15. Kapitel - Von einer Torte und einem sagenhaften Angebot

788 75 6
                                    

15. Kapitel - Von einer Torte und einem sagenhaften Angebot

Amy

Am Nachmittag standen alle um das Kuchenbuffet herum und als das Brautpaar die Torte anschnitt klatschten alle laut. Auch ich klatschte und stelle mich dann gleich in die Schlange, um mir auch ein Stück Kuchen zu holen. Fast war ich schon an der Hochzeitstorte, da stellte Niall sich neben mich. „Gut gemacht!", er grinste. „Ich darf mich doch zu dir stellen, oder?" Ich nickte, jedoch räusperte sich jemand hinter uns. „Stell die doch bitte hinten an, wir warten alle schon länger!" Niall zog seine Augenbrauen hoch und ich meinte in seinem Gesicht zu sehen, was er dachte. „Zicke!" Jedoch nickte er und flüsterte mir kurz ins Ohr:  „Bring mir ein Stück mit!", bevor er wegging. Ich grinste und nickte. Typisch Niall, er konnte nie lange auf sein geliebtes Essen warten.

Als ich wenig später mit zwei Tellern Hochzeitstorte durch die Leute lief, wurde ich am Arm festgehalten. Es war Denise Mutter, die mich freundlich anlächelte. „Du kannst wunderschön singen, Amy. Das wusste ich ja gar nicht!" Verlegen lächelte ich und bedankte mich bei ihr. Such sie lächelte freundlich. „Du und Niall seid ein schönes Paar!" „Oh, wir sind kein Paar!", erwiderte ich schnell. „Wir sind nur gute Freunde!" „Nein, das glaube ich jetzt nicht, ich hätte schwören können, dass ihr zusammen seid!" Ich lächelte sie sanft an. „Nein, wir kennen uns nur schon so lange, aber ein Paar sind wir nicht!" „Das ist schade!", ihr Bedauern war wohl echt, aber als sie mich kurz darauf wieder ansah, war die Enttäuschung in ihren Augen einem Funkeln gewichen. „Aber wenn du mal Hilfe mit einem Jungen brauchst oder so, dann melde dich bei mir!" Ich nickte leicht und deutete dann mit meinem Kopf auf die Teller. „Ich muss dann mal weiter. Tortenausliefern!" Ich grinste sie an und lief dann weiter durch die Menge. Ich und Niall ein Paar, Oh Gott, das war ja mal lächerlich, wie konnte man nur so etwas denken? Und ich würde nie zu einer Frau gehen, die ich kaum kannte und sie um Hilfe bei einem Jungen fragen, nie!

Ich stellte die Torte bei Niall ab, welcher sich gleich darauf stürzte und wollte mich endlich an meinen eigenen Platz setzten, doch ich wurde wieder aufgehalten. Dieses Mal von der Braut höchstpersönlich. „Amy, das war einfach wunderschön!", selig lächelte sie mich an. „Danke, das ist so schön! Freut mich, wenn es dir gefallen hat!" Ich war wirklich froh, dass es ihr gefallen hatte, schließlich wusste ich, welche Bedeutung das Lied für sie und Greg hatte, es war nämlich „ihr" Lied und hatte auch ein bisschen Angst gehabt, dass es ihr nicht gefallen würde, wenn ich den Text ändern würde, aber diese Angst hatte sich in Luft aufgelöst, schon als ich gesungen hatte und das Strahlen in ihren Augen gesehen hatte.

„Denise, wir wollen jetzt die Fotos machen!", hinter Denise war ihre beste Freundin aufgetaucht, die ich bis jetzt noch gar nicht kennen gelernt hatte. „Hey, ich bin Jesy!", freundlich reichte sie mir die Hand. „Freut mich dich kennenzulernen, das wollte ich schon so lange!" Verwundert sah ich sie an. „Ich habe deine Videos gesehen und ich muss sagen, dass du wirklich wunderschön singen kannst und auch deine eigenen Lieder!" Sie formte einen Luft Kuss. „Perfekt!" „Öhm...danke!?", ich wusste nicht so recht, was ich antworten sollte, auf so viel Lob und das auch noch von einem Erwachsenen, den ich nicht kannte. Es war natürlich etwas anderes, wenn man von fremden Leuten gelobt wurden, da zum Beispiel die eigenen Eltern einen immer lobten, das war ja fast sowas wie deren Job. „Jesy ist Talentscout!", warf Denise ein. „Sie sucht neue Talente und ich habe ihr gesagt, dass sie deine Videos unbedingt mal ansehen soll und et voilá, sie liebt dich, oder?" „Natürlich!", Jesy nickte wild. „Ich würde dir anbieten mal mit mir ins Label nach London zu kommen, was denkst du darüber?" Ich war um ehrlich zu sein, ziemlich erstaunt. Die Worte mussten sich erstmal setzten, dann nickte ich leicht und schüttelte dann wieder meinen Kopf. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. „Du kannst es dir auch überlegen. Hier ist auf jeden Fall die Visitenkarte!" Jesy drückte mir ein Kärtchen in die Hand und packte Denise dann am Arm. „Wir telefonieren nochmal Amy, ja? Ruf mich doch morgen an, ich bleibe bis zum nächsten Wochenende hier in Mullingar. Wir können ja mal einen Kaffee trinken gehen? Und du Denny, hopp hopp, jetzt kommen die Fotos!"

Völlig geschockt sah ich den beiden hinterher. Ein Label, das ich besuchen sollte? In London? Ich war, so arm es sich anhörte, noch nie aus Irland heraus gekommen, weil meine Mutter immer hauptsächlich in den Ferien arbeiten musste. Vielleicht konnte ich meine eigene Musik produzieren, meine größte Liebe mit anderen Menschen teilen?  Ich blickte auf die Visitenkarte und las den Namen des Labels und dann den Namen, der mit Telefonnummer und E-Mail –Adresse neben dem Logo eines der berühmtesten Managements - StarManagement - stand. Jessica Louise Nelson. Das war doch jetzt ein Scherz, oder? War Denise beste Freundin wirklich eine der bekanntesten Talentscouts überhaupt?

Heutige Frage des Kapitels ist: Was für Kuchen/Torte/Cupcake mögt ihr am Liebsten (Sorrte?) ?


SchwesterherzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt