Tage vergingen und der Schnee wurde immer mehr. Es war ungewöhnlich, dass es soviel schneite, aber es war schön so. Ich saß auf meiner Fensterbank und sah raus in die weiße Schneewüste, mit einer heißen Milch in der Hand. Die letzten Tage las ich immer wieder die Geschichte von Anonymous, die mich berührte und immer bei mir in der Hosentasche trug. Immer wenn ich meine Augen schloss dachte ich an seine schöne Gestallt und immer wenn ich sie öffnete vermisste ich ihn in meinen Gedanken. Er ist eine Sucht für mich geworden. Eine Droge. Ich brauchte ihn und wie ich das tat.
Die Jungs fing ich aber auch an immer mehr zu vermissen. Sie hatten mich aufgenommen, außerdem schuldete ich ihnen ihr Geld. Sie brauchten es um zu überleben, aber wie sollte ich zu ihnen, wenn ich nicht einmal wusste, wo die Halle war, in der sie lebten.
Seufzend suchte ich sehnsüchtig Anonymous in der Schneewüste. Er war seit Tagen verschwunden. Es schien so, als wäre er nie da gewesen, doch seine Briefe und die Bilder an der Wand waren der Beweis dafür, dass ich mir das ganze nicht eingebildet hatte.
Ich trank den letzten Schluck von meiner Milch und stand von der Fensterbank auf um zu meiner Fotowand zu laufen. Ich ließ mein Blick zu dem Bild wandern, was mein Herz schneller schlagen ließ. Zu gerne wäre ich wach geworden, als er neben mir lag und mich so ansah, wie auf dem Bild. Seine Züge waren so sanft auf dem Bild. Das Bild zog mich einfach in seinen Bann.
Ich hörte Geräusche am Fenster und schaute in die Richtung. Kleine Steine schlugen gegen das Fenster und ich lief sofort dorthin. Ich stütze mich am Fenstersims ab und sah raus. Und mein Herz schlug einen Schlag schneller und mein Körper wurde hitzig. Alles kribbelte in mir und ich musste anfangen breit zu grinsen, als ich Anonymous dastehen sah, mit einer dicken Jacke und einer Brille, die seine Augen riesig wirken ließen. Er lächelte ebenfalls leicht und winkte mich runter.
Ich sah kurz zur Wanduhr und sah, dass es eigentlich viel zu spät war um zu gehen und es anfing zu dämmern, doch das war mir egal. Ich nickte Anonymous zu, zog mich um und machte mich fertig. Ich packte mir eine Tasche mit meiner Polaroid, meinem Handy und Hausschlüssel und lief im Windeseile die Treppe runter.
»Thaddeus, hör' auf zu rennen! Wo gehst du überhaupt hin?«, fragte meine Mutter und ich blieb sofort stehen. »Darf ich etwas raus gehen und mit meiner Polaroid Bilder von der Natur machen?«, fragte ich und schenkte ihr einen bettelnden Blick. Sie lächelte und nickte mir zu. Glücklich gab ich ihr einen Kuss auf die Wange und lief aus dem Haus. Dort stand Anonymous, angelehnt an einem sehr alt aussehendem Auto und lächelte. Die Kälte des Winters störte ihn wohl wenig, ebenso mich weil ich gerade mehr als glücklich war. Ich lief direkt in seine Arme und drückte mich an ihn. Er lachte tonlos und ich konnte förmlich sein Lächeln spüren. »Hallo, Prinzessin.«, raunte er und löste sich sanft von mir. Ich lies ebenfalls ab und strahlte ihn förmlich an. »Hey.« Er stieß sich vom Auto ab und öffnete mir die Beifahrertür, damit ich einsteigen konnte. Das tat ich auch und anschließend setzte er sich dann auch ins Auto um loszufahren.
Sein Fahrstil war angenehm und ich lehnte mich zufrieden zurück. Zwar war das Auto klein und nicht so warm, aber dennoch war es perfekt für mich.
»Wie geht's dir?«, fragte er auf einmal und ich lachte leise. »Smalltalk? Echt jetzt?« Er lachte ebenfalls leise bevor er wieder ernst wurde. »Ich glaube du hast den Unterschied zwischen Smalltalk und Interesse nicht verstanden, Prinzessin. Also, wie geht es dir?«, fragte er wieder und schaute kurz zu mir rüber, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. »Gut, denke ich.« Er nickte zufrieden und machte dann das Radio an, was leise im Hintergrund lief. »Wo fahren wir hin?«, fragte ich ihn dann und schaute dann zu ihm rüber. Er biss sich auf die Lippe, bevor er fragte: »Was denkst du denn wo wir hingehen?«-»Weiß ich nicht. Vielleicht zu dir?«, fragte ich doch er schüttelte lächelnd seinen Kopf. »Besser.«, raunte er, schaute mich ein letztes mal durch seine Brille an und bog in eine Seitenstraße ein, bevor wir eine große Halle sahen. Die Halle, wo alles angefangen hat.
Die Halle von Rick, Ian, Paul, Fabian und Erik.
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Anonymous | Tardy FF
FanfictionVer·ạ̈n·de·rung Substantiv [die] Veränderungen können innere und äußere Ursachen haben. Entsprechend der Rolle oder Erziehung. Bei vom Menschen beeinflussbaren Veränderungen besteht oft der Wunsch, sie auf ein Ziel hin auszurichten. Ve...