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Es klingelte zur letzten Stunde.
Und das Unglück stand mir heute bei. Beim Frühstück kippte ich mir Kaffee auf meine Jeans und meinem Oberteil, so dass ich mich nochmals umziehen gehen musste. Deshalb kam ich zu spät zur Mathestunde. In der Pause platzte ich in eine nicht jugendfreie Szene hinein, weil die beiden hormonengesteuerten Menschen vergessen hatten die Klokabine abzuschließen.
Mir wurde ein Ball an den Kopf geworfen. Vefluchte dreimal.
Dann lief ich heute schon zwei Mal in Menschen hinein.
Ich vergas mein Englischheft und musste es mir nochmals zurück holen. Als in diesem Moment Jayden O'Dearing aus dem Zimmer heraus kam und ich gegen ihn knallte.
Seine Brust war ein wenig hart. Aber das Beste war, dass ich auf ihn gefallen war.
Ich blinzelte zu ihm hinunter. Er hatte wunderschöne schockoladenbraunen Augen.
Seine Augen starrten direkt in meine. Sofort erhob ich mich und strich mir mein Haar aus dem Gesicht. ''Sorry'', entschuldigte ich mich.

Genervt rollte er mit den Augen und ging schweigend an mir vorbei.
Das alles war echt verwirrend.
Ich machte mich auf den Weg zum Projektunterricht, der in dem PC-Raum statt fandet.
Ich betrat den Raum, als ich schon wieder in jemanden hinein lief. Das wird zur Gewohnheit.
Meine Augen trafen die von Jayden. Zweimal am Tag?
Schweigend lief ich in den Raum zu einem Sitzplatz, ließ mich nieder und zu meinem Entsetzen folgte er mir. ''Du organisierst mit den Herbstball?''
Er setzte sich links von mir hin und warf seine Tasche zwischen uns hin. ''Wurde gezwungen'', war seine Antwort bevor er sich seinem Handy widmete.

Ein paar Minuten später trat auch schon Mrs. Hobbs und Mrs. Leigh in den Raum.
Wir setzten uns in einen Stuhlkreis. Gerade mal 8 Schüler waren wir und die beiden Lehrerinnen.
Dann stellten wir uns vor und lernten uns kurz kennen.
Darauf dolgte, dass wir Zweiteams bildeten und zu meinem Glück landete ich mit Jayden in eins.
Er war sichtlich von dem ganzen genervt.
Jayden und mir wurde das Konzept übertragen und mit Milla sowie ihre Partnerin Jessica arbeiten daran, wie die Turnhalle verschönert werden konnte.
Während wir daran arbeiteten, blieb Jayden stumm und tippte auf seinem Handy herum.
''Jayden O'Dearing hier wird nicht mit dem Handy herum gespielt!'', war ihre klare Ansage und breite ihre Hand vor ihr aus. ''Ach, Mrs. Hobbs ihr Charme zur Mittagsstunde wird immer bescheidener'', spielte er höflich und ignorierte ihre Aufforderung. Bis sie ihm es aus der Hand nahm und ihrer Tasche verstaute. ''Sie können es sich am Ende des Tages bei mir abholen. Und jetzt arbeiten sie!''
Dann ging sie davon.

