♛Kapitel 26♛

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Vorwort!!: Wattpad hat irgendwie beim ersten Mal die Hälfte des Kapitels verschluckt. Deswegen publishe ich es jetzt nochmal, und zwar komplett. Lest einfach ab der Hälfte weiter, am Rest hat sich nichts verändert. Danke, für Euer Verständnis. ||

Die Lichtung im Wald war bereits überfüllt mit Leuten und Alkohol, was uns verriet, dass die Party schon stieg. "Kommt mit, ich stelle euch meinem Kumpel vor!" Ilian marschierte zum Ufer, dass zum Teil von Sand überzogen war. Auf einem breiten Steg befand sich die Musikanlage und sämtliche Plastikstühle, auf denen es sich großteils Grüppchen mit Snacks von dem Essens - und Getränkestand ein Stück weiter rechts des Stegs gemütlich gemacht hatten.

Wir steuerten auf den DJ zu, der voller Elan einen alten Song von den Backstreet Boys mit musikalischen Elementen, die das Pult zu bieten hatte, schmückte. "Hey, Junior!", rief Ilian. Der DJ - beziehungsweise Junior - hob seinen Kopf und winkte uns zu sich. "Hi! Cool, dich zu sehen", er gab Ilian eine High-Five, "Wie ich sehe hast du Freunde mitgebracht." "Ja, das sind Eric und Lotta." "Den Kerl kenne ich. Du bist doch Sänger, kann das sein?" Junior pustete sich eines seiner mittellangen, braunen Haare aus der Stirn. "Ja, richtig erkannt", Eric nickte. "Dann hab ich auf meiner Party wohl einen prominenten Gast", der DJ lächelte zufrieden. "Ich bin Jade", er schüttelte zuerst meine Hand, dann Erics. "Auch wenn er hier es vorzieht, mich Junior zu nennen." Er stieß Ilian in die Seite, dieser lachte.

"Amüsiert euch. Falls ihr was zu Trinken oder Essen wollt - ist gleich nebenan", Jade zeigte zu dem Stand. "Viel Spaß!" Ich nickte anerkennend und gab meinen Freunden ein Zeichen, dass ich etwas trinken wollte. "Ich bleibe noch ein bisschen hier", informierte Ilian uns. "Okay, bis dann." Eric verabschiedete sich vorerst und zog mich hinter sich her.

Wir gingen zu der aufgebauten Klapp-Bar und bestellten zwei alkoholische Cocktails, dann machten wir es uns weiter weg der Lautsprecher im Sand gemütlich. Zum Glück war die letzten Wochen gutes Wetter gewesen, weswegen der Boden trocken und auch einigermaßen sauber war. Ich setzte mich auf Erics Schoß, er platzierte die freie Hand an meiner Taille. Mit der anderen hielt er den bläulichen Cocktail fest umklammert, an dem er hin und wieder nippte. Mein Getränk schimmerte in einem dunklen Rot und schmeckte nach Blutorange, auch wenn eher der Alkohol auf meiner Zunge brannte.

Wir quatschten solange, bis unsere Gläser leer waren, trugen diese zurück zur Bar und traten schließlich auf das freie Uferstück, das als Tanzfläche diente. Eric und ich bewegten uns im Takt zu einem Song aus den aktuellen Charts und überhörten fast das "Hey", welches eine Person hinter uns brüllte. Ich wandte mich um, Caleb schlich sich in mein Blickfeld - beziehungsweise seine Brust. Mein Blick wanderte hinauf, direkt in seine Augen, die im flackernden Licht gräulich schimmerten. Er war nicht hässlich, dass konnte man nicht leugnen. "Caleb!" Eric drängte sich vor mich und umarmte seinen Manager brüderlich. "Schön, dich zu sehen." "Ich wusste nicht, dass ihr auch hier seid."

Ich trat an die beiden Männer heran. "War ja auch eine spontane Idee. Ilian hat uns heute gefragt, wahrscheinlich weißt du schon bescheid." "Ja, klar. Wo ist denn mein lieber Bruder?" Calebs Augen wanderten über die Lichtung. "Er war vorhin beim DJ, wieso?" "Will ihn begrüßen. Wir sehen uns später, ich geh ihn suchen", Caleb verabschiedete sich von uns und verschwand schließlich in der Dämmerung.

Ich sah gen Himmel. Der Mond leuchtete schwach hinter den Wolken, es war noch nicht ganz dunkel. Eric nahm meine Hand und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. "Du siehst übrigens gut aus", flüsterte er mir ins Ohr. Ich lächelte. "Danke. Du auch." "Möchtest du noch etwas trinken?" Ich nickte und sah Eric hinterher, wie er sogleich zur Bar eilte. 

...

"Lotta?! Wo bist du?", Eric kam - taumelnd - auf mich zu. Nicht nur ihn hatte der Alkohol etwas angehaucht, auch ich verspürte merkwürdige Schwingungen im Kopf. Ich lief in die Richtung des Schwarzhaarigen. Zwar fühlte ich mich genauso besoffen wie er aussah, aber weder taumelte noch lallte ich. "Ich muss..-", eine kurze Schluckaufpause, "Ich brauch ein Klo." Eric hielt die Hände über seinem Wertstück verkreuzt, er musste deutlich den Drang zurückhalten mich hier und jetzt vollzuurinieren. "Es gibt hier kein Klo! Geh in den Wald!", schrie ich ihm über die dröhnende Musik hinweg zu. "Was?" Eric brüllte und hickste gleichzeitig. Ihn anzukreischen war hoffnungslos, deswegen zerrte ich ihn hinter mir her von der Lichtung weg tiefer in den Wald hinein. Als wir schließlich hinter einem großen Busch standen, starrte Eric mich hilflos an

Ich glaube, er hatte vergessen, wie man sein Geschäft zu erledigen hatte.

