20. Kapitel - Von Doppeldeckerbusfahreren und Heiserkeit
Perrie
Nachdem wir Change your life aufgenommen hatten und sonst noch ein bisschen mit Jesy geredet hatten, hatte sie uns entlassen und nun liefen wir aufgeregt nebeneinander her. Pat hatte beschlossen ins Hotel zurückzufahren um ein Fußballspiel anzuschauen und dadurch konnten wir einen Mädels Nachmittag machen konnten und das hatten wir auch vor. Zuerst wollten wir mit einem roten Doppeldeckerbus fahren und danach noch ein bisschen shoppen gehen. Die anderen wollten auch noch Souvenirs besorgen. Für ihre Eltern. Das fiel bei mir 100 prozentig weg. Diese Verräter würden nie im Leben was von mir bekommen. „Leute, wenn wir uns beeilen bekommen wir den Bus da vorne noch!" Bella stieß mir in die Seite. „Los du Faule, lauf!" Mit diesen Worten lief sie los und Ana folgte ihr. Ich sah den beiden nur hinterher, bis auch Laura loslief. „Komm schon Perrie!" Schließlich setzte auch ich mich in Bewegung und kam natürlich als letzte am Bus an. Zusammen steigen wir vorne ein und ich musste mich gleich wieder wegdrehen, da der Busfahrer meiner Meinung nach etwas komisch aussah. Er war sehr beleibt, was natürlich kein Grund war, sich über ihn lustig zu machen, aber als ob er die Lästermäuler gerade auf sich hinziehen wollte hatte er seine Haare schwarz gefärbt und sie zu allem Überfluss über seine Glatze gelegt. Kopfschüttelnd sah ich auf die verglaste Wand durch die man die anderen Passagiere sehen konnte und in der sich auch der Busfahrer spiegelte, der mit Ana redete. Der Schnäuzer in seinem Gesicht machte das Desaster auch nicht besser, stellte ich grinsend fest. „Ok, gehen wir nach oben?", fragend sah Laura die anderen beiden an. Aufgeregt nickten sie, während ich skeptisch aus dem Fenster schaute. Die Sonne schien gewaltig und ich hatte mich nicht mit Sonnencreme eingecremt. Wenn ich mich jetzt nach oben setzten würde, wäre meine Haut morgen knallrot. „Ich bleibe unten, ich will keinen Sonnenbrand bekommen!", erklärte ich meinen Freundinnen, die daraufhin verständnisvoll nickten. „Ich kann bei dir bleiben!", meinte Ana und während die anderen beiden nach oben gingen suchten wir uns einen Platz in der Mitte des Buses.
Nach zwei unendlos erscheinenden Stunden, die wir mit Busfahren, Souvenirs kaufen und wieder Busfahren verbracht hatten, kamen wir endlich im Hotel an, wo ich mich sofort auf mein Bett legte. Ich war komischerweise völlig fertig von dem Tag und bemerkte auch, dass mein Hals beim Schlucken wehtat. Das war alles andere als gut und ich hatte schreckliche Angst, dass ich krank werden würde, gerade jetzt, wenn wir DIE Chance hatten endlich ein Lied aufzunehmen und es zu veröffentlichen. Ich griff nach dem Telefon und bestellte beim Zimmerservice einen Tee. Lieber war ich vorsichtig und fing jetzt schon an meinem Hals etwas Gutes zu tun, als dann drei Tage oder so nicht sprechen zu können. Ich war leider für sowas richtig anfällig und es war mir schon zu oft passiert. Aber noch nie in so einer, für die Band wichtigen, Situation.
Mit dem Tee, den eine junge Frau mir gebracht hatte machte ich mich auf dem Bett gemütlich und holte meinen Laptop heraus, den ich für alle Fälle mitgebracht hatte und mit dem ich, um ehrlich zu sein, jeden Tag nach Amy suchte. Ich hoffte jeden Tag aufs Neue, dass es ein neues Video von ihr gab, oder dass es Neuigkeiten von ihr gab. Das schon seit ein paar Tagen kein neues Video mehr von ihr gekommen war, konnte ich mir damit erklären, dass sie wohl auch gerade in London war, zu mindestens konnte ich es mir so erklären, dass Jesy mich mit einer Amy verwechselt hatte. Wer konnte das außer meiner Zwillingsschwester schon sein? Es reichte schon bei YouTube „Amy" einzugeben und es wurden mir sämtliche Videos angezeigt, die mit ihr zu tun hatten und ganz oben war ein Neues Video. „Q&A with Amy", verkündete es und sofort klickte ich darauf. Ungeduldig wartete ich, bis die Werbung vorbei war und schaute dann wie gebannt auf den Bildschirm.
„Hey Leute, ich bin's wieder!", ein Mädchen mit bunt gefärbten Haaren winkte in die Kamera. Und neben ihr saß Amy. Grinsend nahm ich meine Hand von der Maus und nahm meine Teetasse in die Hand, um das Video in aller Ruhe anzuschauen.
Während des ganzen Videos saß ich irre grinsend vor dem Bildschirm und war voller Freude, dass ich etwas mehr über meine Zwillingsschwester erfuhr. Sie war wirklich gerade in London und kam eigentlich aus Irland, was ich wirklich cool fande. Auch war sie wahnsinnig talentiert, wie ich fande. Sie hatte schon mehrere Lieder geschrieben und ich war irgendwie total stolz, dass ich so eine Schwester hatte. Was komisch war, da ich sie ja nicht mal kannte. „Pezz, was grinst du so?", Laura kam neben mich aufs Bett und schaute auch auf den Bildschirm. „Amy also?", sie grinste. „Dir ist schon klar, dass es sein kann, dass wir sie bald vielleicht treffe?" Ich nickte. „Ja, ich freue mich schon voll!", doch aus meinem Mund kamen keine Laute, ich formte nur die Worte mit meinen Lippen, als ich nochmal versuchte anzusetzen kam ein Krächzen aus meinem Hals. Ich schluckte und versuchte es noch einmal, doch es kam nichts. Verzweifelt schaute ich Laura an, die mich besorgt anschaute. „Stimme weg?" Ich nickte verzweifelt und merkte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Das konnte doch jetzt nicht sein. Ich wollte nicht krank sein, ich musste singen, mich beim Label vorstellen. Jesy wollte und morgen verschiedenen Leuten vorstellen. Ich konnte jetzt nicht meine Stimme verlieren. Das war der ungünstigste Zeitpunkt überhaupt.
Doch tun konnte ich dagegen nichts. Laura half mir sofort, indem sie noch mehr Tee kommen ließ, Pat in die Apotheke schickte und einen Block holte, mit dem ich wenigstens kommunizieren konnte. Doch helfen tat es nicht. Ich musste mich damit abfinden, morgen nicht zum Label gehen zu können.
Frage des Kapitels: Halbvoll oder Halbleer?
Widmung: @strandfee_1D, meine Schwester. Es freut mich voll, dass du meine beiden Geschichten liest und, was aber nicht nur für dich gilt (sorry :) ), dass die Geschichten mit so vielen anderen richtig tollen Geschichten auf einer Leseliste stehen, das macht mich soooo stolz!
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Schwesterherzen
Fiksi PenggemarZwei Schwestern, die sich nie kennengelernt haben, sie sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, sie leben nicht einmal im selben Land. Doch trotzdem verbindet sie etwas, natürlich ihre leiblichen Eltern und die Liebe zur Musik. Beide lieben sie, d...