Ich kicherte. ''Was ist so lustig, Swan?'', fuhr er mich an.
Mit einem amüsanten Gesichtsausdruck wandte ich mir wieder meine Arbeit zu und zeichnete den Plan zu Ende. Bis eine kleine Papierkugel vor mir landete. Fragend sah ich zu Jayden, der sein Gesicht mit seiner Hand abstützte und mich beobachtete.
Anschließend folgte weitere Papierkugeln bis mir eine fast ins Auge fiel. Wütend erhob ich mich, so dass mein Stuhl zu Boden fiel. Er zuckte leicht zusammen. Mit der Wahrscheinlichkeit das er dachte, dass ich nicht so ausrasten würde.
''Lass diese Kinderleien! Du bist verdammte sechszehn und keine sechs mehr!'', fuhr ich ihn laut an und hob meinen Stuhl vom Boden auf. ''Siebzehn'', verbesserte er mich grinsend.
Ich atmete einmal ein und aus um runter zu kommen.
''Warum wurdest du gezwungen hier zu sein?'', fing ich ein Gespräch an, als ich mich wieder hinsetzte. ''Hab Mist gebaut''
Und mehr kam auch nicht von ihm. Smaltalk war wohl nicht seine Stärke.
Dann konzentrierte ich mich wieder auf meine Skizze.
Ein paar Minuten später war ich fertig geworden bevor ich einen leichten Windzug an meinem Nacken spürte. Schlagartig sah ich über meine Schulter und blickte in die schokobraunen Augen von Jayden.
Er pustete in mein Gesicht. Sein wohler Atem von Minze nahm ich auf.
''Keine schlechte Skizze'' Etwas skeptisch schaute ich ihn an und ging an ihm vorbei. ''Danke''
Ich merkte, dass er mir folgte. Als ich es abgegeben hatte, war die Stunde auch schon zu Ende.

''Rose! Warte!'', rief er mir hinter her als ich das Schulgebäude verlassen hatte.
''Du bist echt schnell für ein Mädchen'', sagte er und brauchte einige Sekunden zum atmen.
''Für ein Mädchen?''
''Sorry. War nicht so gemeint'', entschuldigte er sich sofort.
Ich schulterte meine Tasche. ''Was willst du?'', wollte ich wissen.
Eigentlich wollte ich so schnell von ihm weg und zu Matt. Mir war wieder eingefallen, dass ich unser Treffen völlig vergessen hatte. An meisten nach der Sache mit Noah.
''Du zeichnest echt gut. Ich wollte dich fragen, ob du die Flyers zum Fottballspiel am Freitag zeichnen würdest? Der Coach sucht schon lange nach einem. Aber war keiner so gut wie du''
In mir stieß die Röte ins Gesicht. Das war echt mal ein nettes Kompliment von Jayden O'Dearing.
Verlegen strich ich mir eine Haarsträhne beiseite. ''Es war nur eine Skizze''
''Überleg es dir'', behaarte er. Nickend stimmte ich zu.
Ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Ich brachte ihn zum Lächeln?
Jetzt lächelte ich auch. ''O'Dearing lächelt wegen mir? Ein Phänomen''

Leise lachte er. ''Nicht schlecht, Swan. Aber das Gleiche könnte ich auch bei dir sagen'', sagte er und deutete mit seinem Zeigefinger auf mein Lächeln.
''Tja. Bei deinen Komplimenten kann man nicht anders'', entgegnete ich ihm.
''Oh, eins hab ich heute noch auf dem Lager''
Er machte einen Schritt auf mich zu und flüsterte er mir ins Ohr: ''Du siehst wunderschön aus.''
Dann ging er grinsend davon. Sprachlos stand ich hier.
Jayden O'Dearing konnte nett sein und nicht mal ein Arsch sein. Das hätte ich nie gedacht.
Wie er sich immer aufführt, dachte ich das er ein absoluter Arsch sei. Aber wie man sich täuschen kann. Ich schweifte meinen Blick und sah nach einer langen Zeit Daniel wieder.
''Daniel!'', rief ich ihn. Er blieb stehen und schaute um sich bis sein Blick bei mir stehen blieb.
Ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus.

Schnell lief ich zu ihm. ''Hallo'', begrüßter er mich und umarmte mich rasch.
''Lange nicht mehr gesehen, Daniel'', erwiderte ich und ging neben ihm her. ''Stimmt''
Dann blieb es für einen Moment still. Schweigsam gingen wir nebeneinander her.
Von der Seite aus musterte ich ihn. Schwarze Chucks, dunkel blaue Jeans, ein schlichtes Shirt und eine Jacke. Allgemein top gepflegt. Selbst sein Haar fiel mal nicht in sein Gesicht.
''Am Wochenende hat Mom Geburtstag. Kommst du?'', sagte er.
''Klar. Sie ist meine Patentante''
''Dann lass uns am Vormittag ein Geschenk kaufen gehen. Habe selbst keins''
Ich stimmte zu und wir verbrachten den Rest des Tages zusammen.





Together  BrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt