18. Kapitel: Von Heimat und Cornflakes

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Jetzt saßen Flo und ich da, an einem gedeckten und schön dekorierten Tisch. Ina kam grade mit den zwei Pfannen an den Tisch. Gespannt wartete ich darauf, was es denn nun zum Essen gab. Mein Magen knurrte.

„Da hat aber jemand Hunger!", lachte Ina. „Also ich habe für euch Lachs mit Rosmarinkartoffeln."

Meine Augen begannen zu leuchten.

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Ina und Flo waren das wohl süßeste Pärchen überhaupt. Und ich saß einfach grinsend da und war glücklich. Glücklich darüber, dass andere glücklich waren. Ina war nett, und sie konnte kochen. Und wie. Das Essen war das Leckerste seit langem.

„Jetzt erzähl du doch auch mal etwas", lächelte Ina mich an. „Schmeckt es dir?"

„Oh ja! Ich hab seit langer Zeit nicht mehr so gut gegessen."

Geschmeichelt strahle sie mich an. „Danke, das freut mich."

Wir unterhielten und sehr lange, auch nachdem wir schon alles aufgegessen hatten. Ich wurde viel über mein Leben Zuhause gefragt. Anscheinend erzählte Max nicht viel von uns. Von unserer ausgerissenen Schwester hatte er nie etwas gesagt.

„Wisst ihr wo sie ist?", fragte Flo.

„Nicht genau. Sie ist mit ihrem Freund in den Süden. Ich habe manchmal noch Kontakt mit ihr. Aber Sara war schon immer so. Sie hat es nie lange Zuhause ausgehalten. Ich glaube sie ist in Italien."

„Aber, vermisst du sie denn nicht?"

„Naja, ich glaube, das kann man sich so vorstellen, wie wenn sich die Eltern trennen. Irgendwann ist das Normalität. Zum Geburtstag meldet sie sich, und auch zu Weihnachten. Es ist, als wäre sie umgezogen. Mit 21 kann ihr das auch niemand verbieten. Egal, anderes Thema."

Beide verstanden den Wink. Ich erzählte noch über Nürnberg, meine Heimat, über meine Schule und, und, und....

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„Lena? Ich fahre dich nach Hause, ja? Frodo und der Rest sollten ja mittlerweile mal zurück sein", schlug Flo vor.

Ich nickte müde. Es war schon nach elf, und eigentlich wollte ich nur noch schlafen. Der Tag hatte mich unglaublich müde gemacht.

Im Auto schlief ich tatsächlich ein paar mal fast ein. Nur die leuchtenden Ampeln hielten mich davon ab.

„Hallo? Lena?", Flo stand neben mir und hielt die Tür offen.

„Hä, was?", verwirrt sah ich mich um. Wir standen vor der Wohnung.

„Da ist aber eine müde, komm mit hoch, da kannst du ja schlafen", forderte Flo mich auf.

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Am nächsten Morgen wachte ich auf. Wie sooft in letzter Zeit hatte ich Rückenschmerzen. Wenig später auch Bauchschmerzen. Aber kein Erbrechen, worüber ich mich fast ein wenig freute.

Ich ging in die Küche und machte mir Müsli. Mit Cornflakes natürlich. Rückblickend war der Tag gestern echt surreal gewesen. Ich hatte versucht Selbstmord zu begehen. Und wäre Flo nicht gewesen, säße ich jetzt nicht hier (mit einer Schale Müsli). Wobei, wäre ich gesprungen? Hätte ich mich überwunden? Hätte mein Verstand oder mein Bauchgefühl gewonnen?

Das Ganze war echt leichtsinnig gewesen. Und ich hatte nur an mich gedacht. Hatte mir ein schönes Leben gewünscht, bzw. den Tod. Keine Sekunde hatte ich an meine trauernde Familie gedacht. An meine tollen Freunde, die ich hier kennenlernen konnte.

Ich sah auf, als Vanessa in die Küche kam.

„Guten Morgen", sagte sie fröhlich und goss sich ein Glas Wasser ein.

„Morgen. Ist Max da?", fragte ich sie.

„Nein. Der holt grade noch Jako und Felix vom Bahnhof ab", sie sah auf die Uhr. „Er sollte in 'ner Viertelstunde wieder da sein. Warum? Brauchst du was?"

„Och nein, nein. Ich habe mich nur gewundert ob er noch schläft."

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Realtalk:

Achtung, Achtung, es folgt ein langer Text.

1. Ich hoffe ihr habt die Silvesternacht gut und heil überstanden. Auch ohne die angekündigte Lesenacht... Eh.. Ja.. Da gab es dann doch ein Problem. Ich konnte ans Handy. Ich konnte schreiben. Leider hatte ich kein Internet. Das tut mir voll Leid, weil ich selber sowas unbedingt mal machen wollte. Es wird nachgeholt, versprochen.

2. Perfekte Überleitung zu Punkt 2. Ich bin am morgen (Samstag 02.01.) bis Samstag (09.01.) im Urlaub mit meiner Family. Es heißt wir haben Internet. Ob man dem so vertrauen kann ist die Frage. Sollte man sich in der Zeit nicht hören, wäre das doof, aber nicht zu ändern. (Bedeutet: Nächste Woche keine Lesenacht (und vielleicht auch keine Kapitel, mal sehen))

3.Für das nächste Kapitel brach ich noch n bisschen Information. Und zwar: Wohnen die Fewjars , Vanessa und Frodo jetzt in einer WG oder hab ich das falsch verstanden?

Danke für Antworten/ Verständnis <3

01.01.2016


Fade away (Berliner Cluster)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt