht was ich darauf erwidern sollte.

"Es tut mir leid, wir fliegen morgen früh zurück nach LA."

Ich nickte. Ich war erleichtert, dass ich die nächsten Wochen nicht mit ihm alleine verbringen musste.

"Lass uns rein gehen."

Ich stand auf und wollte gehen.

"Es tut mir leid, Selena, aber es ist besser, wenn wir nur Freunde bleiben. Nach ein paar Monaten können wir uns scheiden lassen. Es besser für uns beide."

Ich konnte nichts sagen und nickte deshalb nur. Ich sah das letzte mal in seine Augen, dann war es vorbei. Okay.

All BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt