Epilog

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Epilog

Charles Brown

Ich ließ meinen Blick über den Garten schweifen. Überall standen Leute, die sich unterhielten, lachten, aßen und tranken. Ich lächelte und suchte meine Töchter, die trotz des Herbstanfangs beschlossen hatten, eine Gartenfeier zu veranstalten. Dabei war zugegebenermaßen das Wetter nicht so herbstlich. Die Sonne knallt vom Himmel und es war einer der wärmsten Tage seit langem. Also die perfekte Voraussetzung für eine Gartenparty. Wäre es nur ein bisschen wärmer, könnte man auch gut den Pool aufmachen und Bikinis und Badehosen verteilen. Das einzige Problem: Wir hatten keinen Pool.

Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte das Bild eines Pooles in unserem winzigen Garten loszuwerden, bevor Amy mich am Arm packte. „Dad, ich habe dir noch gar nicht Niall vorgestellt. Also. Dad, das ist Niall, mein bester Freund aus Irland und Niall, das ist mein Dad." „Hey!", ich reichte dem blonden Jungen meine Hand und musterte ihn von oben bis unten. War es nicht auch meine Aufgabe als Vater meine Tochter vor irgendwelchen Jungs zu beschützen? So vertrauenserweckend fand ich Niall, den „besten Freund meiner Tochter aus Irland" dann doch nicht.

Amy hatte wohl meinen Blick gemerkt und stieß mir in die Seite. „Hey, wir kennen uns schon unser ganzes Leben lang!" Sie lachte und ich zog meine Mundwinkel ebenfalls nach oben. „Na dann!" Hoffentlich hatte Phillip seinen Job als Vater gut gemacht und Niall aufs gründliche getestet. Ich wollte nicht, dass ein Junge meiner Tochter das Herz brach. Amys irischen Teil der Familie hatte ich schon kennengelernt und ich konnte sie auch gut verstehen, dass sie die Leute sehr gern hatte. Sie waren alle sehr freundlich zu mir gewesen und hatten auch viel aus Amys Kindheit erzählt.

Aber auch Perries Familie war sehr nett. Gegen Perries Willen hatte ich sie zu unserer Feier eingeladen. Doch Perrie selbst hatte noch kein Wort mit ihnen gewechselt. Ich konnte sie verstehen, aber ich hatte auch von ihren Adoptiveltern erfahren, dass sie sich Vorwürfe machten. Sie liebten Perrie wie eine eigene Tochter und konnten es fast nicht ertragen, dass sie nicht mit ihnen sprach. Vielleicht würde sich das ändern. Vielleicht aber auch nicht.

Die beiden waren eben sehr unterschiedlich. Amy liebte ihre Adoptivfamilie und hatte ihnen verzeihen können. Perrie eben nicht. Vielleicht könnte sie es eines Tages. Bis dahin würde ich natürlich immer auf sie aufpassen. Genauso wie auf Amy.

Es war jetzt schon ein paar Monate her, seit dem meine beiden Töchter vor meiner Türe gestanden hatten. Na ja, um genau zu sein waren es inzwischen zwei Monate, drei Wochen und ein Tag. Ja, ich zählte die Tage. Aber das auch nur, weil jeder Tag, den ich mit den beiden verbrachte, mir so viel brachte. Ich liebte die beiden. Sie waren mein Fleisch und Blut und so seltsam es sich anhörte. Sie war auch das einzige, was ich von Joanna hatte.

Natürlich war ich im ersten Moment als ich die beiden gesehen hatte erschrocken gewesen. Wie reagierte man wenn man erfuhr, dass man zwei Töchter hatte. Und zwar keine Babys. Teenager. Ich war zuerst ziemlich geschockt gewesen, doch es gab keinen Zweifel. Die beiden sahen aus wie zweite Joannas. Und das schockte mich ziemlich. Jo war schon immer die einzige gewesen, von der ich geglaubt hatte, dass ich sie wirklich liebte. Niemand kam an sie heran. Joanna war die Liebe meines Lebens und daran konnte auch niemand etwas ändern.

Doch trotz ihrer Ähnlichkeit zu ihrer Mutter, konnte ich in ihnen auch ein Stück von mir erkennen. Immerhin kannte ich mich selbst ziemlich gut. Und an jedem Tag, an dem ich die beiden sah, fiel mir mehr auf, was uns verband und in was wir uns ähnlich waren. Ich hatte eine wunderbare Zeit mit den beiden. Ich versuchte sie so zu behandeln, wie ich es für richtig hielt. Denn es gab nun mal keinen Guide, der mir alles erklären konnte. Aber anscheinend machte ich alles richtig, denn meine beiden Töchter, ließen mich nicht los. Nicht wie so viele andere Menschen, nach dem sie erfuhren, wie ich so drauf war.

Wie das war? Ich war seit Jo's Tod sehr einsam und ich trauerte ihr immer noch nach. Viele Leute konnten das nicht verstehen und hatten sich von mir abgewandt, doch meine Töchter konnten mich wahrscheinlich so gut verstehen, wie kein anderer. Ich war auch nach London gezogen. Ein kleines Haus in der Vorstadt konnte ich nun mein Eigentum nennen. Meine beiden Mädchen wohnten mal bei mir, dann bei Jesy, ihrer Managerin und Amy wohnte auch manchmal bei ihrer Familie in Irland. In der Theorie, leider war es ein bisschen schwer, da die beiden mit ihrer Karriere sehr beschäftigt waren. Ich war sehr stolz auf meine beiden Töchter. Sie hatten so viel erreicht. Ohne mich und in der kommenden Zeit würden sie noch so viel mehr erreichen. Und das hoffentlich mit mir zusammen. Ich würde sie unterstützen, bei allem was kommen würde.

*Words 808




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