Eine Woche später
Ich nahm aus dem Wohnzimmer die Stimmen von Lasse und Lars wahr, die ausgiebig über Fußball diskutierten, ein Sport, der mein Interesse nur mäßig weckte. Smilla schien gerade im Bad zu sein, denn das sanfte Rauschen der Dusche drang durch die Wände. Ich rappelte mich langsam auf und schlüpfte in einen warmen Pullover, da es morgens in der Wohnung meistens sehr frisch war.
Als ich das Wohnzimmer betrat, nahmen mich beide Männer nur kurz zur Kenntnis, bevor sie sich wieder dem Fußballspiel im Fernsehen widmeten, vermutlich eine Wiederholung von gestern Abend. Lasse nickte mir anerkennend zu, Lars lächelte freundlich. Die restlichen Tage auf Hawaii hatte ich mit ihm verbracht, mit Eric hatte ich kaum ein Wort gewechselt. Caleb und ich hatten uns zwar gut verstanden, jedoch hätte es sicherlich ein merkwürdiges Bild bei Eric hinterlassen, wenn ich dauerhaft mit dem Mann, wegen dem unsere Beziehung unteranderem scheiterte, herumgelaufen wäre.
Wirklich Schluss gemacht hatte Eric bisher immer noch nicht, ich war mir jedoch auch nicht wirklich sicher, ob er das jemals tun würde. Die Zeit, die er brauchte, konnte sich bis ins Unendliche ziehen.
Im Moment hatte ich wenig Zeit zu jammern, vermutlich zu meinem Vorteil. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass Lars in Stockholm studierte und sowieso in unserer Nähe wohnte, hatte ich ihm angeboten, den Rest seiner Semesterferien bei uns zu verbringen. Da Lasse und Smilla alle Hände voll zu tun hatten mit den Vorbereitungen für ihr Baby und dem ganzen Rest, musste ich mich darum kümmern, dass Lars sich wohlfühlte.
Es machte mir nichts aus, meinen Tag nach der Arbeit mit ihm zu verbringen. Wir verstanden uns blendend und es fühlte sich fast ein bisschen so an wie in unserer Schulzeit. Der einzige Nachteil - wenn man es so nennen konnte - war, dass Lars Rubensson nicht nur damals ein verdammter Mädchenschwarm gewesen war, sondern inzwischen mindestens doppelt so heiß war wie früher.
Mein Problem dabei war, dass Gefühle niemals komplett erloschen. Ich war früher so oft in Lars verknallt gewesen, es herrschte eine gewisse Angst in mir, dass sich dieses Szenario wiederholte. Nicht nur, weil ich noch an Eric hing - was leider der Fall war. Es war immerhin unmöglich, innerhalb weniger Tage über jemanden wie ihn hinwegzukommen.
Ich wollte nicht nochmal jemanden enttäuschen und schon zweimal nicht einen meiner besten Freunde aus der Schulzeit.
Beziehungsweise meiner jetzigen besten Freunde. So wie Lars und ich miteinander umgingen, konnte man tatsächlich meinen, wir wären unzertrennlich.
"Könntest du mir bitte einen Tee machen?", unterbrach mich der Mann, der meine Gedanken gerade beschäftigt hatte. "Tee? Nicht lieber Kaffee?", meinte ich zu Lars, da er unmöglich so früh am Morgen bloß einen einfach Tee trinken konnte.
"Nein, danke. Ich trinke keinen Kaffee. Pfefferminztee ist mein Doping am Morgen", der Blonde lächelte. Ich sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. "Und davon wirst du wach?"
"Ja, sogar sehr."
"Das kann ich mir nicht vorstellen", ich schüttelte wild den Kopf, wobei mein zerfallener Dutt noch mehr in sich zusammenfiel, "Aber okay, du kriegst deinen Tee." Ich ging in die Küche, schaltete den Wasserkocher ein und schmiss ebenfalls die Kaffeemaschine an. Wenige Minuten später servierte ich Lars eine Tasse Pfefferminztee und ließ mich neben ihm auf dem Sofa nieder. Er bedankte sich, war jedoch sofort wieder auf das Spiel im Fernsehen fixiert.
Nachdem ich meinen Kaffee geleert hatte, stellte ich fest, dass ich in etwa einer Stunde bei der Arbeit sein musste. Ich brachte die Tasse zurück in die Küche und erblickte Smilla frisch geduscht neben Lasse auf der Couch. Sie drückte ihm gerade einen sinnlichen Kuss auf die Lippen, als Lars mir einen hilfesuchenden Blick zuwarf.
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Radio High || Eric Saade
Fanfiction"Hey. Ich bin Eric", der Schwarzhaarige lächelte mich an. Und ich musste zugeben: Ich hatte noch nie ein so bezauberndes Lächeln gesehen. Es war schon immer Lottas Traum bei einem Radiosender zu arbeiten. Als eines Tages endlich eine Bestätigung fü...