39.Kapitel - Von Vorfreude und einem Taxi
Amy
Die Zeit nachdem ich erfahren hatte, dass meine leibliche Mutter tot war, war schwer. Ich wusste selbst nicht, was es war. Immerhin kannte ich diese Frau nicht. Aber sie war meine Mutter, meine leibliche und da war doch dann eine gewisse Bindung da, oder? Immer lief ich mit dem Gedanken daran herum und versuchte meine Tränen nur dann herauszulassen, wenn ich alleine war. Ich hasste es zu weinen, wenn andere Menschen in der Näher waren. Ich musste versuchen immer ein Lächeln im Gesicht zu tragen. Vor allem während den vielen Terminen, die mich nun heimsuchten. Doch ganz verdrängen konnte ich es dann doch nicht.
Deshalb war ich froh, dass Jesy, die nun meine Managerin war, genauso wie die von Lepa, uns mitteilte, dass wir einen Song zusammen aufnehmen würden. Dass würde heißen, dass nicht mehr die ganze Aufmerksamkeit auf mir lag und dass ich mich auch mal zurückziehen konnte. Schon jetzt merkte ich, dass das Leben im Rampenlicht nicht gerade das war, was ich wollte. Ich liebte die Musik und ich liebte das Gefühl, wenn mein Lied im Radio kam und wenn Menschen über mich redeten, aber ich hasste es, immer gut gelaunt zu sein. Ich musste immer auf Abruf da sein und auch wenn ich draußen war, musste ich immer freundlich sein.
Ich hatte auch vor, mit Jesy darüber zu reden. Ich wusste, wie kaputt es Menschen machen konnte, wenn sie nichts gegen ihre Probleme und auch Ängste machten, denn ja, ich hatte Angst davor, dass ich etwas falsch machte, dass ich gehasst wurde. Aber ich hatte auch Angst davor, dass ich zu sehr bedrängt wurde.
Schon das ein oder andere Mal hatte ich mir überlegt, ob ich nicht einfach wieder nur meine Lieder schreiben sollte, denn das war das, was ich liebte. Dann könnte ich zurück nach Irland. In die Schule gehen, die ich zwar eigentlich nicht mochte, aber ich würde Niall und Lil wieder sehen. Aber natürlich würde ich dann auch Perrie und die anderen zurücklassen und das konnte ich nicht. Ich musste mit Perrie zusammen durch diese Zeit gehen, egal was ich lieber wollte. Sie war die einzige Person, die ähnlich fühlte wie ich und mich verstehen konnte.
Schließlich kam die Nachricht, dass wir alle zusammen nach Irland fliegen würden und zum allerersten Mal nach längerer Zeit konnte ich wieder echt lächeln. Ich freute mich auf Irland, denn immerhin war Irland meine Heimat. Vielleicht nicht auf dem Papier, aber ich war in Irland aufgewachsen, dort lebten die Menschen, die mir wichtig waren, also war es doch nur verständlich, dass ich Irland als meine Heimat ansah.
Ich nahm mir für den Trip sehr viel vor. Ich wollte unbedingt den ganzen Mädels das Land zeigen. Ich wollte Niall, Lil und meine Familie sehen. Ich wollte unbedingt mal wieder typisches irisches Essen essen und ich wollte die Luft einatmen. Echte irische Luft. Doch als ich den Plan sah, der für unseren Aufenthalt gemacht wurde, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Die Woche in Irland war schon so gut wie ganz zu geplant, so dass ich von Glück sprechen konnte, wenn ich einmal kurz auf die Straßen zum Einkaufen konnte.
Doch trotzdem hielt mich der Plan nicht davon ab, voller Vorfreude auf Irland meinen Koffer zu packen. Tagsüber ging es mir wieder viel besser und sah auch, dass die anderen darüber sehr erleichtert waren. Auch Perrie versuchte tagsüber stark zu sein, doch genauso wie ich, ließ sie wohl alles am Abend und in der Nacht heraus. Das war die Zeit, wenn wir wirklich alleine waren und ich weinte mich meistens in den Schlaf. Wenn das nicht funktionierte, setzte ich mich meistens auf einen der bequemen Sessel, die Jesy überall hatte und hielt meine Gedanken auf einem Stück Papier fest. Für eine Melodie reicht es aber nie. Würde ich das Klavier benutzen, würde Jesy aufwachen und während des Tages, war ich so verplant, dass ich dafür keine Zeit hatte. Doch die Blätter mit den Texten stapelten sich nur so.
