Ich spürte seinen Herzschlag unter meiner Wange. Er passte genau zu meinem. Seine gold leuchtenden Augen schauten auf mich herab und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, die ich so oft geküsst hatte und noch viel öfter küssen wollte. Mein Körper lag dicht an seinen, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passte. Meine Haut kribbelte überall als stünde ich unter Strom.
Ohne, dass ich es merkte rutschte mir meine Tasse aus den Händen und zerschellte am Boden.
„Was war das?" Ich hörte, wie zittrig und ängstlich sich meine Stimme anhörte, als ich Ayden das mit weit aufgerissenen Augen fragte. „WANN war das?", langsam bekam meine Stimme einen hysterischen Unterton und ich fühlte Panik in mir aufsteigen. „Werde ich verrückt? Hab ich etwa schon mit Ayden geschlafen, ohne es zu wissen? Hat er mir Drogen gegeben?" Ich schaute auf die Scherben zu meinen Füßen und dann wieder zu Ayden. Sofort schien ihm klar zu sein, was ich dachte. Vorsichtig machte er einen langsamen Schritt auf mich zu als sei ich ein scheues Reh.
Mit ruhiger Stimme begann er auf mich einzureden ich hörte jedoch nicht, was er sagte. Ich hörte nur ein lautes klingeln in meinen Ohren, bis plötzlich alles um mich herum schwarz wurde.
Der Traum den ich hatte war anders. Diesmal war ich keine der handelnden Personen, sondern nur Zuschauerin.
„Sie werden es schaffen. Diesmal schaffen sie es. Ihr Band ist so stark wie an jenem Tag. Nie waren sie ihrem alten Ich ähnlicher."
Die Frau, die mit dem Rücken zu mir stand hatte eine melodische Stimme, als würde sie singen. Zu gern wäre ich weitergelaufen und hätte ihr Gesicht gesehen. Vor ihr stand ein Mann. Er schien so in den mittleren dreißigern zu sein, doch seine Augen sprühten nur so vor Weisheit. Er seufzte resigniert. Irgendwie kam er mir schrecklich bekannt vor, genau so, wie die Umgebung. Alles schien Gold zu leuchten und zu strahlen. „Ich hoffe, dass du Recht hast. Noch einmal ertrage ich es nicht unsere Daphne sterben zu sehen."
In der Stimme des Mannes schwang tiefe Traurigkeit mit.
„Valentina?" „Valentina? Aber das ist doch nicht mein Name oder?" „Hey. Tina, du musst aufwachen. Komm wieder zu dir. Komm schon Valentina wach auf."
Die Stimme kam mir unsagbar bekannt vor und war so weich wie Daunen in einem Federkissen. Am liebsten hätte ich ihr stundenlang gelauscht. Aber Moment! Ich kannte diese Stimme! „Ayden!", schoss es mir durch den Kopf und sofort öffnete ich die Augen. Er kniete vor mir auf dem Boden.
Ich lag auf etwas weichem, was sich nach einem Augenblick Verwirrung als sein Bett herausstellte. Sein Kissen duftete nach ihm und am liebsten hätte ich das Gesicht darin vergraben und hätte mich nie wieder von hier weg bewegt. Erleichtert atmete Ayden auf und sofort spürte ich seine Erleichterung in mir. Ich wusste nicht, wieso ich das konnte, da es aber noch lange nicht die einzige komische Sache war, konnte ich mir da auch später Gedanken drüber machen. „Ich dachte schon, dass du entschieden hast gar nicht mehr aufzuwachen. Du hast mir einen riesengroßen Schrecken eingejagt, als du plötzlich umgekippt bist. Ich konnte dich gerade so auffangen." Ayden schien gar nicht aufhören wollen zu reden, weshalb ich seinen Mund mit meinem Zeigefinger verschloss. „Hast du mich gerade Tina genannt?" Ohne Vorwarnung prustete Ayden los und hielt sich den Bauch. Tränen liefen aus seinen Augen, als er sich mit hochrotem Gesicht auf den Boden kugelte. Verwirrt und noch etwas wackelig auf den Beinen stand ich auf. „Was war so lustig an dieser Frage?" Ich konnte mir selber gerade so verkneifen mich zu ihm auf den Boden zu legen und mitzulachen.
Langsam beruhigte sich Ayden wieder. „Um ehrlich zu sein...eigentlich nichts, aber das ist so ziemlich die letzte Frage, die man nach sowas erwartet", japste Ayden und stand, sich den Bauch haltend, vom Boden auf.
Langsam beruhigte sich seine Atmung wieder und er sah mich mit ernstem Blick an.
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Unhurtable
FantasyWenn du jemanden siehst, den du liebst, bleibt dein Herz nicht einen Moment lang stehen. Du spürst es nur kurz nicht mehr, weil alles nebensächlich wird, außer diese eine Person. Das lernte ich, als mein Herz das erste mal nicht mehr schlug. ...