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Als wir den Flughafen verließen, fanden wir dasselbe vor; Absolute Leere. Es schien, als hätte eine Art Evakuierung stattgefunden. Den offenen Toren nach zu urteilen hatten die Cranks in der Zwischenzeit die Stadtmauern durchbrochen und waren nun dabei die Straßen unsicher zu machen. Die absolute Stille war wortwörtlich erdrückend, als würde sie einem die Luft zum Atmen nehmen.

Wir waren noch nicht lange unterwegs, da kam auf einmal eine Gruppe Soldaten auf uns zu. Es war schwer auszumachen, ob sie ANGST angehörten, jedenfalls trugen sie Helme und hielten Gewehre in den Händen, die sie ohne zu zögern auf uns richteten. Schnell hatten sie uns umzingelt und während die anderen in Verteidigungshaltung gingen, hatte ich seltsamerweise noch nicht mal den Drang nach Flucht. Es war mir schlichtweg gleichgültig und so wehrte ich mich auch nicht, als einer von ihnen mich packte und zu einem schwarzen Van mit verdunkelten Fenstern führte. Ich hatte nicht die Kraft dazu.

Eine Weile verging. Ich war mir nicht ganz sicher, wie lange die Fahrt dauerte, irgendwann hielten wir jedenfalls auf einem Parkplatz, der bis auf einen zweiten Van vollkommen leer war. Die Soldaten führten uns durch eine schwere Metalltür und mehrere dunkle, ebenfalls seelenlose Korridore entlang. Dabei gingen sie keineswegs grob mit uns um und ich hatte auch nicht den Eindruck, sie würden uns gefangen nehmen.

Schließlich stießen wir dann auf eine zweite Metalltür, vor der zwei weitere Männer mit Gewehren postierten. Diese musste jedoch aufgeschlossen, und anscheinend hinter uns auch wieder abgeschlossen werden. Doch ich hatte nicht die Zeit darüber in Panik zu geraten, als ich sah wer sich da mit uns in dem Bunker ähnlichen, jedoch relativ großen Raum befand. Sie waren deutlich in der Überzahl und sie waren allesamt weiblich. Es war Gruppe B.

Einige überraschte, einige traurige und ein paar wenige genervte Blicke wanderten in unsere Richtung. Alle Gespräche verstummten auf einen Schlag und für einen Moment war die allgemeine Aufmerksamkeit unangefochten auf uns gerichtet. Die meisten verloren allerdings schnell an Interesse und wandten sich wieder ihren Gesprächspartnern, oder einfach stumm der Wand zu.

Wie versteinert stand ich da, bis ein Mädchen mit haselnussbraunen Augen und blondem Flechtzopf breit lächelnd auf uns zu kam. Augenblicklich erkannte ich sie wieder. Ich hatte mich ein wenig mit ihr am Lagerfeuer unterhalten, während ich Gruppe B's Gefangene war. Sie hatte mir damals von ihrer Vermutung erzählt, einen noch lebenden Bruder in Gruppe A zu haben. Ich hatte mir nicht viel dabei gedacht, hatte es für ein simples Hirngespinst gehalten, und es dementsprechend auch nicht weiter hinterfragt. Doch jetzt, wo ich ihr Gesicht näher betrachtete, fiel es mir auf. Sie sah Newt so ähnlich, dass mir bei dem Gedanken augenblicklich übel wurde.

„Caitlyn!", rief sie überglücklich und schloss meine Schwester in eine herzliche Umarmung. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht! Wo hast du denn gesteckt? Wir wussten ja nicht, wo sie dich hingebracht hatten." Caitlyn schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Hey, Sonya", begrüßte sie das Mädchen erleichtert. „Mir geht's gut." Die Beiden lösten sich voneinander und Sonya ließ ihren Blick kurz über unsere kleine Gruppe schweifen, bevor sie sich wieder Caitlyn zuwandte. „Wo ist denn dein Freund?", fragte sie, wobei sie meine Schwester besorgt ansah. Deren Lächeln verschwand daraufhin, als hätte man es ihr mit einem Lappen aus dem Gesicht gewischt. „N-Newt? Ach... der...", stotterte sie und wusste offensichtlich nicht, was sie darauf antworten sollte. Ich beschloss einzuschreiten.

„Wo sind wir hier?", fragte ich und trat einen Schritt näher an das blonde Mädchen heran. Ihrer Miene nach zu urteilen machte der plötzliche Themenwechsel sie offensichtlich stutzig, doch sie ließ es darauf beruhen. „Das wissen wir nicht. Man hatte uns gestern nach dem Vorfall im Café hier hergebracht und eingesperrt. Sie geben uns regelmäßig Wasser und etwas zu Essen, weigern sich aber jegliche Fragen zu beantworten." Ich sah sie fragend an. „Vorfall im Café? Was ist denn passiert?" „Sie haben einen Infizierten entdeckt, der sich allerdings... gewaltsam gegen seinen Rausschmiss wehrte. Daraufhin haben sie die Warnstufe erhöht."

Just Human ⎡ The Maze Runner ⎦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt