7. Kapitel - Von einer verspäteten Freundin und einem YouTube Channel
Amy
Gelangweilt drehte ich meinen Schreibtischstuhl hin und her. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, bis Lil kam. Wir kannten uns jetzt seit gut einer Woche und heute Morgen hatte sie sich bei mir daheim eingeladen. Doch die Zeit rumzuschlagen, bis sie kam war ziemlich anstrengend, ich war nämlich ziemlich aufgeregt, da außer Niall niemand in meinem Alter in den letzten Jahren bei mir gewesen war. Ich war schon ein ziemlicher Einzelgänger. Aber auch das hatte sich verändert, seit ich Lil kannte. Immer öfter stand ich jetzt auch zusammen mit ihr in einer Gruppe von anderen aus unserer Klasse, auch wenn ich zu den Gesprächen nicht viel beitrug, ich war dabei.
Von meinem Schreibtischstuhl hatte ich inzwischen zum Klavierhocker gewechselt, der logischerweise vor dem Klavier stand. Das Klavier hatte ich vor einem Jahr zum Geburtstag bekommen, nachdem ich meinen Eltern mitgeteilt hatte, dass es das alte Keyboard von meinem Cousin nicht mehr tat. Das Klavier war ursprünglich braun gewesen, aber war weiß angemalt worden und darauf hatte meine Mutter in ziemlicher Kleinarbeit Blümchen gemalt. Ich mochte das Klavier, nicht nur aus dem Grund, da man mit ihm wunderschön spielen konnte sondern auch daher, dass es einfach wunderbar in mein Zimmer passte und irgendwie meine Persönlichkeit wiederspiegelte.
Ich spielte ein paar Noten und blickte dann auf die Uhr, die an der Wand hing. Viertel nach drei. Wo blieb Lil denn? Hatte sie etwa doch keine Lust mich zu besuchen? Verdenken könnte ich es ihr nicht, aber trotzdem sie war doch die, die sich unbedingt mit mir hatte treffen wollen. Ich stand wieder auf und lief aus meinem Zimmer um mich ans Fenster zu stellen, welches zur Straße hinausführte. Draußen war es ziemlich nebelig. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie noch nicht da war.
Ich ließ mich an der Wand hinunterrutschen und starrte auf meine Zimmertür, die mir jetzt genau gegenüber lag. Doch ich schreckte sofort wieder auf, als ich ein lautes Poltern hörte. Als erste blickte ich aus dem Fenster, doch es war nichts zu sehen. Dann wurde es mir klar. Schleunigst lief ich in mein Zimmer und sah auf meinen Balkon, auf dem Niall stand. Schnell riss ich die Tür auf und er stolperte hinein. „Alter ist es draußen kalt!", war sein einziger Kommentar, bevor er sich auf mein Sofa hockte. Ich nickte und machte Anstalten die Türe wieder zu schließen, da es wirklich kalt hereinkam, aber er packte mich an der Hand. „Stopp, ich muss wissen, wann es klingelt, ich erwarte nämlich jemand..." Ich wusste ganz genau, wer „jemand" war, aber kaute darauf nicht herum. Ich war nur froh, dass er nicht mehr lang und breit von ihm in meiner Gegenwart redete. „Weißt du, er wollte schon vor einer halben Stunde kommen, wir wollten zusammen das Spiel anschauen, aber wenn er meint sich verspäten zu müssen?" „Kenn ich!", warf ich ein, ganz genau in dem Moment, als es an der Haustür klingelte. „Niall, ich muss dich jetzt leider rausschmeißen, ich habe Besuch!" „Du!", er lachte. „Nie im Leben." „Haha, sehr witzig, das ist wirklich für mich also: Adios Amigo!" Ich schubste ihn aus der Tür und verschloss sie hinter ihm, dann rannte ich die Treppen hinunter.
Es war wirklich endlich Lil gewesen, die vor unserer Tür gestanden hatte. Mit einer roten Nase, die sich fürchterlich mit ihren Haaren biss und einem leichten Rauchgeruch. „Weißt du, wen ich gerade getroffen habe?" Ich schüttelte meinen Kopf. „Zayn!" „Toll!2, gab ich leise von mir. „Ja, und weißt du, deshalb bin ich auch so spät, wir haben uns so lange unterhalten, dass ich die Zeit vergessen habe, das tut mir so wahnsinnig leid!" „Schon in Ordnung!", ich nickte und setzte mich auf meinen Klavierhocker. „Ups, du kannst ihn ja nicht leiden!", fiel es ihr wohl wieder ein und sie sah mich tröstend an. „Sorry!" „Kein Ding!", ich winkte ab und sie spracjh weiter. „Wir wollten uns doch einen Plan überlegen, ihm zu zeigen, dass er überhaupt keinen Grund hat über dich hinweg zu sehen, oder etwa nicht?" „Doch, das wollten wir!", meinte ich leise, aber nicht sicher, wie das funktionieren sollte.
„Also..." Auf der Suche nach irgendetwas ließ Lil ihren Blick durch mein Zimmer schweifen. „Was hast du denn so Besonderes?" Ich zuckte mit den Schultern, als meine Mutter von unten rief. „Ich hole schnell die Heiße Schokolade und solange kannst du dich ja umschauen, einverstanden?" Sie nickte und ich lief schnell ins Erdgeschoss, wo ich meiner Mutter ihre Heiße Schokolade samt selbstgemachten Apfelpfannkuchen aus der Hand nahm. Der Weg nach oben verlief etwas langsamer, da ich nichts verschütten wollte, aber letztendlich war ich wieder in meinem Zimmer, wo ich das Tablett auf meinem Schreibtisch abstellte. „Und, hast du was gefunden?" Ich blickte zum Sofa, jedoch war Lil nicht mehr dort, sie saß jetzt vor meinem Klavier. „Hey Amy, ich kenne dieses Lied gar nicht?" Sie wedelte mit drei Blättern vor meiner Nase herum. „Little me? Ich finde, dass sich der Text voll toll anhört!" Ich lächelte sie an. „Danke, das habe ich geschrieben." „Was? Du?" Aufgeregt hüpfte sie vom Klavierhocker und umarmte mich. „Kannst du mir das mal vorspielen?" „Ich weiß nicht, eigentlich wollte ich das..." „Sorry, ich meinte: Du MUSST mir das vorspielen, ohne Wiederrede jetzt!" Seufzend setzte ich mich auf den Hocker und fing an ihr das Lied vorzuspielen.
Ich habe beshclossen euch jetzt am Ende des Kapitels auch immer eine "Frage" zu stellen, da ich euch besser kennenlernen möchte :)
Also: Bus oder Bahn fahren oder gefahren werden bzw. selber fahren?
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Schwesterherzen
FanfictionZwei Schwestern, die sich nie kennengelernt haben, sie sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, sie leben nicht einmal im selben Land. Doch trotzdem verbindet sie etwas, natürlich ihre leiblichen Eltern und die Liebe zur Musik. Beide lieben sie, d...