Ich spürte einen Tropfen auf meinem Lid. Und noch einen und noch einen. Ich erhob mich bemüht darum , dass er nicht aufwachte, aus Erics Armen. Wir waren gestern Abend auf dem Balkon eingeschlafen. Lächelnd sah ich auf Eric herab, sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig. Ich wollte ihn nicht wecken und ihn in das Zimmer zerren, allerdings konnte ich ihn auch nicht so einfach im Regen liegen lassen. Deswegen baute ich eine kleine Barriere aus Kissen und deckte ihn ordentlich zu, damit der Regen ihn nicht allzu stark erwischte.
Ich suchte den Balkon nach meinem Shirt ab, stellte allerdings stöhnend fest, dass das Massageöl umgekippt und direkt auf den weißen Stoff gelaufen war. Nachdenklich betrachtete ich das Massaker, hob allerdings schließlich mein Shirt auf und lief ins Badezimmer, um die Flecken mit Wasser zu retuschieren. Ich merkte schnell, dass es keinen Zweck hatte, die Flecken auf diese Weise aus dem Shirt zu rubbeln. Als ich wieder ins Zimmer zurückkam, lehnte Eric im Rahmen der Balkontüre und lächelte mich an. "Guten Morgen. Willst du schon gehen?" Ich zuckte die Schultern. "Weiß nicht. Hast du was Besonderes vor? Und eventuell ein Oberteil für mich?"
"Das mit dem Oberteil ließe sich machen", der Schwarzhaarige lachte, als er das ruinierte Shirt in meiner Hand entdeckte, "Und nein, ich habe nichts geplant. Aber wir könnten doch essen gehen. Frag doch mal deine Mitbewohner, ob sie Zeit haben. Geht auf's Haus." "Okay, ich frage Lasse und Smilla - unter einer Bedingung: Du zahlst nicht." "Du kommst sowieso nicht drum herum, also gib lieber gleich auf", Eric kam zu mir und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. "Ich suche ein Shirt für dich heraus."
Ich sah ihm hinterher, wie er zu seinem Kleiderschrank stolzierte. Dieser Mann war unglaublich. Schon allein die Art und Weise, wie er ging. Er war ein Individuum für sich, aber ein viel zu perfektes, als dass er nicht in die Gesellschaft passen würde. Wahrscheinlich sollte ich einfach aufhören, darüber nachzudenken, bevor ich mich noch wertloser in seiner Gegenwart fühlte.
"Hier." Eric reichte mir ein graues T-Shirt. Ich zog es über und bedankte mich mit einem Kuss auf die Wange. "Keine Ursache. Brauchst du sonst noch was?" Kopfschüttelnd ließ ich mich aufs Bett fallen. "Nein, danke. Aber du könntest dich zu mir legen." Ich klopfte neben mich auf die Matratze. Eric gehorchte und machte sich auf dem Bett breit. "Weißt du was-...", begann er einen Satz, aber stoppte abrupt wieder. "Was?", wollte ich wissen, "Was weiß ich?" Eric winkte ab. "Ach, egal. Erzähl ich dir nachher, beim Essen." Widerstrebend setzte ich mich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. "Nein. Ich will es jetzt wissen."
"Schön für dich."
"Sag es mir."
"Vergiss es."
Ich stöhnte genervt. "Was ist denn so schlimm daran?" Eric zuckte die Schultern. "Nichts. Ich will nur nicht, dass du hier vor Freude etwas kaputt machst." "Sicherlich. Weil ich ein wild gewordenes Etwas bin, dass sich nicht unter Kontrolle hat, oder was?" Der Schwarzhaarige grinste. "Naja, also im Bett ja scho-..Autsch!" Ich hatte ihm einen ordentlichen Schlag auf die Brust gegeben - verdient. "Idiot. Jetzt rück schon raus mit der Sprache." Eric richtete sich auf, um mir in die Augen sehen zu können.
"Magst du Hawaii?
"Hawaii? Ja, warum?"
"Ich wäre nächste Woche frei von Konzerten..."
"Heißt das, dass du nach Hawaii fliegen willst?" Meine Augen begannen zu strahlen. Eric nickte. "Ja, und zwar mit dir." Mein Herz machte einen Luftsprung und ich wäre am liebsten mitgesprungen, scheißegal, ob ich mir den Kopf an der Decke geschlagen hätte. "Wirklich?!" "Definitiv wirklich." "Du bist der Beste!" Ich überfiel Eric mit Küssen. Noch nie in meinem Leben war ich so glücklich darüber gewesen, in den Urlaub zu fliegen, denn ich würde zum ersten Mal mit dem Menschen, den ich liebte irgendwohin fliegen.
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Radio High || Eric Saade
Hayran Kurgu"Hey. Ich bin Eric", der Schwarzhaarige lächelte mich an. Und ich musste zugeben: Ich hatte noch nie ein so bezauberndes Lächeln gesehen. Es war schon immer Lottas Traum bei einem Radiosender zu arbeiten. Als eines Tages endlich eine Bestätigung fü...