Wir hatten die Decke auf dem Boden ausgebreitet und uns darauf hingesetzt. Ich kaute die letzten, abgekühlten Reste meiner Pommes, während Eric seine Cola leerte. Wir genossen schweigend die Aussicht auf Stockholm, die Lichter erloschen nach und nach.
Es war Viertel nach Drei, normalerweise würde ich nun schlummernd in meinem Bett liegen. Doch stattdessen saß ich mit einem Sänger auf einem Berg und aß Fast Food. Einerseits fragte ich mich ernsthaft, was ich hier tat, aber andererseits wollte ich auf keinen Fall weg.
Die Atmosphäre hier oben war unglaublich, der Vollmond strahlte auf uns hinab und tauchte das Licht in einen dämmrigen Schein. Ich sah rüber zu Eric, er wandte den Kopf zu mir. Das Mondlicht funkelte in seinen Augen und tauchte sie in ein tiefes Schwarz. Er lächelte.
"Du siehst so zufrieden aus."
"Bin ich auch", antwortete ich, "Ich habe gerade ein komplettes Menü gefressen." Glücklich grinsend schlang ich auch die letzten zwei Pommes hinunter. Eric lachte - mir war nicht bewusst gewesen, wie sehr ich dieses Lachen vermisst hatte. "Du zerstörst die ganze Atmosphäre!", beschwerte er sich empört.
"Ich mache rein gar nichts", ich ließ mich nach hinten fallen, "Ohne Witz, ich mache wirklich nichts mehr. Mein Magen ist viel zu überfüllt." Erics wundervolles Lachen erklang erneut. "Ich schließe mich dir gerne an. Rutsch mal ein bisschen."
Unbeabsichtigt hatte ich etwa zwei Drittel der Decke eingenommen und Eric in eine Ecke gedrängt. "Ups, sorry", ich rückte zur Seite, sodass er sich neben mich legen konnte. Wir blickten in den sternendurchtränkten Himmel. Ein Windstoß legte sich um unsere Körper und tränkte die ruhige Stimmung in eisige Kälte. Eric reichte mir seine Jacke, als er mein Erschaudern bemerkte.
"Nein, dann hast du nichts mehr!", protestierte ich. Er hatte mir schon einen seiner verehrten Sweater geliehen, ich konnte ihm jetzt nicht auch nicht die Jacke schnorren.
"Mir ist ja auch nicht kalt", meinte Eric schulterzuckend.
"Das sagst du jetzt nur, damit ich endlich die Jacke anziehe und meine Klappe halte."
"Da ist der große Wagen."
"Was?"
"Na, das Sternbild. Großer Wagen." Eric zeigte in den Himmel, sein Finger deutete auf eine Ansammlung von Sternen. Ich folgte diesem und entdeckte, was er meinte. "Mir ist schon klar, dass das ein Sternbild ist", antwortete ich, "Aber wie kommst du jetzt darauf?"
"Weiß nicht, ist mir einfach aufgefallen. Guck mal, da ist auch der Widder", Eric ließ seinen Finger in eine andere Richtung wandern.
"Ich bin Widder."
"Ich weiß", Erics Blick schweifte kurz zu mir. Ich musste unwillkürlich lächeln. Er kannte mein Sternzeichen. "Was bist du?", wollte ich wissen. Eric hatte im Oktober Geburtstag, doch sein Sternzeichen war mir ein Rätsel.
"Skorpion. Laut dem Partnerhoroskop ist eine Beziehung zwischen Widder und Skorpion sehr aufregend und leidenschaftlich." Eric ließ die Sterne aus seinem Blickfeld, um mich zu fixieren.
"Du liest Horoskope?", fragte ich belustigt. Eric warf mir einen warnenden Blick zu. "Das Thema ist sehr spannend. Außerdem kann man dabei auch viel über sich selbst erfahren." "Ja, genau, Eric", grinste ich, "Du hast es auch definitiv nötig, etwas über dich selbst zu lernen."
"Mein Ego ist gar nicht so groß wie du immer behauptest", Eric verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. "Stimmt, Eric", ich richtete mich auf, "Es ist noch viel größer." Der Schwarzhaarige musterte mich mürrisch. Ich streckte ihm die Zunge entgegen, als plötzlich mein Handy in der Tasche des Sweaters vibrierte. "Sorry, ich komme gleich wieder", entschuldigte ich mich. Ich ging ein paar Meter von der Decke weg und zog schließlich wieder mein Handy hervor.
Lotta, wo steckst du?
Ilian hatte geschrieben. Ich hatte vollkommen vergessen, ihm Bescheid zu geben.
Bin mit Eric unterwegs, alles in Ordnung. Mussten ein paar Dinge klären, du weißt schon...Geht's euch gut?
Die Antwort kam wenige Sekunden später.
Uns geht's bestens :D Tye ist auch schwul ;)
Meine Mundwinkel schossen begeistert in die Höhe. Ich hatte es gewusst. Schnell tippte ich eine Nachricht ein, schickte sie fröhlich ab und machte mich wieder auf den Weg zur Decke. Eric lag, die Hände unter dem Kopf, mit geschlossen Augen da. Als er mich bemerkte, klappten diese auf.
"Alles okay?"
"Es könnte nicht besser sein", ich ließ mich neben ihm nieder. Die Sterne glitzerten im dunklen Himmel, meine Lider sanken langsam.
Eric griff nach meiner Hand.
Auf meinem Gesicht leuchtete ein zufriedenes Lächeln.
Alles würde gut werden.
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Radio High || Eric Saade
Фанфик"Hey. Ich bin Eric", der Schwarzhaarige lächelte mich an. Und ich musste zugeben: Ich hatte noch nie ein so bezauberndes Lächeln gesehen. Es war schon immer Lottas Traum bei einem Radiosender zu arbeiten. Als eines Tages endlich eine Bestätigung fü...