why? - [chapter 29]

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Und immer wieder hob sich seine Brust, um sie wieder zu senken. Sein Herz schlug in tackt unter meinem Ohr. Mein Körper schmiegte sich an ihn und meine Arme hatten sich um seinen Bauch geschlungen. Seine große Bauarbeiterhand strich über meinen Rücken, während sein Pullover meine Tränen auffing, die ich immer noch verlor.

»Ich habe dich so vermisst.«, krächzte ich und drückte mich mehr an ihn. Mir war es gerade so egal, dass ich mich an eine sozusagen fremde Person kuschelte und ihr sagte, dass ich sie vermisst hatte. Das schöne Gefühl in meinem Bauch machte sich wieder bemerkbar und alles schien wie in einem Traum für mich zu sein. Es schien wie in meiner Vorstellung damals vor dem Kamin, als ich mir vorstellte in den Armen von Anonymous einzuschlafen.

»Warum vermisst du eine dir fremde Person, Prinzessin?«, fragte er und zog mich noch näher an sich. Ich schaute zu seinem Gesicht hoch und er zu mir runter. Seine wunderschönen Augen schauten in meine eisblauen und ein angenehmer Schauer lief meinen Rücken runter. »Warum liegst du in meinen Armen und kuschelst dich an mich?« Seine Hand hörte auf meinen Rücken zu streicheln und lag nur noch still auf diesem. Ich war wie in Trance, als ich sein wundervolles Gesicht sah, näher als ich es jemals gesehen hatte. »Warum weinst du, weil ich weg war? Warum lässt du es zu, dass ich dich vom Fenster aus immer beobachte?«, fragte er und seine Stimme wurde mit jedem Satz immer ruhiger und liebevoller. »Warum vertraust du mir? Lässt mich hier in diesem Raum mit dir liegen, ohne deine Eltern zu rufen, weil ich hier ja sozusagen eingebrochen bin.« Seine Hand, die eben noch an meinem Rücken war legte sich nun auf meine Wange. »Warum lasse ich diesen Kontakt zu dir zu?«

Sein Daumen streichelte meine Wange und sie fing an heiß zu werden und ich errötete. Die Tränen hatten aufgehört meine Wange zu zieren, aber die alte Tränenspur wurde durch seinen Daumen weggewischt. »Vielleicht ist es Schicksal.«, murmelte ich und verlor mich in den Augen von Anonymous. »Ich glaube nicht ans Schicksal.« Das war seine Antwort, bevor er sich aufraffte und die gemütliche Position löste. Er lehnte sich an die Wand, hinter dem Bett. Ich tat es ihm gleich und schaute einfach gerade aus zu den Polaroid Bildern.

»Ich schon, nur frage ich mich immer, wer das Schicksal bestimmt.« Ich sagte nichts mehr nach diesem Satz und Anonymous schien nichts erwidern zu wollen.

»Du Fotografierst gerne, stimmt's?«, fragte mich Anonymous und schaute genau auf die Bilder, die vor uns hingen. Ich nickte nur, was er wahrnahm und neben sich Griff. Meine schwarze Polaroid Kamera tauchte auf und kurzerhand ergriff Anonymous meine Hand. Vorsichtig verschränkten wir unsere Hände und er machte ein Bild. Mein Körper zog sich zusammen und meine Hand wurde warm, wegen seiner die meine wärmte. Das Gefühl war wunderschön und ich fühlte mich gut. Sehr gut sogar. Er streichelte mit dem Daumen meinen Handrücken, während er sich das Bild anschaute, wo unsere Hände drauf zu sehen waren.

»Als kleine Erinnerung.«, flüsterte er und zeigte mir das Bild.

Anonymous | Tardy FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt