Ausbildung

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Der klare Himmel schien so schön wie noch nie. Die Sterne am Firmament strahlten ihre Zuversicht und zeigten ihre volle Schönheit. Doch im Vergleich zu dem Mond waren sie blass. Dieser baute sich weit oben auf und verdeckte mit seinem Schein die naheliegenden Sterne um ihn herum. Unter ihr saß Gylfie die kleine Elfenkäuzin und sah sich das Sternengewirr an, was sich ihr dort oben bot. Sie und ein paar andere Navigatoren in Ausbildung, bekamen die Aufgabe sich ein Sternenbild heraus zu suchen, diese aufzuzeichnen und ihn zu Katalogisieren. Das war für diese Nacht ein schwieriges Unterfangen, da sich dieses mal alle ähnelten. Sie erstarrte und wurde ,hellhörig'. Gylfie hob das Sternenbuch, was sie zuvor achtlos neben sich geworfen hatte, auf. Sie stöberte da drin. Plötzlich hielt sie an und verglich das Bild im Buch mit ihrem ,Meisterwerk'. Gylfie: "Das muss also die Mohnblume darstellen." Dieses war eine Formation von 7 auf einander folgenden Sterne mit am oberen 5 sogenannte Fingern, was die Blüte darstellen solle. Doch die waren nicht vorhanden. Zwar hatte diese das , Blatt in der Mitte in einem knapp 45° Winkel von sich wegweichend stehen doch das war auch schon alles was ihr Bild und das vom Buch gemeinsam hatten. Doch die kleine Eulendame gab sich noch nicht geschlagen. Gylfie: "Das muss eins sein. Warte mal was ist wenn ich diese 3 Sterne dazu nehme, die an der Spitze runter zeigen. Vermutlich soll das hier der Taubenteufel sein." Sie sah im Buch und wahrhaftig. Sie behielt recht, packte ihre Sachen zusammen und flog zu ihrem Sammelpunkt. Als sie über die verstreuten Berghänge geflogen, die sich überall im Meer verteilten bemerkte sie eine andere Gruppe von Lehrlingen. Dies waren die Kundschafter. Diese waren zuvor schon mehrere male am Tag um den Baum herum geflogen. Nun waren sie in der Nacht unterwegs. Sie sollten den Baum studieren damit sie sich alles merken können, um für diese Nacht gewappnet zu sein. Lehrer : " So meine Eulen hört gut zu". Sprach er als er sich mit den Anderen auf einem dieser Felsen platziert hatte. Lehrer : " Dies wird heute Abend etwas leichter für euch. Ihr werdet alles auskundschaften und herausfinden, was wir hier so alles versteckt haben. Schreibt alles auf was euch nicht ganz korrekt vorkommt. Ob ihr richtig liegt und ob ihr etwas übersehen oder gar zu viel aufgeschrieben habt, werden Kundschafter auf einer höheren Ebene als Aufwärm-Training kontrollieren. Also macht euch an die Arbeit. Ich will alle wieder hier haben, wenn der Mond 3/4 seines Weges hinter sich hat. Verstanden?" Alles : " Ja Sir!" kaum ausgesprochen verteilte sich die Gruppe. Digger folgte dem Mond auf seiner Reise. Er suchte nach einer Stelle wo sich keiner ausser ihm hin verirrt hatte. Dort wollte er Anfangen. Digger : " Brububu. Wo ist denn... OH NEIN. Wo ist denn...wo hab ichs denn...das kann nicht war sein. Wasmachichnur wasmachichnur." fing er aufgeregt an. Als dann sein verloren geglaubtes Notizblock vor ihm landete lies er ein Seufzer aus sich hinaus. Er sah auf und vor ihm landete der Lehrer : " Digger, du hast was vergessen." Digger : " OH dankeschöndankeschöndankeschön!" Lehrer : " Beruhige dich Digger. Du musst die Kontrolle über dein Handeln lernen. Sonst könnten einfach Sachen die du irgendwo liegen lässt dein Versagen bedeuten, was zum scheitern der Mission oder sogar zum Verlust der eigenen Männer führen kann." Digger : " Keine Sorge Mr. Ich werde Routine einbringen." Lehrer : " Auch auf diesem Wege können Gefahren lauern." warnte er wieder vor. Digger schien verblüfft und legte seinen Kopf schräg zur Seite. Digger : " Und wie genau meinen sie das jetzt?" Lehrer : Ganz einfach. Wenn du Routine in etwas drinne hast, wirst du leichte Schwierigkeiten bekommen etwas neues zu lernen oder dich den