„Claire, wach auf, wir müssen los", weckte mich eine sanfte Stimme. Ich öffnete meine Augen und blickte in die von Minho. Diese tollen braunen Augen... „Claire!" „Was? Ist ja gut ich steh ja schon auf", sagte ich schließlich. Ich versuchte leicht genervt zu klingen um meine Verlegenheit zu überspielen. Hoffentlich hatte er meinen Blick nicht bemerkt. „Die Tore öffnen sich gleich. Da die meisten jetzt noch schlafen müssen wir sofort verschwinden, damit uns keiner bemerkt", erklärte er und ging bereits zur Tür. „Warte! Was ist denn mit den anderen Läufern?", fragte ich. „Keine Sorge, die haben zu tun", grinste er und öffnete die Tür.
Wir verließen das Gehöft und gingen zum Westtor. Immer wieder schaute ich mich unsicher um, aus Angst, jemand könnte uns erwischen. „Du brauchst keine Angst zu haben, niemand wird es merken", sagte Minho und schaute mich an. Ich zuckte leicht zusammen, da er mich erschreckt hatte. Er schmunzelte und ich erwiderte: „Ich bin nur so nervös..." „Hey, es ist okay. Du hast ja mich", grinste er, woraufhin ich ihm spielerisch auf die rechte Schulter schlug.
Plötzlich ertönte ein lautes Knacken und ich zuckte erneut zusammen. Die Tore öffneten sich. Ich fand es immer noch total faszinierend, weswegen ich gespannt nach oben schaute. Langsam wurde die Öffnung breiter und ich konnte die ganzen Gänge, die sich dahinter verbargen, sehen.
„Bereit?", fragte Minho und sah mich an. Ich erwiderte seinen Blick und konnte Unsicherheit in seinen Augen erkennen. „Bereit", entgegnete ich schließlich. Er nahm meine Hand und drückte sie ganz fest. Das gab mir Sicherheit und auf einmal fühlte ich mich bereit. Ich wollte es sehen. Jetzt.
Minho setzte sich in Bewegung und zog mich mit sich. Während wir durch das Tor liefen schaute ich erneut nach oben, diese Größe war einfach überwältigend. Schließlich bogen wir um die erste Ecke und ich blieb augenblicklich stehen. Da Minho immer noch meine Hand hielt, musste er auch stehen bleiben. „Alles okay?", fragte er mich leicht besorgt. „Ja, es, es ist einfach nur überwältigend", stammelte ich und konnte meinen Blick einfach nicht von den großen Mauern, die links und rechts von mir in den Himmel ragten, reißen.
Es war wie ein riesiges Ungetüm, das bis in den Himmel, oder gar in die Unendlichkeit reichte. Die Gänge waren kahl und grau, abgesehen von den dicken Efeu Ranken, die die Mauern bewucherten. Jetzt, da ich es tatsächlich sah, wirkte es nicht mehr abschreckend auf mich. Eher wie ein Ort voller Hoffnung. Ein Ort, aus dem man einen Ausgang finden konnte.
„Man gewöhnt sich dran", sagte Minho schulterzuckend und riss mich aus meinen Gedanken. „Sollen wir weiter oder-„ „Ja, ja. Ich möchte mehr sehen", unterbrach ich ihn. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, das nach Süßigkeiten bettelte. „Okay, wenn du das willst", erwiderte Minho und zog mich sanft weiter.
Er führte mich weitere Gänge entlang, doch ich wollte immer mehr sehen, so fasziniert war ich. Am liebsten hätte ich den ganzen Tag mit Minho hier drin verbracht, und da war ich mir sicher. Ich wollte Läufer werden.
Nach kurzer Zeit drehten wir jedoch wieder um, da Minho meinte, die anderen würden sich langsam wundern, wo wir abgeblieben waren. Gegen Mittag näherten wir uns wieder der Lichtung und Minho hatte nicht ein Mal meine Hand losgelassen. Die ganze Zeit hatte er sie gehalten und mir Sicherheit gegeben.
Als wir schließlich auf das Tor zuliefen, sah ich schon von weitem Newt. Er lief auf und ab und hatte offensichtlich keine Ruhe. „Scheiße", murmelte Minho und ließ augenblicklich meine Hand los, woraufhin die angenehme Wärme verschwand. Als Newt uns erblickte standen wir schon vor ihm. „Was habt ihr euch dabei gedacht? Claire, ich hab dir doch gesagt, das ist viel zu gefährlich! Dir hätte sonst was passieren können!", rief er aufgebracht. „Newt, beruhig dich, es ist alles okay, mir geht's gut. Ich war doch bei Minho", versuchte ich ihn zu beruhigen, doch es half nichts. Er wollte gerade etwas erwidern, da kam Alby mit zwei weiteren Lichtern.
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Just Human ⎡ The Maze Runner ⎦
Fanfiction"They're not superheroes, they're just teenagers." ⁓ Dylan O'Brien Sie ist seit langem das einzige Mädchen. Sie ist seit langem die einzige Hoffnung. Und sie ist die einzige, die sich erinnert. Claire ist ein draufgängerisches Mädchen, das mit ihre...