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Wir stürzten aus der Küche und mir fiel auf, dass der Himmel grau war. Aber nicht bloß grau wie an einem wolkigen Tag, es war ein eigenartiges Zwielicht. Es war eine merkwürdige Feststellung in diesem Moment, jedoch schien das in der Aufregung niemandem sonst aufzufallen.

Als wir dann in der Krankenhütte ankamen saß sie dort, hellwach und anscheinend unversehrt. Vorsichtig trat ich näher. Mein Herz begann wie verrückt zu pochen und als sich unsere Blicke trafen, verspürte ich aus irgendeinem Grund unheimliches Glück.

Augenblicklich stand sie auf und zog mich in eine Umarmung. Sie drückte mich fest an sich und ich erwiderte die Umarmung. Als sie sich dann nach ein paar Sekunden wieder von mir löste sagte sie: „Hallo Claire." „Woher... Woher kennst du meinen Namen?", fragte ich und starrte sie perplex an. Ich musste mich erst mal an diesen Anblick gewöhnen. „Ich bin deine Schwester, natürlich kenne ich deinen Namen!", erwiderte sie lachend. „Ja aber du... du warst doch bewusstlos... und du...", stammelte ich verwirrt. „Erinnert du dich auch an deinen Namen?"

„Ja. Mein Name ist Caitlyn", entgegnete sie. Ich nickte und sah Newt an, der bloß Caitlyn anstarrte und offensichtlich nachdachte. Ich zog ihn nach draußen und für einen kurzen Moment hatte ich die seltsame Dunkelheit vergessen. „Newt, was machen wir jetzt? Mit ihr, mit der plötzlichen Sonnenfinsternis und mit den Vorräten?", fragte ich. Er sah ehrlich überfordert aus, doch darauf konnte ich gerade einfach keine Rücksicht nehmen. Bei all den Geschehnissen musste wenigstens einer einen klaren Kopf behalten.

„Ich habe keine Ahnung, ich weiß es ehrlich nicht. Sowas ist noch nie passiert", sagte er und starrte tief in Gedanken versunken an mir vorbei. „Ja ich weiß, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es passiert. Ich sage zwei Läufer gehen heute trotzdem ins Labyrinth. Wir können keinen Tag verpassen, vor allem nicht jetzt. Am besten schicken wir Minho und Thomas. In der Zwischenzeit rede ich mit Caitlyn und du überprüfst, was wir noch an Vorräten haben, ja?" Mir war nicht wohl dabei Newts Verantwortung zu übernehmen, aber er war offensichtlich gerade selbst nicht in der Lage. Er nickte bloß zerstreut und stiefelte davon. Ich ging wieder hinein, gab Thomas Bescheid und schnappte mir dann Caitlyn. Wir verließen die Krankenhütte und kletterten auf den Holzturm, um in Ruhe zu reden.

Jedoch herrschte eine Weile bloß Stille, vermutlich wusste keiner von uns so Recht, was er sagen sollte. Immerhin war es ja auch eine bizarre Situation, mit der ich nicht so Recht umzugehen wusste. „Also... Caitlyn", brach ich dann schließlich das Schweigen. Es fühlte sich seltsam an, ihren Namen auszusprechen. „Erinnerst du dich an irgendwas? Egal was. Irgendwas abgesehen von mir?" „Hm", murmelte sie und überlegte ein paar Sekunden. Dann sah sie mich wieder an und erwiderte: „Nein, nicht wirklich. Da sind nur diese verschwommene Bilder." „Was für Bilder?" „Ich kann mich nicht an viel erinnern, aber ich habe zum Beispiel eine Gruppe von Mädchen gesehen, die um mich herum standen. Dann erinnere ich mich noch an dich, aber auch nur vage. Ansonsten ist da nichts", erzählte sie.

Also war es anders, als bei mir und Thomas. Sie hatte bloß unscharfe Bilder vor Augen, die theoretisch alles bedeuten könnten. „Du erinnerst dich auch nicht daran, wie du hierhergekommen bist?", fragte ich dann, in der Hoffnung von einem möglichen Ausgang zu erfahren. „Nein", verneinte sie und ließ es absichtlich wie eine Frage klingen. Ich seufzte und sagte: „Naja, du bist einfach so aus dem Labyrinth gekommen und wir haben keine Ahnung, wie. Normalerweise kommen alle Frischlinge durch die Box hoch." „Labyrinth?", fragte sie und sah mich verwirrt an.

Ich hatte total vergessen, dass sie ja im Grunde noch nicht mal wusste, wo sie hier überhaupt gelandet war. Also erklärte ich ihr alles und überraschenderweise schien sie damit ganz gut klarzukommen. Jedoch hatte ich bei dem Gespräch nichts Nützliches erfahren. Versteht mich nicht falsch, ich hatte meine Schwester wieder und darüber freute ich mich sehr, doch die Lage spitzte sich zu und wer weiß was noch alles passieren würde, wenn wir nicht bald einen Ausgang fanden. Denn auch Thomas und Minho hatten nichts Neues gefunden, trotz aller Ereignisse.

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