Nach einer Woche war es endlich so weit, zu acht standen wir am Flughafen und warteten darauf, dass wir einchecken konnten. Außer Den vier Mädels von LEPA waren außer mir und Jesy auch noch zwei Männer dabei. Jesy hatte mir erklärt, dass sie sowohl Personenschützer als auch Manager waren. Praktisch, so ein Mann, der alles war. Ich grinste und widmete mich wieder der Anzeige, die nun umsprang und uns signalisierte, dass wir einsteigen konnten. Ich nahm sofort Perrie an die Hand und zog sie hinter mir her. Wir mussten die besten Plätze bekommen. Dann könnten wir auch als erstes den wunderschönen Grund und Boden sehen, der sich Irland nannte.
Die besten Plätze bekamen wir sehr leicht, weil wir in der ersten Klasse flogen und da außer uns niemand in der ersten Klasse mitflog, konnten wir uns ausbreiten, wie wir wollten. Aufgeregt rutschte ich auf meinem Sitz herum und lachte über die Witze, die die anderen Mädchen von sich gaben, weil ich so aufgeregt war. Ich redete sogar mit der Flugbegleiterin auf Irisch, etwas, was ich sonst nie machte. Also irisch reden tat ich schon, aber ich redete selten mit Leuten, die ich nicht kannte. Aber die Frau war Irin und sie war freundlich, also redete ich mit ihr und genoss die Zeit, die ich in der Luft verbrachte. Denn schon bei meinem Flug nach London hatte ich gemerkt, wie sehr ich es liebte zu fliegen.
Natürlich liebte ich es aber auch zu landen. Gleich als wir ausgestiegen waren und ich auf dem Boden stand, machte ich Luftsprünge, so sehr freute ich mich, endlich wieder irischen Boden unter den Füßen zu haben. Doch viel Zeit blieb uns nicht. Wir wurden in einen schwarzen Van gepackt und gleich zu unserem ersten Interview gefahren und hier in Irland konnte ich mich leider bei den Interviews nicht mehr verstecken, egal wie sehr ich es versuchte. Scheinbar sah ganz Irland einen kleinen Star in mir.
So kam es wie es kommen musste. Schon am ersten Abend lag ich völlig fertig im Hotelzimmer. Ich konnte nicht mehr. Es war mir einfach zu viel. Zu viele Fragen, zu viele Termine, einfach zu viel Druck. Auch nach einer warmen Dusche ging es mir nicht besser und ich wusste, dass die nächsten Tage es noch schlimmer machen würden. Keine Ahnung, was es war, aber es machte mich fertig.
Daheim war mir das nie passiert. Ich konnte sogar unter Stress besser arbeiten als sonst, komisch aber wahr. Ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. Ich wollte, dass Lil oder Niall mir sagten, was ich am Besten tun sollte. Ich wollte meine Mutter haben, die mir einen Beruhigungstee kocht und meinen Vater, der mich in den Arm nimmt. Abrupt stand ich von meinem Bett auf. Ich musste nach Mullingar. Ich hatte morgen zwar Termine, aber ich konnte nicht anders. Da traf es sich gut, dass die anderen beschlossen haben Essen zu gehen. Schnell nahm ich meine Tasche, die ich eh noch nicht ausgepackt hatte und schrieb Perrie, mit der ich mir das Zimmer teilte, eine Nachricht, bevor ich das Hotel verließ und mir ein Taxi winkte, welches mich in meine Heimatstad bringen sollte.
*Words 1190 *7.11.15
Frage: Was für ein Lied sollten Amy und Lepa zusammen singen?
Hey,
ich habe jetzt das Kapitel geteilt. Dann habe ich jetzt nämlich schon vorgeschrieben Das heißt, dass ich trotz Schulstress updaten kann *Yey*
Ok, niemanden interessiert's. Ich freue mich über eure netten Kommentare und Votes.
Eure Fee
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Schwesterherzen
Hayran KurguZwei Schwestern, die sich nie kennengelernt haben, sie sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, sie leben nicht einmal im selben Land. Doch trotzdem verbindet sie etwas, natürlich ihre leiblichen Eltern und die Liebe zur Musik. Beide lieben sie, d...