Umständen entsprechend anzupassen. Das können wir uns nicht leisten mein Kleiner. Werde dir deiner Position bewusst. Du bist kein Vogelfreier mehr, sondern ein Wächter. Genug der Zeitverschwendung. Mach dich wieder an die Arbeit." Digger : " Ja Sir." Er nahm Anlauf bereitete seine Flügel aus und kurz vorm Start stoppte er und kippte vorne über. er stand auf lief zurück zu dem Lehrer und packte sich sein Notizblock. Digger : " Hehe. Wird nicht nochmal vorkommen. Ach im Übrigen.... kennen sie den Unterschied zwischen einer Eule und nem Reisverschluss?" Lehrer : " nun mach dich auf Digger. Du verschwendest wertvolles Mondlicht!" gesagt getan dieses mal machte er sich wirklich auf und davon. Als er seine Höhle wieder erreicht hatte warf er einen Blick auf die Höhle von Morgengrau. Digger : " Immer noch wach. Was macht der denn?" murmelte er in sich hinein. Morgengrau stand in seiner Höhle vor dem Tisch auf dessen ein Papier drauf lag. Rechts davon stand ein halbleeres Tintengefäß und eine abgestumpfte Feder. Links neben dem einzelnem Papier baute sich ein Stapel mit Blättern auf. Weiter hinter ihm waren doppelt so viele Papierknollen unachtsam auf den Boden geworfen. Eine kleine fast abgebrannte Kerze warf schwache aber feine Schatten an die Wand. Der Raum war nicht sonderlich groß aber ausreichend und gemütlich. Weiter rechts neben dem Eingang in einer kleinen Mulde lag das Nest von wo man einen hervorragenden Blick auf das Meer hatte was sich um den Baum bis hin in die weiten Ferne ausbreitete. Immer wieder schaute er mit glasigen Augen darauf. Doch immer wieder riss er sich zusammen- NEIN, wenn ich jetzt nicht weiter mache werde ich nie fertig. das Königspaar verlässt sich auf mich. Kaum zuende gedacht, machte er sich wieder ans Werk. Ihm vielen keine geeigneten Wörter ein die den Heldentum der Wächter in der Schlacht gegen die Reinsten beschreiben konnte. Dies war ein wichtiger Auftrag von ihm den er von Boron dem König und Baran der Königin bekommen hatte. Gerade im tiefen Nichts versunken lauschte er den weichen Wellenschlägen des Wassers. Hier und da riss es ihn aus der Trance wenn ein Wächterpaar seine Patrouille durchführte. Ach es hat doch keinen Sinn. Ich bin Müde und meine Knochen schreien nach ruhe. Machen wir Morgen weiter. Gesagt getan. Er pustete die Kerze aus und trotte in sein Nest. Ein letzter Blick schweifte über das Land und Morgengrau sah ein Gestallt in Sorens Höhle fliegen. Seit sie den Kampf gegen die Reinen gewonnen haben, hatte diese Truppe nicht mehr viel Zeit für einander. Einige musste mal am Tag, andere wiederum in der Nacht trainieren. Dann auch mal umgekehrt. Das Frühstück, Mittag- und Abendessen, war die einzige Zeit die sie zusammen verbrachten. Die letzten geordneten Gedanken verflogen auch schon und machten platz für die Träume. Als Soren sich seiner Rüstung entledigt hatte hoppste er leicht bekommen auf sein Bett zu. Wie lange werde ich das noch durchhalten? Hilft alles nichts. Ab ins Bett. Auch er sank schnell in den Schlaf ohne auch nur einen Gedanken zu verlieren. Soren hatte in der Schlacht gegen die Reinen bewiesen was er drauf hatte. Seine Führungsqualitäten gegenüber seiner kleinen Gruppe, sein Kampfwille auch seinen eigenen Bruder zu bekämpfen und den Überraschungsmoment nutzen zu können, welcher er bei Eisenschnabel ausgeführt hatte, gaben ihm einen steilen Schub in der Karriere als Wächter. Ihm wurde die Ehre zu teil, bei den zukünftigen Oberhäuptern mit zu Trainieren. Hier waren die Vielverschbrechensten, die die ihr Können in der unteren Klasse weit überboten haben und diese die von hohen Eulen abstammen, ausgebildet. Die Ausbildung war intensiv und hard. Aber sie trug Früchte, wie es Ezylryb zu sagen pflegte.

Die Legende der Wächter:                        Das Kreischen des PrinzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt