Kapitel 41

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  Justin

"Ich kann mich wieder an alles erinnern."

Liam fuhr die Auffahrt hoch und schaltete seinen Wagen aus.

"Das freut mich echt, Jus. War dieser Cody schuld?"

Ich nickte etwas.

"Ich schätze mal, als ich ihn sah, kamen die Erinnerungen, wie er damals vor der Firma in mein Wagen gefahren ist. Danach war es nur noch eine Kettenreaktion."

Liam nickte.

"Soll ich heute hier bleiben? Dir scheint es echt mies zu gehen."

"Nein, ist schon okay. Ich nehme eine Tablette und lege mich ins Bett."

Wieder nickte er und wir verabschiedeten uns. Ich lief zur Tür und öffnete die Tür. In der Küche angekommen, suchte ich nach einer Tablette, welche mir der Arzt verschrieben hatte. Ich schluckte sie runter und schloss für eine kurze Zeit die Augen. Als ich mich wieder etwas zusammen raufen konnte, lief langsam die Treppen hoch und legte mich, nachdem ich mich umgezogen hatte,  ins Bett und schlief ein. 

Ich wurde von meinem Handy wach und muss zugeben, dass dieser Ton ganz schön nervig war. Ich sah darauf und sah, dass es der Alarm von meinem Haus war. Ich öffnete die App, der Überwachungskamera und musste meine Augen zusammen kneifen. Ich musste leicht lächeln, als ich sah, dass Selena vor der Tür stand und versuchte sie zu öffnen. Sie hatte noch einen Schlüssel, mit welchem sie eigentlich auch normalerweise die Tür öffnen konnte, aber da ich nicht davon ausging noch heute mitten in der Nacht Besuch zu bekommen, hatte ich den Alarm eingeschaltet. Ich zwang mich aus dem Bett und ging die Treppen zum Foyer herunter. 

"Justin, es tut mir so leid, ich wusste nicht, dass du den Alarm eingeschaltet hast."

"Komm doch rein, es ist total kalt draußen."

Sie stand noch immer mit ihrem Kleid draußen. Schließlich ging sie rein und ich nahm einen ihrer zwei Koffern. Nachdem ich die Tür geschlossen und den Alarm wieder eingeschaltet hatte, sah ich sie fragend an. Sie seufzte und fing an zu erzählen.

"Ich habe bei Cody und Anton gewohnt, jedoch kann ich das ja nicht mehr machen. Ist es okay, wenn ich wieder zu dir ziehe? Ich werde mir auch in nächster Zeit eine Wohnung suchen."

"Selena, das ist auch dein Haus. Na los komm,  ab ins Bett."

Ich konnte ein Lächeln auf ihren Lippen erkennen, als ich ihre Hand nahm und mit nach oben ging. 

"Ach, und übrigens; Du bleibst solange hier, bist du wenigstens mit deinem College fertig bist. Deren Wohnheime sind übrigens echt schrecklich."

Sie lachte leicht, was auch mich zum Lächeln brachte. 

"Gute Nacht, Sel."

"Gute Nacht, Justin."

Ich wollte das Zimmer verlassen, als ich noch mal meinen Namen hörte.

"Justin?"

Ich sah sie fragend an, bis mir klar wurde, was sie wahrscheinlich meinte.

"Sicher, komm mit."

Sie hatte ihre ganzen Sachen unten, also gab ich ihr ein Shirt und ein paar Calvin Klein Boxerbriefs, da ich im Moment keine anderen hatte. 

"Danke Jus, tut mir leid, dass ich dich mit in meine Probleme mit einbeziehe. Ich hatte schon Angst, dass ihr euch prügelt."

Sie seufzte. Sie schien echt fertig zu sein, was mich auch sehr bedrückte. Ich nahm ihr Handgelenk und zog sie mit auf mein Bett, worauf wir uns setzten. 

"Ich hätte so etwas nie an deinem Geburtstag gemacht."

"Ich würde ja sagen; 'Das weiß ich doch', aber dafür kenne ich dich zu wenig."

Ich musste etwas lachen und sah sie an. Sie war ungeschminkt und ihre Haare hatten sich gelöst. Sie sah wunderschön aus. 

"Es war doch eine gute Wahl, dir das Armband zu schenken."

Sagte ich als ich es an ihrem Handgelenk sah. Sie sagte nichts und sah auf meine Hand, die über ihr Handgelenk strich und ihre Hand hielt. 

"Ich wünschte all das wäre nicht passiert."

"Du solltest etwas positives daraus sehen."

"Stimmt. Mir wäre es sonst nie wirklich klar geworden, wie sehr ich dich liebe."

Ich sah nun auf, was sie auch tat. Wir sahen uns in die Augen. Ich konnte sehen und fühlen, dass sie genauso etwas für mich fühlte. Das kann sie nicht verleugnen. Ich näherte mich ihrem Gesicht und küsste sie sanft. Sie erwiderte genauso.

"Ich liebe dich auch Justin."

Sagte sie kaum hörbar. Ich zog sie in eine enge Umarmung. Sie legte ihren Kopf auf meine Brust und schlang auch ihre Arme um mich. 

"Bleib heute Nacht hier. Bleib jede Nacht hier."

"Aber dafür musst du mich kurz los lassen, damit ich mich umziehen kann."

Sagte sie lachend und löste sich von mir. Ich legte mich ins Bett und nach einigen Minuten kam sie auch schon zu mir. Ich schlief das erste Mal seit Tagen wieder so gut ein. 



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