"Er ist dein Cousin?!" Ich drehte mich schockiert zu Ilian. Er kratzte sich verwirrt am Kopf. "Äh, ja...ihr kennt euch?", wollte Ilian wissen. Ich mochte ihn wirklich sehr gerne, aber trotzdem wollte ich ihm nicht vor die Nase werfen, dass ich mit seinem Cousin rumgemacht hatte, der nebenbei auch noch Weltstar war. Moment. Weltstar.
"Natürlich kenne ich Eric Saade!", brüllte ich voller gespielter Freude, "Er ist doch der Sänger überhaupt! Ich liebe seine Musik!" Eric schien zu verstehen, was ich vorhatte und stieg mit ein. "Danke, es macht mich sehr glücklich, wenn jemand meine Musik mag", er lächelte mich an. Verdammt, warum brachte mich dieses Lächeln jedes Mal zum Schmelzen?
Ilian starrte eine Weile zerstreut zwischen Eric und mir hin und her, fand aber schließlich doch seine Sprache wieder. "Oh, stimmt, ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass mein Cousin berühmt ist." "Ja, das hättest du vielleicht", ich versuchte, amüsiert zu wirken, was mir aber nicht wirklich gelang.
Ilian bemerkte zum Glück nichts davon. "Setz dich doch schon mal", meinte er, "Ich mach kurz den Kaffee, der Kuchen steht schon auf dem Tisch, die Teller auch, bedient euch ruhig." Damit verschwand Ilian in der Küche. Auf dem kleinen Couchtisch befand sich tatsächlich Schokokuchen. Ich nahm mir ein Stück und sank unsicher neben Eric auf das Sofa. Seine braunen Augen funkelten im trägen Licht der Lampe, während er mir beim Essen zusah.
"Ist was?" Ich wischte mir die Krümel aus den Mundwinkeln. "Nein, du siehst nur unglaublich süß aus, wenn du isst." Eric lehnte sich grinsend zurück. In meinem Inneren brauten sich Glücksgefühle auf, weil er mich als süß bezeichnet hatte, aber irgendwie fühlte es sich auch falsch an. Ich wusste, dass das komplett verrückt war, denn immerhin war ich die gewesen, die gestern mit Eric rumgeknutscht hatte anstatt ihm zu sagen, wie sehr er mich enttäuscht hatte. Ich hatte ihm gestern verziehen, aber irgendwie verspürte ich immer noch eine gewisse Wut auf Eric, die ich mir selbst nicht erklären konnte.
"An was denkst du gerade?" Eric beugte sich ein Stück zu mir. "Was? Ach, an nichts Besonderes", antwortete ich und stellte den inzwischen leeren Kuchenteller auf den Tisch. Als ich mich wieder zu Eric wendete, war sein Gesicht meinem plötzlich ganz nah. Er strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr und sah mir in die Augen. Seine Lippen kamen meinen näher und...
"Eric", hauchte ich in den winzigen Abstand, den wir noch voneinander hatten. Dann atmete ich tief durch. "Eric", sagte ich ein zweites Mal, diesmal mit festerer Stimme, "Stopp. Ich kann das nicht." Eric wich schockiert wieder zurück. "Warum nicht?", fragte er leise, fast schon flüsternd. Ich nahm all meinen Mut zusammen, um die nächsten Sätze aus meinem Hals zu befördern. Mir war klar, dass ich praktisch entwaffnet war, sobald Eric mich küsste. Und weil ich im Moment selbst nicht wusste, was ich für ihn empfand, war es wohl besser, es nicht darauf ankommen zu lassen, ihm völlig ausgeliefert zu sein.
"Hör zu", fing ich an, "Ich finde dich wirklich attraktiv, Eric. Sehr sogar. Aber ich bin noch nicht bereit für das hier zwischen uns. Wie soll ich mir sicher sein, dass du nicht wieder unter Drogen stehst und dich ein paar Tage später nicht mehr an mich erinnerst?" Ich machte eine kurze Pause, um mich zu sammeln, bevor ich fortfuhr. "Ich brauche noch Zeit, damit ich dir komplett vertrauen kann. Ich würde dir wirklich gerne jetzt schon vertrauen können, glaub mir, aber...ich kann eben noch nicht."
Eric starrte mich an. Er starrte mich einfach nur an. Sagte nichts. Nach einer Weile schloss er kurz die Augen, so als müsste er scharf nachdenken, dann öffnete er sie wieder. "Liebst du mich?", platze er heraus. "Was?" "Liebst du mich?", hackte er nochmal nach. "Ich.." Ich hatte keine Ahnung, was ich antworten sollte. Zum Glück kam in diesem Moment Ilian mit dem Kaffee.
"So, ihr zwei Hübschen", er stellte die Tassen vor uns ab, "Lasst es euch schmecken." "Danke, Ilian", vermutlich bedankte ich mich im Moment nicht nur für den Kaffee, sondern auch dafür, dass Ilian genau zum richtigen Zeitpunkt aufgetaucht war. "Bitteschön", erwiderte er.
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Radio High || Eric Saade
Fanfiction"Hey. Ich bin Eric", der Schwarzhaarige lächelte mich an. Und ich musste zugeben: Ich hatte noch nie ein so bezauberndes Lächeln gesehen. Es war schon immer Lottas Traum bei einem Radiosender zu arbeiten. Als eines Tages endlich eine Bestätigung fü...