Ich öffnete vorsichtig meine schweren Augenlieder, rieb über sie, steckte mich. Während ich mich streckte spürte ich einen Arm um meine Taille, der von Mary war und deshalb nicht weiter betrachtete. Ich stand vorsichtig auf, tapste ins Badezimmer und und suchte nach einem Schrank. Als ich dies fand, neben dem kleinen Waschbecken, öffnete ich diesen und suchte nach einer geschlossenen Zahnbürste, die ich dann schließlich auch fand. Ich denke Mary wird es nicht allzu sehr stören, wenn ich mir die Zahnbürste nehme, ich meine die kosten ja nur sechzig Cent um den Dreh. Ich packte sie schnell aus, klaute mir etwas Zahnpasta von ihm und putzte mir die Zähne. Ich hasste es den ekelhaften Morgengeschmack im Mund zu haben, weshalb ich mir immer -ausnahmslos immer- die Zähne putzte. Als ich schließlich fertig war lief ich wieder zurück ins Wohnzimmer um weiter ins Schlafzimmer zu laufen, als ich etwas komisches rotes sah. Leider hatte ich weder Brille noch Kontaktlinse an, weshalb ich näher zum Bett schritt und mit bedauern feststellen musste, dass es nur das Kissen war. Ich hatte mir irgendwie erhofft, dass es mein Freund war. Derjenige, den ich über alles liebte, dem mein Herz gehörte. Doch wer weiß schon wie lange es so bleiben würde, immer hin glaubte ich nicht an die Ewigkeit. Wo gab es denn schon ewige Liebe? Selbst meine Eltern, dass perfekte Paar -und perfekt war in dem Fall sogar untertrieben- hatten sich getrennt und das war alles meine Schuld.
Seufzend setzte ich mich auf das Bett und merkte, dass meine Augen schlechter geworden waren. Toll fand ich dies nicht, aber so war es nunmal, weshalb ich dringend mal zum Optiker musste. »Huh, auch schon wach?«. hörte ich eine liebevolle Stimme, weshalb mir ein Schauer über den Rücken lief. Da war der Beweis, ich brauchte dringend eine neue Brille. Ich fing an sofort zu zittern, meine Hände falteten sich ineinander,schwitzten wie verrückt. »Was willst du hier?«, brachte ich schwach raus, sah zur Seite auf den Boden. Er setzte sich hinter mich auf, legte eine Hand auf meinen Rücken, was eine Gänsehaut versuchte, doch ich schüttelte seine Hand leider ab. Ich wollte ihm nicht verfallen, so wie ich es immer tat. »Hör zu, Thaddeus. Ich habe dich überall gesucht, habe mit deinem Vater geredet, der im übrigen die ganze Zeit geweint hat und sich um dich gesorgt hat. Ich habe jede verdammte Ecke im Reichen und Armenviertel abgesucht, dich aber nicht gefunden. Wo warst du verdammt? Ich war so glücklich, als Marley mich angerufen hat. Ich wäre beinahe wahnsinnig geworden vor Sorge.«, sagte er und wurde etwas lauter als am Anfang. Er stand auf und kniete sich vor mich und sah mich mit seinen schönen Augen an, die nur mir gehörten, so egoistisch es auch klang. Ich konnte nicht verleugnen, dass ich ihn über alles liebte und mir einen Kuss stehlen wollte, doch zugeben wollte ich es nicht. »Thaddeus, hör mir zu. Ich...« Er versuchte nach den richtigen Worten zu finden, als hätte er Angst etwas falsches zu sagen. »Ich.. ich begehre dich, dass weißt du. Ich will nicht, dass du weiter sauer auf mich bist, obwohl ich dich sehr gut verstehen kann. Ja, ich bin ein Nichts in der heutigen Gesellschaft. Ich habe kein Geld, kann dir nichts schenken, schäme mich fast täglich dafür. Ich kann dich verstehen, dass du irgendwann genug von einem armseligen Idioten wie mir hast, ich meine, du kannst alles haben. Alles und jeden. Ich bin eine Lachnummer, das weiß ich. Mein einziger Stolz bist du und meine Tochter, während dein Vater mit tausenden Porschen und Häusern seinen Stolz präsentiert.« Wütend funkelte ich Anonymous an. »Scheiß Idiot. Du redest davon, dass die Reiche vollkommen bescheuert sind und das sie so arrogant sind und du es hasst, dass die Reichen alles auf materielles reduzieren, und jetzt tust du das Selbe. Du... Man, es reicht mir. Ich dachte ernsthaft, dass Liebe reicht um über unsere Verschiedenheit hinwegzusehen, doch anscheinend ja nicht, ich habe kein Bock mehr auf Diskussionen mit dir! Verschwinde!«
Es würde immer schlimmer werden, es war unvermeidbar, dass sie immer wieder im Kreis rennen würden. Zu verschieden waren sie. Ihre Charaktere, ihre Erziehung und ihre Vergangenheit.
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Anonymous | Tardy FF
FanficVer·ạ̈n·de·rung Substantiv [die] Veränderungen können innere und äußere Ursachen haben. Entsprechend der Rolle oder Erziehung. Bei vom Menschen beeinflussbaren Veränderungen besteht oft der Wunsch, sie auf ein Ziel hin auszurichten. Ve...