Kalter Mond

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Chiko saß schon da als er eine Silhouette am Nachthimmel sah. Er reckte seinen Hals und fing an zu strahlen. Soren landete neben ihm. Föllig außer Atem entschuldigte er sich. Soren: "Es...reusper... tut mir leid... schnaub... mein Prinz, ich wurde abgelenkt.... pust..." Chiko's lachen hallte durch die Nacht. Chiko: "Kein Problem. Wir beide besetzten höhere Positionen. Da ist sowas alltäglich. Also kein Grund zur Sorge."Soren: "Danke mein Prinz." Chiko: "Bitte Soren. Du kennst meinen Namen, also nutze ihn. Nun denn. Wollen wir dann?" Soren: "Gerne!". Sie hoben gleichzeitig ab und flogen dicht nebeneinander. Chiko: "Also Soren. Wie gefällt es dir denn so bei uns? Ist es einigermaßen so wie du es dir vorgestellt hast?" Soren: "Um ehrlich zu sein nein." Chiko sah ihn verdutzt an. Soren: "Es ist um einiges besser! Die Freundlichkeit, die Organisation den jede einzelne Eule an den Tag legt. Es ist besser als in meiner Fantasie." Chiko: "Woher wusstest du von uns? Ich mein, ich habe in Berichten gelesen was für eine Glanzleistung du vollbracht hast. Du wurdest als Held dargestellt. Also will ich forschen, wie du zu uns gekommen bist." Soren: "Das war ganz allein der Verdienst meines Vaters. Er stachelte mich mit den Legenden an und erzählte mir jeden Abend vom Krieg der Eiskrallen." Chiko: "Genau das sind wir Soren. Legenden. Und mehr dürfen wir nicht sein." Soren: "Wie meint....entschuldige. Wie meinst du das?" Chiko: "Das wirst du sicher eines Tages erfahren. Und wie sieht es mit deinem Vater aus? Ist er auch hier?" Soren: "Ja meine ganze Familie. Naja bis auf..." Soren schwieg. Chiko: "Entschuldige. Ich wollte keine alten Wunden aufreißen." Soren schüttelte den Kopf Soren: "Nein ist schon in Ordnung. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass er noch lebt und eines Tages zurück kommt." Chiko: "Das wäre nicht sonderlich clever von ihm. Du bist zwar der Held dieser Schlacht aber weder Ruhm noch Schande überspringt hier auf andere Mitglieder. Er wird hier keinen Schutz finden. Aber lassen wir das beiseite. Sojemand wie du, wird sicherlich einen Weg finden." gab er ermunternd hinzu. Sie flogen Stumm weiter nebeneinander her. In Soren's Kopf hämmerte die ganze Zeit eine Frage, doch sie auszusprechen traute er sich nicht. Chiko fühlte das und sprach ihn behutsam an Chiko: "Sag mal Soren. Du bist so geistesabwesend. Ist was los?" Soren sah auf aber anstatt die Sterne zu sehen, erstrahlte nur ihr Gesicht in seinem geistigem Auge. Hier und da funkelten Sterne und über ihnen zog ein Komet seine Bahn. Soren: "Ich habe nur an etwas gedacht." Chiko: "Soren, mich kann man nicht so leicht täuschen. Du hast nicht an etwas sondern an jemanden gedacht stimmts? Wer ist sie?" Soren atmete schwer Soren: "Sie heißt Otulissa. Du kennst sie wahrscheinlich nicht." Chiko: "Doch, die sagt mir sehr wohl was. Die Tochter von Matrona. Sehr direktes Mädchen aber unglaublich anmutig . Wo liegt das Problem?" Soren: "Ich will dich nicht... also gut. Sie hat mich heute besucht, kurz bevor ich zu dir geflogen bin und da... nunja, da hat sie mir ihre Liebe gestanden." Chiko unterbrach ihn Chiko: "Und du hast kein einziges Wort über den Schnabel gebracht." Soren: "Nicht annähernd." gab er entmutigt zurück. Chiko: "Weist du? Meist können die Worte die man für sich behält schmerzlicher sein, als die die man ausspricht." Soren musste eingestehen, dass das stimmte. Er nickte zustimmend. Soren: "Wenn sich die Gelegenheit mal bietet, werde ich sie darauf ansprechen. Wie ist das eigentlich bei ihnen?" Chiko: "Komm schon Soren. Das 'du' reicht vollkommen. Ich hab dir heute Morgen schon gesagt, dass ich das nicht mag. Um auf deine Frage zurück zu kommen. Nein ich habe noch keine Gefährtin oder dergleichen." Soren: "Okey... wie meinen... wie meintest du das eigentlich heute Morgen mit dem ' hab ich nicht verdient'" Chiko: "Ich merke worauf du hinaus willst." Soren: "Ach ja? " gab er erschrocken wieder. Chiko: "Ist schon ok. Nein ich bin nicht der Sohn vom Königspaar. Sie sind meine Adoptiveltern. Meine wahren Eltern.. sind verstorben. Mein Vater habe ich nie richtig kennengelernt. Ich kann mich nur an seine Gesichtsumrandung erinnern. Diese typische Umrandung, die eine Schleiereule nunmal hat. Es