"Sag mal, warum bist du eigentlich so sturzbesoffen?", wendete ich mich an ihn, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. Eric schlug sich gegen den Kopf, als wolle er auf diese Weise eine Erklärung finden. Ich hielt seine Hand fest, sodass er mir nun regungslos gegenüber stand. "Hör zu: Ich zweifle zwar daran, dass du überhaupt irgendwas von dem was ich erzähle wahrnimmst, aber ich will, dass du jetzt zu Ilians Wagen gehst und dich schlafen legst. Okay?" Eric nickte. Ich legte meine Hand auf seine Schulter. "Ruh dich aus." Der Schwarzhaarige bewegte seinen Mund auf meinen zu, doch ich drehte meinen Kopf zur Seite. Die weichen Lippen berührten meinen Wangenknochen, aber trotzdem konnte ich den Geruch von Whiskey und zu viel anderem Gesöff riechen.

Eric machte endlich Anstalten zum Wagen zu gehen, aber bevor er endgültig verschwand, beugte er sich noch einmal zu mir. "Pass auf dich auf." Ich schluckte, erstaunt über seine Worte, und blickte ihm nach, wie seine Silhouette langsam in Richtung Parkplatz taumelte.

Als ich mich wieder auf die Tanzfläche begab, wurde mir von jemandem ein Shot in die Hand gedrückt. Ohne zu überlegen kippte ich ihn hinunter und bewegte mich langsam im Takt der Musik. Der kleine Schluck Alkohol hatte extremere Auswirkungen als ich gedacht hatte - aber der Geschmack war unwiderstehlich. "Noch einen?", ein blondes Mädchen, höchstens Siebzehn, hielt mir einen Behälter voller weiterer Shots hin. "Wieso nicht", ich nahm mir ein Gefäß. Das Mädchen bedankte sich mit hoher Stimme. Ich wandte mich von ihr ab und schluckte den orangen Shot. Sowohl der süßliche Geschmack als auch der brennende Alkohol verbreiteten sich in meinem Körper. Ich vertrug wirklich viel, aber dieser Shot gab mir den Rest.

Urplötzlich fühlte ich mich so, wie Eric vorhin aussah. Ich schleppte mich zu einem Baum und hielt mich an der rauen Rinde fest. Mir wurde bewusst, dass ich nicht mehr wahrnehmen würde, was ab jetzt passierte. Meine Sinne schwanden, meine Beine verloren den Halt. Der Teil meines Kopfes, der noch nicht angegriffen war, wartete auf den Aufprall, aber es gab keinen. Stattdessen fand ich mich in zwei starken Armen wieder. "Lotta, wie viel hast du getrunken?" Calebs raue Stimme machte sich an meinem Ohr bemerkbar. "Mindestens so viel wie Eric", kicherte ich.

Phase 1 des Betrunkenseins: Alles ist lustig.

"Ich bringe dich jetzt hier weg", Calebs Griff wurde fester. "Aber ich will nicht!", lachend kämpfte ich gegen ihn an, "Ich will lieber meine Hüfte schwingen!" Ja, das meinte ich mit alles ist lustig. Der Braunhaarige reagierte gar nicht erst auf meinen Kommentar, sondern trug mich zu seinem Auto. Ich zappelte, da es mir nicht gefiel, wie ein Sack Kartoffeln über seiner Schulter zu hängen. "Lass mich runter!", wütend schlug ich gegen seinen Rücken.

Phase 2 des Betrunkenseins: Erhöhte Emotionalität.

Als er mich letztendlich runterließ, plumpste ich zu Boden und vergrub das Gesicht in meinen Händen. Während Caleb sich neben mich setzte und beruhigend einen Arm um mich legte, fing ich aus heiterem Himmel an zu heulen. "Ich mache alles falsch, Caleb!", schniefte ich. Ja, das meinte ich mit erhöhte Emotionalität. "Nein, du machst gar nichts falsch. Du sagst das nur, weil du betrunken bist", er strich über meinen verschwitzten Rücken. Ich sah auf, in das Türkis seiner Augen. "Wirklich?"

Phase 3 des Betrunkenseins:  Alles eskaliert.

"Ja, wirklich", er lächelte. Er hatte einfach nur gelächelt. Nicht mehr und nicht weniger. Und ich küsste ihn deshalb, wegen dieser unwichtigen, kleinen Geste. Anstatt mich wegzuschubsen, schlang er seine Arme um mich, stand auf und zog mich auf seine Hüften. Ich verwickelte meine Beine an seinem Rücken und genoss die sanften Küsse, die er mir auf den Hals hauchte. Er öffnete hinter sich die Autotüre und ließ sich zusammen mit mir auf die Rückbank fallen. Ich zerrte ihm mit der Linken ungeduldig das Shirt über den Kopf, strich ihm mit der anderen über die definierten Muskeln. Es wurde immer wilder, irgendwann hatte auch ich kaum noch was am Leib. An den Rest konnte und wollte ich mich nicht mehr erinnern.

Ja, das meinte ich mit alles eskaliert.

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An alle, die die vorherige, veröffentlichte Version bereits gelesen haben: sorry. Wattpad hatte wohl irgendwelche Probleme beim Updaten oder sowas.

However, hier ist jetzt das entgültige Kapitel.

Byye byye

Michaaa

Radio High || Eric SaadeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt