ein paar Tage später
Der Flughafen in Honolulu war größer als ich erwartet hatte. "Bist du überrascht?", fragte Eric, als er meinen staunenden Blick bemerkte. Ich nickte. "Dann warte erstmal, bis du das Meer siehst. Komm!" Eric nahm meine Hand und zerrte mich hinter sich her, sodass ich fast über meinen Koffer stolperte. "Leute, jetzt wartet Mal!" Caleb rannte uns keuchend hinterher.
Ich glaube, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass Erics komplette Crew mit nach Hawaii gekommen war - zum Glück schliefen diese aber in einem anderen Teil des Hotels. Caleb und ich auf engem Raum miteinander, das wäre nach dieser Sache unvorstellbar gewesen.
"Wie kommen wir überhaupt zum Hotel?", wollte ich wissen. "Ich kenne jemanden, der hier wohnt und sich dazu bereiterklärt hat, uns hinzufahren. Er hat einen kleinen Bus." Caleb sah auf seine Armbanduhr. "Er ist in zehn Minuten hier. Beeilt euch!" Er wandte sich zu dem Rest um. Oskar, Lars und Emil, alle drei von den Kerlen, die für das Bühnenbild zuständig waren, inklusive Ab - und Aufbau. Dazu kamen noch Elsa, die das Catering leitete und Nova, Erics Songwriterin oder - wie er sie nannte - seine "Musikalische Inspiration".
"Ich dachte, das wird ein Urlaub?" Nova strich sich eine rote Strähne hinters Ohr. "Ja, warum?", fragte Caleb verwundert. "Weil du schon wieder so rumhetzt. Ich persönlich will mich während eines Urlaubs ja eher entspannen", antwortete Nova lächelnd. Ich kannte sie noch nicht wirklich gut, aber sie machte einen netten Eindruck auf mich.
"Du kannst entspannen so viel du willst, sobald wir im Hotel sind. Deswegen sollten wir uns jetzt beeilen, dann sind wir umso schneller da, okay?" Caleb legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie nickte, schüttelte seine Hand ab und stolzierte voraus. "Gut, dann kommt."
...
Ach. Du. Lieber. Himmel. Ich hatte noch nie ein so wunderschönes Hotelzimmer gesehen.
Während ich mich begeistert umsah, fiel mein Blick auf eine Glasfront am Ende des Raumes, die nach draußen auf eine Terrasse führte. "Darf ich rausgehen?", fragte ich Eric. Er lächelte mich an. "Natürlich, das hier gehört jetzt uns. Du darfst tun und lassen, was du willst."
Strahlend raste ich hinaus. Die Terrasse war recht groß und hatte einen kleinen Pool, in dem das Wasser strahlend blau glitzerte. Um das Gewässer herum waren ein paar Liegestühle verteilt, in einer Ecke befanden sich ein Grill und ein Esstisch. Am meisten weckte jedoch ein Ausgang mein Interesse, der am Ende der Steinwand, welche die Terrasse umschloss, hinausführte. "Wo führt das hin?" Ich drehte mich um und sah Eric an, er war mir nach draußen gefolgt. "Komm mit, ich zeige es dir", er fasste meine Hand und ging zu dem Ausgang.
Kaum hatten wir die Terrasse verlassen, standen wir auf einem kleinen Stück Strand. Um uns herum waren Palmen und Büsche, die sich bis nach ganz vorne, wo das Meer anfing, zogen. "Ist das etwa ein Privatstrand?" Fassungslos löste ich mich von Eric und lief ein paar Schritte durch den warmen Sand. "Ja. Ist zwar etwas klein, aber ich hoffe, es gefällt dir trotzdem." "Willst du mich verarschen? Das ist unglaublich!" Ich sprang auf Eric zu und schloss ihn in meine Arme. "Danke, dass du mich mitgenommen hast. Hier ist es wunderschön."
Er küsste mich auf die Stirn und hob meinen Kopf an, damit ich ihm in die Augen sah. "Hey, keine Ursache. Ohne dich wäre es hier viel zu langweilig." "Mhm, bestimmt", ich schüttelte fassungslos den Kopf, "Wie sollte es jemandem hier langweilig werden?" Eric zuckte die Schultern. "Wer weiß. Es gibt bestimmt Leute, die solchen Luxus gewohnt sind." "Solche Leute wie dich?", lachte ich. "Red keinen Unsinn! Ich bin nicht der verwöhnte Schnösel, für den du mich hältst", protestierte Eric.
"Ach, nein? Ich bitte dich", ich verdrehte die Augen, "Das hier ist Standard für dich, Eric." Der Schwarzhaarige dachte kurz nach, dann sah er mich entschlossen an. "Okay, du hast es nicht anders gewollt." Er packte mich mit einer Hand an den Kniekehlen, die andere legte er zwischen meine Schulterblätter und hob mich hoch. "Ey! Was machst du da?" Ich schlug gegen seinen Arm, damit er mich wieder hinunterließ. Keine Chance.
"Wir gehen jetzt schwimmen." Eric verfestigte seinen Griff. "Wir? Was?", ich starrte ihn verwirrt an. "Ja, wir. Wir gehen jetzt ins Meer." "Jetzt?! Wir haben doch nicht mal Badesachen an!" "Ist mir egal. Immerhin hast du mich provoziert", der Schwarzhaarige zwinkerte mir zu. Ich war vollkommen außer mir. Er verlangte doch nicht ernsthaft, dass ich in Klamotten mit ihm ins Meer sprang?
"Du kannst auch nackt baden", meinte er, als er meinen grübelnden Blick bemerkte. Ich schüttelte den Kopf und versuchte erneut, mich aus seinem Griff zu befreien. "Lass mich sofort runter, Eric!"
Zu spät.
Kaum hatte Eric seine Schritte verlangsamt, hatte er auch schon das salzige Wasser erreicht. Er ging noch ein Stück weiter und noch bevor ich handeln konnte, ließ er mich fallen, sodass ich mit einem lauten Platschen ins Meer fiel. Das Wasser war hier tief genug, damit ich mich nicht ernsthaft verletzten konnte, aber trotzdem prallte ich am Boden auf - der dank des Sandes nicht sehr hart war.
Ich riss entsetzt den Mund auf und bereute es sofort, als sich das Salzwasser zwischen meinen Zähnen verteilte. Schnell tauchte ich auf und spuckte es so gut es ging wieder aus. Eric konnte sich kaum halten vor Lachen, als ich letztendlich beleidigt im Wasser kniete und die klebrigen Klamotten von meinem Körper wegzupfte. "Jaja, lach nur", knurrte ich wütend, "Du stehst ja bloß mit den Füßen im Wasser."
Plötzlich kam mir eine Idee. Ich grinste Eric frech an, worauf er mir einen zerstreuten Blick zuwarf, und kitzelte ihn an den Kniekehlen, die gerade so vom Wasser bedeckt waren. Er knickte ein und sofort nutze ich die Chance, an seinen Füßen zu zerren. Er fiel auf den Rücken und tauchte unter - jetzt hörte ich nicht mehr auf zu kichern.
Eric tauchte hervor und schüttelte seine Haare wie ein nasser Hund. "Was sollte das?", fragte er. Ich zuckte die Schultern. "Wet - T-Shirt - Contest." "Wohl eher Rache", er zog skeptisch die Augenbrauen hoch. "Rache und Wet - T-Shirt - Contest", lachte ich. Eric rappelte sich auf und wringte sein Oberteil am unteren Ende aus. "Wahr wohl gut, dass ich etwas Weißes angezogen habe." Erst jetzt fiel mein Blick auf sein Shirt, welches wegen des Wassers durchsichtig geworden war.
Oh ja, es war gut.
"Du solltest inzwischen eigentlich an meinen tollen Körper gewöhnt sein", neckte Eric mich. "Ach, halt die Klappe." Ich verdrehte die Augen und stand seufzend auf. "Komm, jetzt sei nicht so. Schöner BH, übrigens", Eric warf einen belustigten Blick auf meine Brust. Ich sah an mir herunter.
Mist, hellgraues Top.
"Danke, finde ich auch", gab ich zurück. Wenn er schon so dämliche Kommentare abgab, musste ich genauso dämlich antworten. "Das Schwarz lässt sie größer wirken", Eric zeigte mit einer Geste, dass er von meinen Brüsten sprach. Ich ging stöhnend an ihm vorbei und schlug ihn auf den Hinterkopf. "Lass uns reingehen. Ich will aus den nassen Sachen raus." "Dagegen hab ich nichts auszusetzen." Eric folgte mir grinsend. "Und in andere rein", fügte ich zu meinem Satz hinzu.
"Schade."
"Ja, sehr bedauerlich."
"Kann ich dich irgendwie umstimmen?" Eric stand plötzlich neben mir.
"Sicherlich nicht", sagte ich entschlossen.
"Das sehe ich anders." Er drehte meinen Kopf zu sich und legte seine zarten Lippen auf meine. Wow.
Okay, vielleicht konnte er mich doch umstimmen.
Und vielleicht würde dieser Urlaub viel amüsanter werden, als ich dachte.
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Radio High || Eric Saade
Fanfiction"Hey. Ich bin Eric", der Schwarzhaarige lächelte mich an. Und ich musste zugeben: Ich hatte noch nie ein so bezauberndes Lächeln gesehen. Es war schon immer Lottas Traum bei einem Radiosender zu arbeiten. Als eines Tages endlich eine Bestätigung fü...