fehlte ihm an einer Ecke ein Stück. Er war der beste Freund des jetziegen Königs und dessen Leibwächter. Bei einem Angriff...musste er seine Plicht erfüllen. Ich bin Stolz auf ihn. Er ist ein Held. Und meine Mutter nunja." er schwieg kurzzeitig. Soren: " Du musst es mir nicht Sagen." Chiko: " Ich möchte es. Nur die, die ihr Herz ausschütten können, erlangen das Vertrauen. Meine Mutter, die im übrigen die Schneeeulen-Gene an mich vererbt hatte, war die beste Freundin von meiner jetziegen. Dadurch das meine Mutter mit meinem Vater zusammen kamen, wurden auch Boron und Baran zu einander geführt. Also bei einem Trainingsflug über dem Gahoole-See überfielen uns ein paar hungriege Raaben. Meine Mutter kämpfte gegen sie. Und sendete mich fort um Hilfe zu hohlen. So schnell wie mich meine kleinen Flügel tragen konnten machte ich mich auf den Weg. Als ich ankam flogen ein paar Wächter sofort los, ohne groß ihre Rüstungen an zuziehen oder zu überlegen was da vorsich ging. Sie kamen zu spät. Man hat sie nicht mehr gefunden. Ich bin nicht mal Sauer auf die Raaben. Im Gegenteil. Ich bin sauer auf mich. Ich war schwach. Als meine beiden Eltern tot waren, übernahm das Königspaar die Verantwortung über mich. Und dafür bin ich ihnen sehr dankbar." Soren: " Das bedeutet, du nimmst die schweren Missionen entweder alle an, weil du deinem Vater hinterher eilst oder weil du stärker werden willst oder weil du dich bei deinen Adoptiveltern bedanken willst." Chiko: " Irgendwie von jedem etwas." Soren: " Und wieso denkst du das dich die Anderen nicht so königlich behandeln sollten?" Chiko: " Weil ich es nunmal nicht bin. Ich bin kein echter Prinz." Soren: " Aber du hast es dir verdient. ich mein du nimmst alle harten Missionen auf dich um deine Leute zu beschützen." Chiko: " Aber warum kann ich mir das leisten? Weil ich durch meine Eltern eine bessere Ausbildung bekommen habe. Den Anderen wiederum wird diese ehre nur zu teil, wenn sie sich beweisen." er wurde leicht sauer. Um sich zu beruhigen landete er auf einen Ast der weit oben, ja fast der letzte Ast, auf dem Baum war. Soren landete neben ihm. Chiko atmete tief ein als ihn eine kalte Brise über den Körper strömte. Chiko: " Naja, ist jetzt auch egal. Die Zeit ist stark verflogen. Soren du hast Morgen bestimmt einen langen Tag vor dir. Ich danke dir herzlichst dafür, das du dir Zeit genommen hast. " Soren: " Kein Problem. Auch mir hat es Spaß gemacht. Aber sag mal. Soll ich dich auch Dutzen, wenn Andere dabei sind?" Chiko: " Weißt du Soren. Freunde zeigen ihren Respekt gegenüber dem Anderen auf eigene Art und Weise. Und für mich bist du ein Freund. Das heißt wenn du es nicht so siehst, dann sietze mich. Aber wenn du so denkst würde ich mich freuen." Soren lächelte ihn an drehte um und wollte abheben. Soren: " Was ich mich jetz noch frage ist, woher du wusstest, das ich an jemanden gedacht habe." Chiko: " Ich habe es indirekt gesehen." Soren war erstaunt. Soren: " Wie denn gesehen." Chiko: " Naja wie gesagt indirekt. ich habe es eher gehört. Aber ich nenne es sehen, weil es eine Art ist die keiner kennen kann und das dir einen wahnsinns Vorteil verschaft." Soren: " Und wie geht das?" Chiko: " Man sollte auf andere Dinge zurückgreifen können, so wie das Gehör. Ich habe dein Herz gehört Soren. Es schlug anders als sonst, wenn man sich mit mir unterhält." er ging auf Soren zu packte ihn mit seinem Flügel und drückte ihn an seine Brust. Es pochte stark. Soren sah zu ihm auf. Er lies ihn los und antwortete. Chiko: " Hast du mein Herz gehört Soren? Hättest du vorher mit deinen Ohren gesehen hättest du bemerkt das ich nicht besser bin als die Anderen. Ich bin genau wie du an die Gesetze des Lebens gebunden wie jedes andere Lebewesen auch. Ich hoffe es nimmt dir die Angst vor mir." Soren: " Das mit dem Hören ist ja unglaublich. Ich bin beeindruckt. Also Chiko sehen wir uns Morgen?" Chiko: " Es wäre mir eine Freude." Soren: " Gut. Dann gute Nacht mein Freund." Chiko lächelte bis über beide Ohren. Chiko: " Gute Nacht mein Freund." Soren startete und war binnen Sekunden von der Dunkelheit verschluckt. Er jedoch machte sich keinen Stress und verweilte noch ein paar Momente.








Die Legende der Wächter:                        Das Kreischen des PrinzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt