Just Human ⎡ The Maze Runner ⎦

2.4

Im selben Moment brach panisches Geschrei los. Alle sprangen auf und rannten durch die Gegend. Manche blieben auch einfach bloß stumm sitzen und starrten angsterfüllt ins Nichts. Thomas stand auf und lief ohne ein Wort schnurstracks ins kleinere Schlafzimmer. Er brauchte wahrscheinlich einen Moment, um das alles zu verarbeiten.

Newt und Minho sagten nichts, sie wussten nur zu gut, dass man die Lichter jetzt unmöglich beruhigen konnte. Doch schließlich platzte mir der Kragen, als ich jemanden schreien hörte: „Hey, Leute! Wir können doch einfach hierbleiben! Die können uns nicht zwingen durch dieses Flat Dings zu gehen." Die meisten verstummten daraufhin und sahen so aus, als wäre ihnen gerade die goldene Lösung präsentiert worden. „Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ihr einfach hier bleiben könnt und dann fein aus der Sache raus seid?", entgegnete ich und stand auf. Die allgemeine Aufmerksamkeit war daraufhin auf mich gerichtet. Nun war es fast gänzlich still.

„Ich wette sie werden euch umbringen, wenn ihr hier bleibt. Genauso wie die ganzen Idioten, die im Labyrinth geblieben sind. Wir sind wahrscheinlich alle besser dran, wenn wir es wenigstens versuchen. Außerdem werde ich Caitlyn nicht so leicht aufgeben." Mit diesen Worten wandte ich mich ab, drängte mich durch die Menge und blieb in der Tür stehen, vor der eben noch Rattenmanns Schreibtisch stand.

Von hier aus sah ich durch die geöffnete Badezimmer Tür, wie Thomas, Newt und Minho neben den Waschbecken standen und diskutierten. Newts Miene war äußerst düster und Thomas sah schlicht weg überfordert aus.

Ich ging zu den Dreien hinüber und stellte mich neben Thomas, der mich mit trüber Miene musterte. „Die Tattoos sind doch Bullshit", sagte Minho schnaubend, wohl an Newt gewandt. „Warte, was hat das alles mit den Tattoos zu tun?", fragte ich und sah die beiden mit hochgezogenen Brauen an. Minho seufzte. „Newt will, dass ich als Art Anführer die Gruppe leite, damit das Ganze nicht in Chaos ausartet." Stimmt. Sie hatten ihn ja praktisch mit dem Tattoo als Anführer ernannt. Das hatte ich schon fast wieder vergessen.

„Und was ist mit deinem Tattoo, Newt? Der Kleber? Du bist derjenige, der uns alle zusammenhält. Ohne dich können wir das nicht." Ich suchte Newts Blick, der starrte jedoch bloß abwesend auf den Boden. „Meine Rede", sagte Minho. „Nein", entgegnete Newt dann schließlich kopfschüttelnd. „Nein."

„Was?", fragte ich lachend, doch es war ein bitteres Lachen. „Willst du jetzt alles einfach so hinschmeißen?" Er schwieg. „Was ist mit Caitlyn? Willst du sie etwa einfach so aufgeben?" Meine Stimme wurde immer lauter und ich immer wütender. „Wir wissen noch nicht mal, ob sie überhaupt noch lebt", murmelte er traurig und sah schließlich auf. Seine Augen glänzten.

„Nein, ich weiß, dass sie noch lebt. Sie muss noch leben. Janson hat gesagt es geht ihr gut!" „Woher-", setzte Newt an, doch ich ließ ihn nicht zu Ende sprechen. „Ich werde sie nicht aufgeben. Und ich werde uns nicht aufgeben. Denn falls du es vergessen hast, wir sind alle infiziert. Diese ...Cranks? Wir werden verdammt nochmal bald genauso aussehen! Willst du so enden? Willst du wirklich so enden? Oder willst du kämpfen?"

„Wo sie Recht hat, hat sie Recht", bemerkte Minho, als ich endete. Da Newt und Thomas weiterhin schwiegen, stürmte ich einfach aus dem Raum. Vielleicht war ich etwas harsch gewesen mit Newt. Ich wusste, dass die Sorge um Caitlyn ihn in den Wahnsinn trieb. Aber ich konnte einfach nicht dabei zusehen, wie er sich selbst aufgab. Nicht noch einmal.

Den restlichen Abend verbrachte ich dann damit, den anderen Lichtern beim Packen des Proviants zu helfen. Wir knoteten provisorische Rucksäcke aus den Bettlaken und füllten sie mit der Ersatzkleidung und Lebensmitteln, die Bratpfanne bereits grob aufgeteilt hatte. Schließlich nahmen wir die Plastiktüten, in denen sich hauptsächlich Nüsse befanden und füllten sie stattdessen mit Wasser. Lange würde das wahrscheinlich nicht halten, aber es war besser als gar nichts. Minho willigte schließlich doch noch ein, als Anführer die Verantwortung zu übernehmen und vielleicht war es das Beste.